- Terence Osborn Ranger
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Terence Osborn Ranger (* 1929) ist ein sozialwissenschaftlich tätiger Historiker mit Forschungsschwerpunkt koloniale und postkoloniale Geschichte Ostafrikas, insbesondere Simbabwes.
Terence Osborn Ranger studierte und promovierte an der Universität Oxford. 1957 ging er an das University College of Rhodesia and Nyasaland (heute University of Zimbabwe), wo er Vorlesungen über mittelalterliche und moderne Geschichte hielt. In der Folge spezialisierte er sich allerdings auf afrikanische Geschichte. Aufgrund seines Engagements zugunsten der schwarzafrikanischen Unabhängigkeitsbewegung in der Föderation von Rhodesien und Njassaland wurde er 1963 aus dem von der weißen Minderheitsregierung selbständig proklamierten Südrhodesien ausgewiesen und übernahm Lehrstühle an der Universität von Dar es Salaam, an der UCLA und in Manchester und Oxford, wo er bis zu seiner Emeritierung 1997 den Rhodes Chair of Race Relations innehatte. Anschließend nahm er noch bis 2001 eine Gastprofessur an der University of Zimbabwe wahr.
Rangers akademische Arbeit hat erheblich zur vertieftem Wissen über die Geschichte und Gesellschaft Ostafrikas und insbesondere Simbabwes beigetragen. Von großer Bedeutung ist auch sein Beitrag zur methodologischen Erneuerung afrikanischer Geschichtswissenschaft im Allgemeinen. Am bekanntesten und weit über die Afrikanistik hinausreichend ist seine gemeinsam mit Eric Hobsbawm herausgegebene Aufsatzsammlung The Invention of Tradition aus dem Jahr 1983, die das ideologiekritische Konzept der erfundenen Tradition eingeführt und dazu beigetragen hat, kulturwissenschaftliche Methoden in der Historiographie zu verbreiten.
Ranger, der sich intensiv mit Menschenrechtsfragen befasst hat, gründete 1981 zusammen mit Guy Clutton-Brock die Britain Zimbabwe Society, deren Präsident er seit 2006 ist. Er gehört auch der Organisation Asylum Welcome und hat sich angesichts der andauernden Staatskrise in Simbabwe öffentlich gegen die erzwungene Abschiebung Simbabwischer Asylsuchender aus Großbritannien ausgesprochen.
Literatur
- Eric Hobsbawm und Terence Ranger: The Invention of Tradition, Cambridge University Press, Cambridge 1992, ISBN 0521437733.
- Terence Ranger (Hrsg.): Postcolonial Identities in Africa, Zed Books, 1996, ISBN 1856494160.
- Terence Ranger und Ngwabi Bhebe (Hrsg.): Society in Zimbabwe's Liberation War, Heinemann, London 1996, ISBN 0-435-07411-3.
- Terence Ranger und Edward A. Alpers (Hrsg.): Aspects of Central African History, Heinemann, London 1968.
Weblinks
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