Technische Akademie Esslingen

Technische Akademie Esslingen
Technische Akademie Esslingen (TAE)
Logo der Technische Akademie Esslingen
Zweck: Berufsbegleitende Weiterbildung
Vorsitz: Dr. Helmut Hengstenberg
Gründungsdatum: 1955
Mitgliederzahl: 181
Sitz: Ostfildern
Website: www.tae.de

Die Technische Akademie Esslingen e. V. (TAE) ist ein Weiterbildungsinstitut in Ostfildern.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Die Wurzeln der Technischen Akademie Esslingen reichen bis in die Nachkriegszeit zurück. Die Vorformen der Technischen Akademie Esslingen e. V. wurden als Selbsthilfemaßnahmen von örtlich ansässigen Wirtschaftsunternehmen begründet und dienten der Verringerung des damals herrschenden Fachkräftemangels in der deutschen Wirtschaft. Ausgelöst wurde dieser durch die vielen Kriegstoten, und -gefangenen und nicht zuletzt entzog die Gründung der Bundeswehr (1955) im Rahmen der Wiederbewaffnung Deutschlands dem Arbeitsmarkt in den sechziger Jahren etwa 400.000 junge Arbeitskräfte.

Parallel dazu nahm der Wirtschaftsaufschwung durch den Marshallplan seinen Lauf. Auch der innerdeutsche Absatzmarkt zur Beseitigung der Kriegsschäden war hoch, so dass die Spanne zwischen Fachkräftebedarf und vorhandenen Fachkräften weit auseinander ging. Quantitativ begegnete man dieser Entwicklung mit der Anheuerung von Gastarbeitern aus dem europäischen Ausland. Um diese und andere Potentialträger auch entsprechend dem Bedarf gut zu qualifizieren, wurde vom Bund eine Weiterbildungsoffensive gestartet. Sie setzte zum einen auf Kapazitätssteigerung von Universitäten und zum anderen auf gezielte berufliche Weiterbildung, die beispielsweise von der TAE angeboten wurde.

Aktivitäten

Heute geben Experten aus Wissenschaft und Praxis ihr Wissen in Seminaren, Zertifikatslehrgängen und Fachtagungen an der TAE weiter. Alle zwei Jahre findet beispielsweise mit rund 600 Teilnehmern das größte europäische Tribologie-Kolloquium in Ostfildern statt. Tribologie-Experten aus über 50 Ländern treffen hier zusammen. Als Institut des Kontaktstudiums der Universität Stuttgart, der Universität Hohenheim, der Hochschule Esslingen und der Hochschule für Technik Stuttgart führt die TAE führt pro Jahr etwa 1000 Veranstaltungen in folgenden acht Bereichen durch:

  • Maschinenbau, Fahrzeugtechnik und Tribologie
  • Mechatronik und Automatisierungstechnik
  • Elektrotechnik, Elektronik und Energietechnik
  • Informationstechnologie
  • Medizintechnik
  • Bauwesen
  • Betriebswirtschaft und persönliche Arbeitskompetenz
  • Management und Führung

Außerdem werden individuelle Weiterbildungskonzepte für Unternehmen zum Thema Mitarbeiterqualifizierung entwickelt und Inhouse-Schulungen in allen Geschäftsbereichen unter Berücksichtigung spezieller Firmenbedürfnisse durchgeführt.

Darüber hinaus bietet die TAE in Kooperation mit verschiedenen Hochschulen berufsbegleitende Studiengänge an, die zu staatlich anerkannten Abschlüssen führen:

  • Maschinenbau (Bachelor of Engineering)
  • Mechatronik (Bachelor of Engineering)
  • Wirtschaft (Bachelor of Arts)
  • Master Course in Distributed Computing Systems Engineering (Master of Science)

Kooperationspartner für diese Programme sind die Brunel University West London, die Fachhochschule Südwestfalen und die Steinbeis-Hochschule Berlin.

Berufsfachschule und Fachschule MTAE

Medizinisch-technische Assistenten (MTA) werden in Deutschland an Berufsfachschulen ausgebildet. Diese Ausbildung im Gesundheitswesen ist in ganz Deutschland einheitlich geregelt (MTA-Gesetz) und kann für vier Berufe absolviert werden: Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent (MTLA), Medizinisch-technischer Radiologieassistent (MTRA), Medizinisch-technischer Assistent für Funktionsdiagnostik (MTAF), Veterinärmedizinisch-technischer Assistent (VMTA). Jede dieser Ausbildungen dauert in Vollzeit drei Jahre.

Staatlich geprüfte Medizintechniker werden in Deutschland an Fachschulen für Technik ausgebildet, einen vergleichbaren Abschluss gibt es außerdem nur in der Schweiz. Im Unterschied zum MTA handelt es sich um eine Weiterbildung, d. h. Bewerber müssen eine abgeschlossene Berufsausbildung mitbringen. Normalerweise werden diese Weiterbildungen an Technikerschulen durchgeführt, die auch andere Fachrichtungen bedienen.

Eine gewisse Sonderstellung nimmt hier die Medizinisch Technische Akademie Esslingen (MTAE, gegründet 1976) ein, die sich auf medizinisch-technische Inhalte spezialisiert hat. Sie bietet Ausbildungen zum MTRA und MTLA und die Weiterbildung zum staatlich geprüften Medizintechniker an. Außerdem kann hier berufsbegleitend die Qualifikation zum Lehr-MTA erworben werden.

Seit 1995 ist die Medizinisch Technische Akademie Esslingen Teil der TAE.

Vereinsstruktur

Der TAE, geleitet von Dipl.-Ing. Hans-Joachim Mesenholl, steht ein siebenköpfiger Vorstand unter der Leitung von Herrn Dr. Helmut Hengstenberg vor. Dieser wird auf Vorschlag des Kuratoriums von der Mitgliederversammlung gewählt. Dem Kuratorium wohnen u. a., per Satzung festgelegt, Rektoren der Universitäten des Kontaktstudiums, die Oberbürgermeister von Ostfildern und Esslingen sowie die Präsidenten der IHK-Bezirkskammern Stuttgart und Esslingen bei.

Als unabhängiges Weiterbildungsinstitut (Rechtsform: gemeinnütziger, eingetragener Verein) mit Standorten in Ostfildern und Esslingen zählt die TAE vorwiegend mittelständische Unternehmen aus dem süddeutschen Raum zu ihren Mitgliedern, darunter zum Beispiel:

Historie der TAE

  • 1950: Der „Radio-Club Esslingen“ wird umbenannt in „Verein technischer Fortschritt“
  • 1955: Gründung „Technische Akademie Esslingen“
  • 1965: Gründung des Vereins „Technische Akademie Esslingen e. V.“ mit dem Ziel, Techniker und Ingenieure mit abgeschlossener Berufsausbildung durch Weiterbildung auf den neusten Stand der Technik zu bringen
  • 1969: Bezug Akademiegebäude Esslingen „Otto-Kögler-Haus“
  • 1976: Bezug Akademiegebäude Ostfildern
  • 1995: Fusion mit der Medizinisch Technischen Akademie Esslingen (MTAE)

Zertifizierung

Die TAE ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000.

Weblinks


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