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تعزّ
TaizzBasisdaten Staat Jemen Gouvernement Ta'izz Höhe 1.370 m Einwohner 615.467 (1. Januar 2005) ISO 3166-2 YE-TA Taizz mit der Aschrafiyya-Moschee 13.57888888888944.021944444444Koordinaten: 13° 35′ N, 44° 1′ OTaizz, gelegentlich auch Taʿizz, Taiz oder Tais (arabisch تعزّ) ist eine Stadt im Jemen mit 615.467 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005). Taizz liegt im gleichnamigen Gouvernement, dessen Hauptstadt sie ist.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Stadt Taizz liegt im Bergland vom Jemen in einer Höhe von 1370 Metern. Sie liegt in den südlichen Regionen des Jemen, zwischen Aden und Sanaa, hat aber auch Verbindungen zu den Häfen am Roten Meer, al-Hudaida und Mokka.
Geschichte
Unter den Ayyubiden und den Rasuliden war Taizz eine der Hauptstädte im Jemen. Dies führte zu einer starken Bautätigkeit. So wurde unter den Rasuliden die Aschrafiyya-Moschee errichtet. Ibn Battuta berichtet im 14. Jahrhundert von einer blühenden Stadt.
Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt mehrmals von den Osmanen besetzt. Zu dieser Zeit soll es auch eine wichtige islamische Bildungsstätte am Ort gegeben haben.
Im Jahr 1763 hielt sich der Forschungsreisende Carsten Niebuhr für einen halben Monat in der Stadt auf.[1]
Im Oktober 1811 wurde in der Nähe der Stadt der deutsche Reisende Ulrich Jasper Seetzen, der mit 17 schwer beladenen Kamelen auf dem Weg zu Hafenstadt Mokka war, tot aufgefunden.[2]
Unter Ahmad ibn Yahya (1948-1962) wurde die Stadt letztmalig Residenz und Hauptstadt im Nordjemen.
Im Rahmen der Proteste im Jemen 2011 ist Taizz im Jahr 2011 ein Zentrum des Widerstandes im Jemen gegen die Obrigkeit.[3][4] Im September und Oktober war Taizz regelmäßig Schauplatz von Kämpfen zwischen Regierungssoldaten und bewaffneten Stammeskämpfern. Am 5. Oktober starben bei einem Gefecht mit Mörsern sieben Personen.[5]
Wirtschaft
Ta'izz ist das Zentrum des Kaffeeanbaus im Land. Außerdem bestehen Textil- und Schmuckindustrien sowie Gerbereien. Eine wichtige Verkehrsanbindung bietet der Flughafen Ta'izz, sowohl für nationale wie auch internationale Flugverbindungen.
Sehenswürdigkeiten
Die Stadt besteht aus einer Vielzahl alter Stadtviertel. In typischer Ziegelbauweise warten die Privathäuser auf. Unter den zumeist in weißer Farbe gehaltenen Moscheen sind insbesondere die bereits oben erwähnte Aschrafiyya, sowie die Muctabiya und die Mudhaffar hervorzuheben. Ebenso die alte Zitadelle und der Gouverneurspalast, der 450 m über der Stadt auf einer Bergspitze angesiedelt ist.
Die Stadt verfügt über eine muslimische Madrasa, die sogar universitäre Ansprüche verfolgt.
Auf der Strecke nach At-Turba, einem Dorf, das als Wasserbeschaffungsrefugium gilt[6], liegt die ebenfalls sehenswerte Moschee von Jufrus.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Josef Wiesehöfer, Stephan Conermann, Carsten Niebuhr (1733 - 1815) und seine Zeit, S. 163 f.
- ↑ Der Beduine ist wirklich ein humaner Räuber, in: FAZ vom 7. September 2011, Seite N4
- ↑ Taiz:15 Tote bei neuen Aufständen Abgerufen am 19. April 2011
- ↑ Jemen: Tränengas und scharfe Munition gegen Demonstranten
- ↑ Tote bei Beschuss jemenitischer Stadt mit Mörsergranaten. In: ORF. 5. Oktober 2011, abgerufen am 5. Oktober 2011 (deutsch).
- ↑ Sheila Carapico, Civil society in Yemen: the political economy of activism in modern Arabia
Weblinks
Kategorie:- Ort im Jemen
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