Tetraphosphordekasulfid

Tetraphosphordekasulfid
Strukturformel
Strukturformel von Phosphor(V)-sulfid
Allgemeines
Name Phosphor(V)-sulfid
Andere Namen
  • Phosphorpentasulfid
  • Tetraphosphordecasulfid
  • fälschlich: Diphosphorpentasulfid
Summenformel P4S10
CAS-Nummer 1314-80-3
PubChem 14817
Kurzbeschreibung Gelbliches Pulver
Eigenschaften
Molare Masse 444,54 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,08 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

288 °C[1]

Siedepunkt

514 °C[1]

Löslichkeit

in Wasser Zersetzung[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Leichtentzündlich Gesundheitsschädlich Umweltgefährlich
Leicht-
entzündlich
Gesundheits-
schädlich
Umwelt-
gefährlich
(F) (Xn) (N)
R- und S-Sätze R: 11-20/22-29-50
S: (2)-61
MAK

1 mg·m−3[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Phosphor(V)-sulfid ist eine hygroskopische Chemikalie, die vorwiegend zur Synthese anderer Produkte verwendet wird. Sie kommt gewöhnlich als P4S10-Komplex vor.

Inhaltsverzeichnis

Darstellung

Phosphor(V)-sulfid wird durch Zusammenschmelzen der Elemente weißer Phosphor und Schwefel bei ca. 300°C gewonnen.[4]

Eigenschaften

Bidnungsabstände von P4S10 Die Struktur entspricht der von Phosphorpentoxid.

Mit Wasser (auch Luftfeuchtigkeit) bildet Phosphor(V)-sulfid übelriechendes und in größeren Mengen giftiges H2S und Phosphorsäure. Phosphor(V)-sulfid ist in Kohlenstoffdisulfid gut löslich.[3]

Verwendung

Phosphor(V)-sulfid wird für die Synthese schwefel- und phosphorhaltiger organischer Substanzen verwendet, insbesondere Insektizide und Zinkdialkyldithiophosphate (Additive von Schmierstoffen). Phosphor(V)-sulfid kann auch zur Herstellung des Nervenkampfstoffs VX verwendet werden ("Dual Use"). Amide lassen sich durch Umsetzung mit Phosphor(V)-sulfid in Thionamide umwandeln:


Quellen

  1. a b c d Eintrag zu Phosphorpentasulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 28.11.2007 (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu CAS-Nr. 1314-80-3 im European chemical Substances Information System ESIS
  3. a b Nils Wiberg, Egon Wiberg und Arnold Fr. Holleman: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. Gruyter Verlag; 102., stark umgearb. u. verb. Auflage 2007; ISBN 978-3-11-017770-1; S. 788f.
  4. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 565-8.

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