Theater Chemnitz

Theater Chemnitz

Das Theater Chemnitz ist ein Fünfspartentheater im sächsischen Chemnitz. Die fünf Sparten sind Oper, Ballett, Philharmonie, Schauspiel und Figurentheater.

Inhaltsverzeichnis

Oper / Ballett

Opernhaus Chemnitz

Auf dem Theaterplatz befinden sich das Opernhaus, das König-Albert-Museum und die Petrikirche. 1909 wurde das Opernhaus eingeweiht, im 2. Weltkrieg zerstört und nach dem Krieg wiederaufgebaut. Zu Beginn des Jahres 1988 begann eine umfassende Rekonstruktion des Hauses, die nach mehrjähriger Bauzeit im Jahre 1992 abgeschlossen wurde. Seitdem zählt das Opernhaus Chemnitz zu den modernsten Bühnen Deutschlands und hat sich in seiner fast hundertjährigen Geschichte ein hohes Ansehen erworben. Seit 2006 ist Bernhard Helmich Generalintendant der Theater Chemnitz.

Der Spielplan bietet ein breit gefächertes Angebot von der klassischen bis zur modernen Oper, von der Operette bis zum Musical. Die Aufführung unbekannter und selten gespielter Opern, wie MascagnisIris“, Nicolais „Il Templario“ und "Die Heimkehr des Verbannten", Rezniceks "Benzin" oder PfitznersRose vom Liebesgarten“, aber auch die Deutschen Erstaufführungen von „Pinocchios Abenteuer“ (Jonathan Dove) und „Love and Other Demons“ (Péter Eötvös) bescheren der Chemnitzer Oper überregionales Interesse und die wiederholte Zusammenarbeit mit führenden Rundfunkanstalten und CD-Labels. In der Spielzeit 2011 / 2012 folgt die Deutsche Erstaufführung von Doves "Swanhunter". Die Chemnitzer Inszenierung der Puccini-Oper „Manon Lescaut“ wurde vom Label ARTHAUS auf DVD produziert. Darüber hinaus wurden bereits zwei Produktionen – die Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“ und das Ballett „Giselle M.“ – mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet. Eine Nominierung für diesen Preis bekam die Oper "Pinocchios Abenteuer" (Ausstattung / Kostüme: Francis O'Connor). Im Januar 2011 wurde die Oper Chemnitz für beispielhaftes Engagement im Bereich Musiktheater mit dem Preis des Verbandes Deutscher Bühnen- und Medienverlage ausgezeichnet. Die Chemnitzer Oper inszeniert auch Musical-Aufführungen Klassiker wie "My Fair Lady" stehen neben neueren Musicals wie "Ganz oder gar nicht und Johns "Aida".

Das Ballett Chemnitz ist sowohl im Opernhaus als auch im Schauspielhaus Chemnitz zu Hause. Das von Ballettdirektor Lode Devos geleitete und in der Tradition Maurice Béjarts inspirierte Ensemble präsentiert ein vielfältiges Angebot vom großen Klassiker wie „Schwanensee“ über modernes Tanztheater bis zu innovativen Miniaturen in alternativen Spielstätten und intensiver kunstpädagogischer Arbeit mit Kindern.

Robert-Schumann-Philharmonie

Die Robert-Schumann-Philharmonie wurde 1833 als Stadtorchester durch Wilhelm August Mejo gegründet. Anlässlich des 150jährigen Jubiläums fand 1983 die Umbenennung in „Robert-Schumann-Philharmonie“ statt. Dadurch erlangte das Orchester überregionale Bedeutung.

Seit 2007 ist Frank Beermann Generalmusikdirektor in Chemnitz. Ihm gelang es, Gastdirigenten wie Michail Jurowski, Peter Eötvös, Martin Haselböck und Stefan Blunier und Solisten wie Olga Scheps, Fabio Bidini, Jan Vogler, Linus Roth, Martin Stadtfeld, das GrauSchumacher Piano Duo, Matthias Kirschnereit, Ulf Wallin nach Chemnitz zu holen.

Zu den Aufgaben des Orchesters gehören pro Spielzeit zehn Sinfoniekonzerte in der Stadthalle Chemnitz mit jeweils einer Wiederholung sowie Sonderkonzerte, Kammermusikabende und etwa 180 Aufführungen in Oper, Operette, Musical und Ballett im Opernhaus Chemnitz. Einen besonderen Stellenwert nimmt die Kinder- und Jugendarbeit im Programm des Orchesters ein.

Die Robert-Schumann-Philharmonie ist auch Partner verschiedener Konzertveranstalter. So gastiert das Orchester in der Spielzeit 2008/2009 eine Woche lang bei den Festspielen auf Schloss Neuschwanstein und im Mai im Herkulessaal in München und in der Tonhalle Zürich. Gastspiele führten das Orchester außerdem unter anderem nach Salzburg, Wien, New York, Rom, Zagreb sowie nach Berlin, Frankfurt/M., Köln und Dresden.

Frühere für das Haus bedeutende Generalmusikdirektoren waren u.a. Dieter-Gerhardt Worm, welcher das Orchester fast 20 Jahre lang prägte, und der auch die Umbenennung in „Robert-Schumann-Philharmonie“ veranlasste. Des Weiteren wirkten John Carewe (1992–1996), Oleg Caetani (1996–2001) und zuletzt Niksa Bareza in Chemnitz. Bareza setzte die Strauss und Wagnertradition des Opernhauses Chemnitz aus den 1920er Jahren fort.

Für die Welt-Ersteinspielung der Klavierkonzerte in e-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy in der Rekonstruktion von Larry Todd erhielt der Pianist Matthias Kirschnereit zusammen mit der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz unter der Leitung von Frank Beermann 2009 den ECHO Klassik.[1]

Schauspielhaus

Schauspielhaus Chemnitz

Enrico Lübbe ist Schauspieldirektor seit der Spielzeit 2008 / 2009. Die Große Bühne im Schauspielhaus präsentiert Texte der Weltdramatik von der Antike bis zur klassischen Moderne: Der Spielplan spannt sich dabei von Sophokles über Shakespeare und Lessing bis hin zu Tschechow und Tennessee Williams und stellt das Literatur- und Schauspielertheater in den Vordergrund. Der Ostflügel des Schauspielhauses, der ab Oktober 2011 die Kleine Bühne als Spielstätte ablöst, konzentriert sich auf Ur- und Erstaufführungen, sucht zeitgenössische Theaterformen und neue Ästhetiken. Die Reihe „Nachtschicht“ zeigt das Ensemble und viele Gäste in Veranstaltungen und Programmen, die das Haus mit der Stadt und ihrer (Kunst-)Szene kurzschließen.

Figurentheater

Das Figurentheater hat ab Beginn der Spielzeit 2011 / 2012 seinen Sitz im Schauspielhaus und verfügt dort über die bisherige Kleine Bühne. Gespielt wird nicht nur für ganz junge Zuschauer ab 4 Jahren, auch Erwachsene und Jugendliche finden ihr spezielles Angebot, wobei traditionell Marionetten, Hand- und Stabpuppen zum Einsatz kommen, aber auch offene Spielweisen und Materialtheater zu erleben sind.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Porträt von Matthias Kirschnereit anlässlich der Preisverleihung auf der Website des ECHO Klassik. (Abgerufen am 5. September 2009.)

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