The Cream

The Cream
Cream
Gründung Juni 1966
Auflösung November 1968
Wiedervereinigung 2005
Genre Rock, Blues, Psychedelic
Aktuelle Besetzung
Gesang, Bass, Harmonika Jack Bruce
Gitarre, Gesang Eric Clapton
Schlagzeug Ginger Baker

Cream war eine englische Rockband in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre und gilt als die erste Supergroup und das erste Powertrio in der Geschichte der Rockmusik. Bandmitglieder waren Eric Clapton, Jack Bruce und Ginger Baker. Ihr Sound war eine Mischung aus Blues, Hard und Psychedelic Rock.


Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

1966 erschien im Melody Maker eine Nachricht, dass sich die drei aus verschiedenen Gruppen bekannten Musiker Eric Clapton, Jack Bruce und Ginger Baker zu einer neuen Gruppe namens Cream zusammengeschlossen hätten. Clapton spielte zu diesem Zeitpunkt bei John Mayall und mit Bruce und Pete York zusammen bei Eric Clapton And The Powerhouse[1], Bruce kurzzeitig bei Manfred Mann, John Mayall und mit Baker zusammen bei der Graham Bond Organisation. Bruce spielte zuvor bereits mit Baker bei Alexis Korner.

Die erste LP Fresh Cream war noch sehr stark vom Blues geprägt. Sie schaffte es Ende 1966 in die britischen Top Ten. Darauf finden sich Klassiker wie N.S.U. und I Feel Free, die bereits mehr als andeuteten, dass ihnen die Grenzen des Blues bald zu eng sein würden.

Das Nachfolgealbum Disraeli Gears wird von vielen Kritikern als ihr bestes Werk gehandelt. Viele der Songs sind stark psychedelisch geprägt (man schreibt das Jahr 1967), und die spieltechnische Brillanz der Musiker kommt dabei stark zur Geltung. Auf dem Album findet sich auch das Lied Sunshine Of Your Love, das mit einem der populärsten Gitarrenriffs der Rockmusik beginnt.

Den größten kommerziellen Erfolg fuhren sie mit ihrem dritten Album ein, der Doppel-LP Wheels Of Fire, das die Schlüsselsongs White Room und Crossroads enthält. White Room wurde von Cream 1967 oder 1968 aufgenommen und ragt aus der Rockmusik der damaligen Zeit heraus, nicht nur wegen des Textes, der die Situation des Wartens in einem weißem Bahnhofsraum mit schwarzen Vorhängen (unter Drogeneinfluss?) beschreibt. Vielmehr überrascht der Song durch wiederholte Wechsel vom 4/4 zum 5/4-Takt und stellt ein Paradebeispiel der Experimentierfreudigkeit der damaligen Rockmusik dar. Außerdem dokumentiert der zweite Teil des Albums mit Konzertmitschnitten die damals für die Rockmusik revolutionären, durch Jazz inspirierten, langen Improvisationspassagen der herausragenden Instrumentalisten. Sie stürmten damit die amerikanischen Charts und etablierten sich endgültig als Supergroup, deren Live-Auftritte jede Halle füllen konnten. Am Ende ihrer Tournee im November 1968 beschlossen die drei Protagonisten zur allgemeinen Überraschung jedoch, die Gruppe aufzulösen. Die offizielle Begründung war, dass ihr Superstar-Dasein ihrer eigentlichen musikalischen Haltung und Ambition widersprach. Nach der Abschiedstour und finalem Konzert in der Londoner Royal Albert Hall (26. November 1968) sowie der dazu passenden Platte Goodbye Cream gingen die drei Mitglieder getrennte Wege. Obwohl sie nur für eine relativ kurze Zeit von 2½ Jahren als Gruppe aufgetreten waren, hatten sie die Rockmusik nachhaltig verändert.

