- Tertiär (Chemie)
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Tertiär [abgekürzt tert., lateinisch tertiarius, eigentlich „die dritte (Formation)“] wird in der Chemie als Wortbildungselement benutzt, z. B. in Tertiärprodukt und Tertiärstruktur.
Inhaltsverzeichnis
Organische Chemie
Rot markierte Zentralatome in verschiedenen Stoffgruppen.
Vergleich von tertiären mit primären, sekundären und quartären Zentralatomen.
primär sekundär tertiär quartär Kohlenstoffatom
einer organischen
VerbindungAlkohol existiert nicht Amin
(siehe QAV)Carbonsäureamid existiert nicht Phosphin
(siehe QPV)In der organischen Chemie ist das Wort „tertiär“ eine Bezeichnung für die Substitution dreier von mehreren an ein Zentralatom[1] (Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphor) gebundenen Wasserstoffatomen durch organische Reste (Organyl-Rest, wie Alkyl-Rest, Alkenyl-Rest, Aryl-Rest, Alkylaryl-Rest etc.), z. B. enthalten tertiäre Alkohole ein tertiäres Kohlenstoffatom (Zentralatom = Kohlenstoff), tertiäre Amine ein tertiäres Stickstoffatom (Zentralatom = Stickstoff), tertiäre Phosphine ein tertiäres Phosphoratom (Zentralatom = Phosphor).[2]
Beispiele für tertiäre Zentralatome
- ein Kohlenstoffatom in einem Alkan oder einem Alkohol, das neben drei Substituenten noch ein oder kein Wasserstoffatom trägt, oder
- ein Stickstoffatom in einem Amin, an das drei organische Reste gebunden sind.
Dies führt bei tertiären Verbindungen meist zu einer deutlichen sterischen Hinderung der funktionellen Gruppe und dazu, dass typische Reaktionen schwerer oder gar nicht ablaufen, verglichen mit sekundären Verbindungen der gleichen Stoffklasse.
Beispiele für solche Verbindungen sind tertiäre Alkohole (Beispiel: 2-Methyl-2-propanol), tertiäre Amine (Beispiel: Triethylamin) und tertiäre Phosphine (Beispiel: Triphenylphosphin). Ein typisches Beispiel für ein tertiäres Kohlenstoffatom ist das mittlere Kohlenstoffatom in 2-Methylpropan.
Anorganische Chemie
In der anorganischen Chemie eine Bezeichnung für Salze, die durch Neutralisation von drei Hydroxygruppen einer mehrbasigen Säure entstanden sind, z. B. Calciumphosphat, Ca3(PO4)2.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 1274 .
- ↑ Otto-Albrecht Neumüller (Herausgeber): Römpps Chemie Lexikon, Frank'sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1983, 8. Auflage, S. 4170, ISBN 3-440-04513-7.
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