Wamena

Wamena
-4.095138.94416666667
Wamena (Indonesien)
Wamena
Wamena
Basar in Wamena
Brücke über den Baliem-Fluss bei Wamena
Wamena Airport
Die Wetterstation

Wamena ist eine Stadt in der Provinz Papua im indonesischen Teil West-Papua (indonesisch: Irian Jaya) der Insel Neuguinea.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Die Ortschaft zählt etwa 12.000 Einwohner (Stand: 2001). Sie wird gerne als letzte Versorgungsstation vor „der Wildnis“ bezeichnet. Übersetzt wird Wamena mit Ort der Schweine[1] Eingebettet in das Baliem-Tal im Zentrum des Territoriums West-Papua, erwarten den Besucher in der Tat nur noch die (schneebedeckte) Carstensz-Pyramide als höchstem Gipfel zwischen Himalaya und Anden, die Sümpfe des Asmat im Westen, Flussnomaden, die Baumhäuser der Korowai und die Kult- und Geisterhäuser der Abelam im Osten.[2]

Das Baliem-Tal ist ein Hochtal und liegt auf rund 1900 m Höhe über dem Meeresspiegel. Es erstreckt sich über 12 km Breite und etwa 50 km Länge. Das Umland hat Hochgebirgscharakter mit Gipfeln von über 4000 m Höhe.

Etwa 50.000 Einwohner, zumeist Dani, Lani und Yali siedeln im Tal und etwa 15 mal so viele Bergpapuas anderer Stämme verstreuen sich im umliegenden Hochland. Wamena ist Startpunkt für Expeditionen zu den Volksstämmen der Region.

Stadtgeschichte

Wamena ist eine junge Stadt. 1958 wurde von diesem Siedlungspunkt erstmals Notiz genommen, als Niederländer mit ihren ersten missionarischen Tätigkeiten im Baliem-Tal aufwarteten und sich unter die Urbevölkerung mischten.[3] Anfang der 1980er-Jahre entwuchs Wamena dann so langsam einem kleinen Dani-Weiler, einer Siedlung des dort ansässigen Volksstammes. Das traditionell dicht besiedelte Baliem-Tal war erstmals über das Flugfeld bei Wamena von außen erreichbar. Hier wurden alle möglichen Güter aus der etwa 260 km nordöstlich gelegenen Hafen- und Provinzhauptstadt Jayapura ins traditionell dicht besiedelte Hochtal und für die Nachbartäler eingeflogen. Dies war auch notwendig, denn dem Tal selbst konnten, wie auch dem umgebenden Hochland, nur in bescheidene Erträge abgetrotzt werden. Lebensnotwendige Versorgungsgüter wie Salz und Zucker wurden nunmehr ebenso eingeflogen, wie Baustoffe (Glas, Zement) bzw. Wohnstoffe (Mobiliar, Wellblech) sowie letztlich zur Nutzung der bescheidenen Infrastruktur, Autos und Benzin. In dieser Weise konglomerierten einzelne versprenkelte Dani-Siedlungen zur heutigen Stadt Wamena. Heute ist Wamena weitgehend von der Einfuhr per Flugzeug abhängig. Selbst Nahrungsmittel werden in großem Maße eingeflogen und werden oft zu niedrigeren Preisen gehandelt als einheimische Produkte (z.B. Eier).

Wirtschaftskultur

Sehenswert ist der Markt. Landwirtschaftliche wie handwerkliche Produkte der Gegend werden feilgeboten. Ebenso aber auch Konserven und Industriewaren. Stämme aus allen Teilen des Baliem-Tals schlagen hier ihre Waren um und tauschen sich Nachrichten aus. Der Markt teilt sich insoweit auf, als die Dani Obst, Gemüse und andere Naturprodukte verkaufen, während in den Außenbereichen im Wesentlichen Makassarihändler, von der Insel Sulawesi stammend, ihre kunst- und nutzgewerblichen Produkte, wie Steinäxte, Armbänder, das Koteka (indonesische Bezeichnung) oder Holim (Dani-Sprachgebrauch) genannte Penisfuteral[4], Tragnetze oder Pfeil und Bogen zum Kauf anbieten.

Gleichwohl liegt Wamena abgeschnitten und bis heute vermochte keine Ingenieursleistung (durchgehende) Anschluss-Infrastruktur zu schaffen. Dies insbesondere in Ermangelung elementarer Materialien, wie Steine und Maschinen.

Tourismus

Nachdem das Baliem-Tal erst 1938 von Weißen entdeckt wurde, können sich Zentren wie Wamena heute expandierenden Wachstums gewiss sein. Hiervon bleibt auch der Tourismus nicht unbetroffen. Wegen des landschaftlichen Liebreizes und auch der kulturell interessanten Sehenswürdigkeiten des Baliem-Tals, kommen heute die meisten Touristen nach Wamena, um von hier aus ihre Wanderungen zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung vornehmen. Hierzu gehören Ausflüge nach Sinatma (einem kleinen Dorf mit Lianen-Hängebrücke), Jiwika (Salzquelle), Akima (Mumienschau), Kontilola Cave (Karsthöhlen) oder Danau Habbema (Hochplateau-See, Bergpanorama).

Sonstiges

Wamena hat zahlreiche Hotels und Restaurants. Die Ziele der näheren Umgebung sind zu Fuß oder mit dem Taxi erreichbar.

Einzelnachweise

  1. Astrid Roenig, Bis ins Land des Vogelschweins: West-papua. Zeitreise in Eigenregie S.44
  2. Menschen unserer Zeit e.V.: Wamena – West Papua
  3. Wamena 1958
  4. West Papua – Teil 3, über dicke Russinnen, die von Menschenfressern gejagt werden (zum Spaß), und Kettenraucher … Persona non grata

Literatur

  • Heinrich Harrer: Ich komme aus der Steinzeit. Pinguin Verlag, Innsbruck 1976

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