- Theodor von Fircks
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Theodor Baron von Fircks (russisch Федор Иванович Фиркс; * 7. April 1812 in Kalwen in Kurland, heute Kalvene, Bezirk Liepāja, Lettland; † 22. Oktober 1872 in Dresden) war ein deutsch-baltischer Ingenieur-Offizier und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Fircks, als Schriftsteller bekannt unter dem Namen D. K. Schédo-Ferroti (russisch: Шедо-Ферроти), bildete sich auf der Militärschule in Sankt Petersburg zum Ingenieuroffizier aus und war als solcher im Brücken- und Eisenbahnbau bis 1859 in Südrussland tätig. Ein Ergebnis der hierbei gemachten Studien war das Werk Lettres sur les chemins de fer en Russie (2. Aufl., Berlin 1858; deutsch, Riga u. Dresden 1858).
Als Schriftsteller wurde er in weiteren Kreisen bekannt durch seine Études sur l'avenir de la Russie (Berlin 1858 ff.), von denen insbesondere der erste Teil La libération des paysans (4. Aufl., Berlin 1859), dann der neunte Le nihilisme en Russie (Berlin 1867) Aufsehen erregten.
Letztere Schrift ist reich an interessanten Mitteilungen über die russische Gesellschaft, über die Deutschen in Russland etc. In derselben bezeichnete er den russischen Unterrichtsminister Alexander Wasiljewitsch Golowin als den „Vater des Nihilismus“.
Nachdem Fircks inzwischen eine Stellung als diplomatischer Handelsagent Russlands in Brüssel erhalten hatte, musste er 1863, als er in einer im Interesse Polens veröffentlichten Broschüre Lettre d'un patriote polonais au gouvernement national de la Pologne publiée avec une préface et quelques notes explicatives par D. K. Schédo-Ferroti (Paris; Bruxelles; Leipzig; Berlin 1863) die gegen dieses Land angewandte Politik angriff, seinen Abschied nehmen.
Er lebte hierauf bis zu seinem Tod in Dresden.
Werke
- Le patrimoine du peuple (Berlin 1868), worin er die Aufhebung des Gemeindeeigentums vorschlug;
- Lettres sur l'instruction populaire en Russie (Leipzig 1869) und
- Die Internationale Arbeiterbewegung: populäre Betrachtungen. Berlin: Behr 1872
Literatur
- Reinhard Wittram: Fircks (Familienartikel). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 168.
Weblinks
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.
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