- Baliem-Tal
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-4.1138.951657Koordinaten: 4° 6′ 0″ S, 138° 57′ 0″ O
Das Baliem-Tal ist ein Hochtal inmitten des zentralen Hochlands der indonesischen Provinz Papua in West-Neuguinea. Hauptort des Tals ist Wamena.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Ursprünglich wurde das Baliem-Tal als Grand Valley bezeichnet. Heute richtet sich sein Name nach dem das Tal durchfließenden Baliem-Fluss. Das Baliem-Tal liegt auf ungefähr 1.600 m ÜdM und erstreckt sich geographisch über eine Breite von ca. 12 Kilometern, bei einer Längserstreckung von etwa 50 Kilometern. Das Tal verläuft von Nordwest nach Südost. Marschig vielerorts, stellt der Fluss Mosaike Bewässerungsmöglichkeiten für Kleingarten-Kulturen. Kalksteinbarrieren und Sandsteinhügel unterbrechen gelegentlich das Gestaltungsbild. Das Umland ist (hoch-)gebirgig mit Gipfeln um 2500-3000 Metern Höhe. Im Südwesten reichen die Gipfel bis auf 4750 m Höhe (Trikora Crest). Reissende Nebenflüsse aus den Gebirgen speisen den Baliem. Im südöstlichen Teil - ausgangs des Tals - erhebt sich eine dolinenübersäte Kalksteinschlucht (Gorge Baliem). Höhlen, ein- wie austretende Wassermassen gestalten das Landschaftsbild. [1]
Etwa 50.000 Einwohner, zumeist Dani und Yali leben innerhalb des Tals. An den westlichen Berghängen siedeln Lani. Etwa 750.000 Bergpapuas siedeln in Sippschaften im umliegenden Hochland. Von Wamena aus werden die Expeditionen zu den Volksstämmen der Region vorgenommen.[2]
Entdeckungsgeschichte
Das Tal wurde erst sehr spät, nämlich 1938, von Weißen entdeckt. Richard Archbold, ein US-amerikanischer Zoologe und Philanthrop, identifizierte bei einem Rundflug aus einem Flugzeug heraus rein zufällig ein durch Landwirtschaft kultiviertes Tal inmitten des von bis zu 4500 m hohen Bergen umgebenen Urwaldes, das eingehendere Untersuchung verdiente.[3] Die späte Entdeckung ist vornehmlich auf die infrastrukturelle Unerschlossenheit weitgehender Inselteile (sogar heute noch sind Siedlungsgebiete der Familien der Korowai vollständig unkontaktiert) zurückzuführen. Das verwundert insoweit nicht, als der papuanische Dschungel als der undurchdringlichste der Welt gilt. Durch die lange Unberührtheit konnten sich bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts authentische Lebensweisen der Dani und anderer Stämme erhalten. Erst 1954 traf der erste Missionar, Lloyd van Stone, per Fallschirmabsprung in diesem Tal ein. Trotz des mittlerweile eingesetzten industriellen Fortschritts leben in den entlegenen Gebieten bis heute immer noch Menschen unbeirrt in der Tradition ihrer Vorfahren[4].
Tourismus
Ins Baliem-Tal lassen sich mehrere Ausflüge unternehmen. Diese werden (regelmäßig) von Wamena ausgehend zu Fuß oder mit dem Taxi organisiert. Stets empfehlenswert ist die Führung durch einen ortskundigen Einheimischen.
Lohnend sind Ausflüge nach Sinatma, einem kleinen Dorf mit protestantischer Missionsstation und (allerdings aufgelassener) Lianenhängebrücke, oder nach Enalaga/Pugima mit Museum und landschaftlichen Liebreizen. In Akima lassen sich Mumien bestaunen und unweit davon die ehemaligen Schlachtfelder der Dani (wie: Dugum Dani). Jiwika wartet mit einer Salzquelle auf. Kantilola Cave mit etlichen Karstbergen und -höhlen. Danau Habbema, ein Hochplateau südwestlich von Wamena, beeindruckt durch landschaftliches Panorama über die Seen und Berge des umliegenden Hochgebirges.
Weblinks
- Anton Ploeg: Some comparative remarks about the Dani of the Baliem valley and the Dani at Bokondini. In: Bijdragen tot de Taal-, Land- en Volkenkunde 122, no. 2, Leiden 1966, S. 255–273
- Karl-Heinz Kohl: Ethnologie--die Wissenschaft vom kulturell Fremden: eine Einführung, 2. erweiterte Auflage, C.H.Beck-Verlag, S. 60 ff.
- Roland Garve, Frank Nordhausen: Kirahé- der weiße Fremde: Unterwegs zu den letzten Naturvölkern, 2007 - 527 Seiten -, S. 207
Literatur
- S. G. Haberle, G. S. Hope, Y. DeFretes: Environmental Change in the Baliem Valley, Montane Irian Jaya, Republic of Indonesia. Journal of Biogeography, Vol. 18, No. 1, Januar 1991, S. 25–40
Einzelnachweise
Kategorien:- West Papua
- Geographie (Indonesien)
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