Eric Clapton konnte seinen Status als Superstar halten und weiter ausbauen, während Ginger Baker und Jack Bruce zumindest kommerziell nie wieder derartige Erfolge wie mit Cream erzielen konnten.

Baker spielte dann 1969 bei Blind Faith (u.a. mit Eric Clapton und Steve Winwood) und gründete 1970 die Afro-Rock-Bigband Ginger Baker's Air Force, die schon im Frühjahr 1971 wieder aufgelöst wurde. Er ging nach Nigeria, wo er ein Musikstudio, ein Restaurant und einen Nachtclub besaß. Er tat sich zusammen mit Fela Ransome Kuti; LP Live (1971). 1974 schloss er sich mit den Brüdern Adrian und Paul Gurvitz zur Baker-Gurvitz-Army zusammen.

Bruce arbeitete danach mit verschiedenen Musikern zusammen, beispielsweise John McLaughlin, Larry Coryell, Michael Gibbs, Jon Hiseman, Dick Heckstall-Smith und Ian Carr, und gründete 1974 das Trio West, Bruce & Laing.

1993 traten sie kurz noch einmal als Cream auf, als sie in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurden, doch es blieb damals bei dem einmaligen Ereignis. Bruce und Baker gründeten zusammen mit Gary Moore 1994 die Band BBM und veröffentlichten unter diesem Namen ein Studioalbum.

Am 2. Mai 2005 gaben Cream ihr erstes Konzert seit ihrer Auflösung vor 36 Jahren. Der inzwischen 60-jährige Clapton soll der Reunion vor allem wegen der sich verschlechternden Gesundheit seiner Kollegen zugestimmt haben: Bruce, 62, hatte kürzlich eine Lebertransplantation und der inzwischen 66-jährige Baker leidet an Arthritis. Es war der Auftakt von vier Auftritten in der Londoner Royal Albert Hall. Von den vier Reunion Concerts gibt es einen repräsentativen filmischen Querschnitt auf einer DVD mit aktuellen Interviews. Vom 24.–26. Oktober 2005 wurden zusätzlich drei Konzerte im Madison Square Garden in New York gegeben.

Stil und Einflüsse

Bruce und Baker kamen ursprünglich aus dem Jazz und kannten sich bereits etwa aus dem Johnny Burch Octet, wo sie 1962 gemeinsam gespielt hatten. Clapton hingegen hatte mit Blues begonnen. Der daraus resultierende Stil kam hauptsächlich bei ihren vielen Live-Auftritten zur Geltung, wo sie lange, ausladende Improvisationsteile einbauten, in denen die einzelnen Musiker brillierten. Erstmals in der Pop- und Rockgeschichte spielten alle beteiligten Instrumente - Gitarre, Bass, Schlagzeug - in bis dahin nicht gekannten Soli gleichberechtigt nebeneinander und gaben einer ganzen Generation von Rockmusikern den Weg vor.

Diskografie

  • Fresh Cream (1966)
  • Disraeli Gears (1967)
  • Wheels of Fire (Doppel-LP, davon eine LP Studioaufnahmen, eine LP live, 1968)
  • Goodbye Cream (1969)
  • Live Cream (1970)
  • Live Cream Vol. 2 (1972)
    Live Cream Vol. 2 ist die Fortsetzung des zwei Jahre zuvor veröffentlichten ersten Live Cream-Albums. Mit Live-Aufnahmen aus Oakland und San Francisco zeugt die Platte (wie bereits ihr Vorgänger) von der außerordentlichen Live-Qualität der Gruppe. Da Konzertaufnahmen der Band eher rar sind, gelten die beiden Live-Alben als die besten Beispiele ihres Musikrepertoires.
  • Those Were The Days (1997, 4CD)
  • BBC Sessions (2003)
  • Royal Albert Hall London May 2-3-5-6 2005 (CD/DVD 2005)

Anmerkungen

  1. vgl. Harry Shapiro Eric Clapton Slowhand, St. Andrä-Wördern, 1993

Weblinks


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