- Thales Group
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Thales Rechtsform Société Anonyme Gründung 6. Dezember 2000 Sitz Neuilly-sur-Seine, Frankreich Leitung Luc Vigneron Mitarbeiter ca. 68.000 (2010) Umsatz 13,1 Mrd. € (2010) Branche Sicherheit und Verteidigung, Transport, Luft- und Raumfahrt Produkte Flugsicherungssysteme, Flugabwehrrakete, Komponenten für Schiffe, Luftfahrzeuge und Satelliten, Leit- und Sicherungstechnik für den Schienenverkehr, Simulationssysteme, Enterprise Services, Lösungen für die Aufklärung und Kommunikation im militärischen und zivilen Bereich Website www.thalesgroup.com Die Thales Group ist ein Weltkonzern auf den Märkten der Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie Sicherheit und Transport. Vor dem Jahr 2000 war das Unternehmen als Thomson-CSF bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Konzern
Weltweit beschäftigt der französische Konzern 68.000 Mitarbeiter in 50 Ländern und hat 2010 einen Umsatz von 13,1 Milliarden Euro erwirtschaftet.[1] Mehr als die Hälfte seiner Mitarbeiter arbeiten außerhalb Frankreichs. Chairman & CEO ist seit Mai 2009 Luc Vigneron.[2]
Anteilseigner:[3]
- Französischer Staat 27 %
- Dassault Aviation 26 %
- Streubesitz 47 % (davon Angestellte 3 %)
Der Konzern ist maßgeblich beteiligt an internationalen Technologieprogrammen wie dem europäischen Satellitenprogramm Galileo und dem Luftfahrtprogramm SESAR. Thales ist ebenfalls Mitglied der Initiative Global Compact der Vereinten Nationen.
Thales in Deutschland
Thales Deutschland ist die drittgrößte Landesorganisation im Thales-Konzern und beschäftigt rund 6.000 Mitarbeiter in 24 Niederlassungen an 18 Standorten. Im Jahr 2010 erzielte Thales Deutschland einen Umsatz von 1,39 Milliarden Euro.[4]
Der Schwerpunkt der Geschäftsaktivitäten liegt in den Bereichen Transport, Luft- und Raumfahrt, Sicherheit und Verteidigung und spiegelt sich wider in den vier Kundensegmenten „Ground Transportation“, „Aerospace“, „Public Security“ und „Defence“.[5]
Seit Juli 2011 ist Peter Obermark Vorsitzender der Geschäftsführung von Thales Deutschland.[6]
Entwicklung
1998 wurden die Rüstungssparten von Alcatel, Dassault Électronique und Thomson CSF zu einem neuen Unternehmen zusammengelegt, wobei Frankreich noch immer die Mehrheitsanteile an diesem Unternehmen hielt. Von 1998 bis 2000 verringerte der französische Staat seine Anteile. Im Juni 2000 übernahm Thomson CSF die englische Racal Electronics, einen der größten englischen Elektronikkonzerne. Schließlich nannte sich Ende 2000 Thomson CSF dann in Thales um. 2002 gründen die Thales Group und der französische Schiffbau-Betrieb DCN das Schiffbau-Joint Venture Armaris. 2003 gewann Thales UK gemeinsam mit BAE Systems die Ausschreibung zum Bau der neuen Flugzeugträger der Queen-Elizabeth-Klasse für die britische Royal Navy.
Durch den Zukauf einiger Technologiesparten von AEG, Siemens, ABB, Bombardier und anderen Unternehmen ist der Konzern mittlerweile ein Weltkonzern geworden.
In den Jahren 2006/2007, im Zuge der Übernahme des US-amerikanischen Kommunikationskonzerns Lucent durch Alcatel, hat Thales von Alcatel bzw. Alcatel-Lucent die französische Beteiligung an Alcatel Alenia Space (67 %) und Telespazio (33 %) sowie den Bereich der Leit- und Sicherungstechnik für den Schienenverkehr übernommen.[7] Da die Übernahmen durch Aktienanteile finanziert wurden, stieg damit die Beteiligung von Alcatel-Lucent an Thales von 9,46 auf 20,95 Prozent. Im Jahr 2009 übernahm Dassault Aviation diesen Anteil von Alcatel-Lucent.[8] Dassault machte seinen Einfluss geltend und ließ im Mai 2009 den CEO & Chairman des Thales-Konzerns Denis Ranque durch seinen Wunschkandidaten Luc Vigneron, vormals CEO des französischen Technologieunternehmens Nexter, ablösen.[9][10]
Kritik
- Laut einem Bericht der französischen Tageszeitung „Le Monde“ vom 26. September 2005 hat Michel Josserand, ein ehemaliger Präsident der Thales-Tochter THEC (Thales Engineering & Consulting), dem Konzern vorgeworfen, ein System der Bestechung zu praktizieren. Thales bestreitet das jedoch und hat Josserand wegen Verleumdung angezeigt.[11]
- Der deutsche Ex-Vier-Sterne-General Klaus Naumann hat laut dem Magazin „stern“ (vom 5. Januar 2006) nach Ende seiner militärischen Karriere einen Beratervertrag mit Thales geschlossen und einen Sitz im Thales-Aufsichtsrat. Laut „stern“ habe er damit – was Naumann bestreitet – gegen § 20a Soldatengesetz verstoßen, der vorsieht, dass Soldaten frühestens fünf Jahre nach Dienstende in der Wirtschaft in einem Bereich, der ihre frühere Tätigkeit betrifft, tätig sein dürfen.
Weblinks
Commons: Thales Group – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Thales Group (englisch)
- Thales in Deutschland
Einzelnachweise
- ↑ Full-year results 2010. In: ThalesGroup.com. Thales, 24. Februar 2011, abgerufen am 15. April 2011.
- ↑ Executive Committee. In: ThalesGroup.com. Thales, abgerufen am 15. April 2011.
- ↑ Facts and Figures. In: ThalesGroup.com. Thales, abgerufen am 15. April 2011.
- ↑ Zahlen, Daten, Fakten. In: ThalesGroup.com. Thales, abgerufen am 15. April 2011.
- ↑ Über uns. In: ThalesGroup.com. Thales, abgerufen am 15. April 2011.
- ↑ Geschäftsführung. In: ThalesGroup.com. Thales, abgerufen am 25. Juli 2011.
- ↑ Alcatel-Lucent verdoppelt Anteil an Thales. heise.de (5. Januar 2007). Abgerufen am 4. Juli 2009.
- ↑ Alcatel-Lucent verkauft Thales-Anteil an Dassault Aviation. boersen.manager-magazin.de (8. Dezember 2008). Abgerufen am 4. Juli 2009.
- ↑ Vigneron übernimmt Thales. handelsblatt.com (18. Mai 2009). Abgerufen am 4. Juli 2009.
- ↑ Ein Akt der Selbstzerstörung. handelsblatt.com (17. Mai 2009). Abgerufen am 4. Juli 2009.
- ↑ Joker von der Weser. In: Der Spiegel. Nr. 42, 2005, S. 110 (online).
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