Theker

Theker
Barkeeper (Foto von 1961)

Ein Barkeeper (engl. Bartender) arbeitet in einer Bar hinter der Theke. Er schenkt überwiegend alkoholhaltige Getränke an die Gäste aus. In Cocktailbars mischt er auch Cocktails. Weitere geläufige Bezeichnungen sind Barmann (engl. Barman) bzw. die weiblichen Entsprechungen Barkeeperin bzw. Bardame (engl. Barmaid). Cocktail-Barkeeper werden auch Barmixer genannt.

Inhaltsverzeichnis

Begriffe und Abgrenzung

Im Deutschen ist Barkeeper der geläufigste Begriff und gleichbedeutend mit dem englischen Wort Bartender. Im angelsächsischen Sprachraum unterscheiden sich beide Begriffe: Hier beschreibt Bartender allgemein die Tätigkeit am Tresen (engl. to tend a bar), während Barkeeper in aller Regel nur den Gastwirt meint, der die Bar betreibt.[1] Viele professionelle Barkeeper bezeichnen sich selbst gern als Barmann[2] oder verwenden die englischen Begriffe Bartender [3] und Barmaid. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird das Wort Bardame oft gleichbedeutend mit Animierdame und nicht im Sinn von Barkeeperin verwendet.

Des weiteren gibt es Barkeeper, die sich auf das Flairbartending spezialisiert haben. Mit kreativen, auf spezielle Show-Effekte ausgerichteten artistischen Einlagen werden dabei Cocktails gemixt. Hierzu gehören das Jonglieren mit Flaschen, sowie die künstlerische Zubereitung von Cocktails. Die Deutsche Barkeeper-Union (DBU) veranstaltet seit 10 Jahren im Rahmen der World Cocktail Competition einen eigenen Wettbewerb im Flairtending.[4] Für die Wettbewerbe im Flairtending gelten eigene, von der International Bartenders Association festgelegte Regeln.[5]

Außerhalb von Bars nennt man die Servicefachkraft (früher: Kellner), die sich um den Ausschank von Getränken kümmert, auch Büffetkellner, Büffetier oder Theker.

Ausbildung und Berufe

Barkeeper, Bartender, Barman(n), Barmaid sind keine geschützten Berufsbezeichnungen und beschreiben lediglich die ausgeübte Tätigkeit an der Bar. Bestrebungen, einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf mit einer zwei- oder dreijährigen dualen Ausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz zu schaffen, waren bislang nicht erfolgreich. Das Berufsbild des Barkeepers ist daher nicht klar umrissen. Viele Barkeeper, vor allem in der gehobenen Gastronomie und Hotellerie, verfügen über eine professionelle Ausbildung und langjährige Berufspraxis, wohingegen in vielen anderen Betrieben nur mit angelernten Teilzeitkräften gearbeitet wird.

Häufig gehen gelernte Restaurantfach- oder Hotelfachleute nach ihrer Ausbildung in einem sogenannten Weiterbildungsjahr an die Bar. Anschließend können sie eine private Barschule besuchen, die auf die Prüfung zum geprüften Barmixer IHK vor einer Industrie- und Handelskammer (IHK) vorbereitet. Ohne vorherige Berufsausbildung wird zu dieser Prüfung nur zugelassen, wer mehrere Jahre – je nach IHK drei bis vier – vollzeit als Barkeeper gearbeitet hat. Die nächste Weiterbildungsstufe heißt geprüfter Barmeister IHK und setzt mindestens ein weiteres Jahr einschlägiger Berufspraxis voraus. Die Lehrgänge zum Barmeister bereiten auf die selbstständige Führung eines Barbetriebes bzw. die Position eines angestellten Chef de Bar vor und vermitteln auch das dazu benötigte kaufmännische Wissen.

In der Hotellerie haben sich für unterschiedlich große Wirkungskreise des Barkeepers verschiedene Begriffe herausgebildet: Commis de Bar (etwa „Thekengehilfe“) sind meist junge Barkeeper im ersten Gehilfenjahr, mit steigender Erfahrung und Verantwortung wird man dann Demi Chef de Bar (Vertreter des Chef de Bar) oder Chef de Bar (etwa „leitender Barkeeper“), dem der gesamte Barbereich einschließlich Einkauf, Kalkulation und Personaleinsatz untersteht. Alle sind Angestellte. In reinen Barbetrieben der Gastronomie sind eher die englischen Begriffe Barkeeper, Bartender, Barmaid usw. üblich, der Barchef wird Bar Manager genannt. Weitere Arbeitsbereiche für Barkeeper sind Kreuzfahrtschiffe, die Event-Gastronomie (zum Beispiel Cocktail-Catering) und Clubs und Diskotheken.

Der Berufsverband der Barkeeper ist die Deutsche Barkeeper-Union (DBU), der internationale Dachverband heißt International Bartenders Association (IBA). In Deutschland erscheinen zwei Fachzeitschriften für Barkeeper: Drinks und Mixology.

Sonstiges

Der Schutzpatron der Barkeeper ist der heilige Bernhard von Clairvaux (Gedenktag 20. August).

Literatur

  • Uwe Voigt: Das große Lehrbuch der Barkunde. Ein praktischer Leitfaden für Berufsbarkeeper, Barmeister und Barmanager. 2., überarbeitete Auflage, Matthaes Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-87515-018-6.

Einzelnachweise

  1. Artikel Bartender in der englischsprachigen Wikipedia.
  2. So Charles Schumann in seinem Standardwerk American Bar. Deutschsprachige, vollst. überarbeitete Neuauflage: Collection Rolf Heyne, München 2008, ISBN 978-3-89910-416-5.
  3. So wendet sich die deutschsprachige Fachzeitschrift Mixology an Bartender, vgl. die Eigendarstellung auf ihrer Website.
  4. www.dbuev.de, 35th WWC 2009
  5. Regeln der IBA zum Flairtending

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