Theodor von Cramer-Klett junior

Theodor von Cramer-Klett junior

Theodor Freiherr von Cramer-Klett jun. (* 18. August 1874; † 30. Mai 1938 auf Schloss Hohenaschau), auch Theodor II. von Cramer-Klett, war ein deutscher Industrieller, Mäzen und Reichsrat der Krone Bayern. Nach seinem Übertritt zum katholischen Glauben wurde er noch zum Päpstlichen Geheimkämmerer ernannt.

Er war Sohn des Industriellen Theodor von Cramer-Klett und seiner Frau Elisabeth geb. Curtze, Tochter einer Wormser Apothekersfamilie.

1898 fusionierten die von seinem Vater maßgeblich erweiterte Maschinenbau-AG Nürnberg und die Maschinenfabrik Augsburg AG zur Vereinigten Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg A.G., Augsburg, der späteren Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Augsburg (M.A.N.). Cramer-Klett war nicht maßgeblich an der Führung des Unternehmens beteiligt.

Cramer-Klett war in einem romantischen Sinne national-konservativ eingestellt. Dass er sich als Mäzen in besonderer Weise verdient gemacht hat, ist wesentlich auf diese Grundhaltung zurückzuführen. Durch Spenden von Theodor von Cramer-Klett jun. wurde u.a. die Wiederbegründung von Kloster Ettal und Kloster Plankstetten finanziell ermöglicht. 1918 wurde in Hohenaschau ein „Krüppelheim“ durch Theodor von Cramer-Klett jun. gegründet. Er war auch ein Förderer der Trachtenbewegung. Als Schlossherr von Schloss Hohenaschau nahm er von 1905 bis 1908 umfangreiche bauliche Veränderungen im Jugendstil vor. Anfang der 1920er Jahre trat er als Präsident der Wirtschaftlichen Aufbau-Vereinigung, einer deutsch-russischen Organisation, die die Verbindung zwischen deutschen national-konservativen und monarchistischen russischen Emigranten in Bayern aufrechterhielt, hervor. Sie wurde zeitweise von Max Erwin von Scheubner-Richter auch zur Finanzierung der NSDAP missbraucht.

In der Hyperinflation der Jahre 1922 und 1923 verlor Theodor von Cramer-Klett junior einen großen Teil seines Vermögens. Das führte letztlich dazu, dass sein Sohn Ludwig Benedikt 1942 aus finanziellen Gründen gezwungen war, Schloss Hohenaschau an das Deutsche Reich zu verkaufen.

Seit 1903 war er mit Anna Chariklia, geb. Freiin von Würtzburg verheiratet. Das Paar hatte vier Kinder:

  • Elisabeth (* 17. August 1904)
  • Ludwig Benedikt (* 21. März 1906) ein Jagdschriftsteller, deren Tochter Margarethe von Cramer-Klett mit dem Schauspieler Hans Clarin verheiratet war.
  • Regina (* 4. September 1907)
  • Anne-Marie (* 5. März 1910)


Medien

  • Klosterpioniere - Der romantische Stahlbaron - Dokumentation 45 Minuten, Regie: Juri Köster

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