Theodor von Landsberg

Theodor von Landsberg

Daniel Dietrich von Landsberg zu Erwitte (teilweise auch als Theodor von Landsberg bezeichnet) (* 1618; † 15. November 1683 in Arnsberg) war ein hochrangiger Offizier im kaiserlichen, spanischen und kurkölner Dienst, Diplomat sowie Landdrost im Herzogtum Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Der Vater war Jobst von Landsberg zu Erwitte (1568-1622), dieser war Landdrost im Herzogtum Westfalen, kaiserlicher Oberst sowie adeliger Rat im Kurfürstentum Köln und im Fürstbistum Paderborn. Die Mutter war Dorothea von Erwitte zu Welschenbeck (um 1572-1656).

Er selbst war dreimal verheiratet. Seine erste Frau war Anna Margarethe Raitz von Frentz zu Frentz und Kendenich (gestorben nach 1643), seine zweite Frau war Anna Katharina Erwitte von Plettenberg zu Meiderich (gestorben 1646 begraben in St. Nicolai in Balve), die dritte Ehefrau war Jutta Antonetta von und zu Leyen und Bongard (1633-1704 begraben im Kloster Wedinghausen).

Ein Sohn war der Generalleutnant und Gouverneur der Stadt Münster Franz Anton von Landsberg, ein anderer Franz Kaspar Ferdinand von Landsberg zu Erwitte und Franz Dietrich Joseph von Landsberg zu Erwitte.

Leben und Wirken

Die Belagerung von Münster im Jahr 1657 – Radierung von Caspar Merian

Zwischen 1633 und 1636 machte Landsberg eine Kavalierstour nach Frankreich, England, Italien bis hin nach Neapel und Sizilien, Ungarn und in die spanischen Niederlande. Anschließend trat er in die kaiserliche Armee ein und wurde Kriegsrat und geheimer Rat von Kurköln. Im Jahr 1643 erhielt Landsberg die Anwartschaft auf das Amt und das Gogericht Erwitte und wurde zum adeligen westfälischen Rat ernannt. Im selben Jahr war Landsberg Generalwachtmeister im Krieg gegen Frankreich und tat unter anderem in Flandern und Artois Dienst. Seit 1646 war er Amtsdrostes des Amtes Erwitte. Dieses Amt war seit 1657 erblich.

Landsberger Hof

Im Jahr 1647 war Landsbergs kurkölnischer Gesandter am kaiserlichen Hof, beim Reichstag, in Frankreich und Schweden. Im selben Jahr wurde er zum kurkölnischen Erbkämmerer ernannt. Für die katholische Liga war er Obrist eines Fußregiments. Im Jahr 1648 diente er als Generalwachtmeister in Spanien.

Seit 1649 war Landsberg Landdroste und damit Vertreter des Kurfürsten im Herzogtum Westfalen. Im selben Jahr diente er als Obrist in den Niederlanden. Ein Jahr später wurde er zum Obristwachtmeister befördert schied aber kurz danach aus dem spanischen Militär aus.

Im Jahr 1651 wurde er durch Aufschwörung in die Ritterschaft des Herzogtums Westfalen aufgenommen. Im Jahr 1656 ging Schloss Wocklum und der zugehörige Besitz über seine zweite Frau in den Besitz des Hauses Landsberg über. Bei der Belagerung von Münster 1657 kommandierte Landsberg die kurkölnischen Hilfstruppen. Da die Beschießung der Stadt auch erheblichen Schaden an den Kirchen anrichtete, befahl ihm Bischof Christoph Bernhard von Galen damit aufzuhören.[1] Im Jahr 1671 war er erneut Kommandeur eines Regiments und diente bis 1672 als Gouverneur der Stadt Neuss. Anschließend war er Befehlshaber der kurkölnischen Truppen im Herzogtum Westfalen. Im Jahr 1673 war er Gouverneur der Stadt Bonn und leitete die Verteidigung der Stadt bei einer Belagerung. Ein Jahr später war er Gouverneur in Rheinberg.

Für seine Verdienste um das Herzogtum Westfalen schenkten ihm die Landstände ein repräsentatives Palais in Arnsberg, dass seither Landsberger Hof heißt. Nach seinem Tod im Jahr 1683 wurde Landsberg in der Kirche des Klosters Wedinghausen am von ihm gestifteten Landsberger Altar begraben.

Einzelnachweise

  1. Brief vom 17. Oktober 1657

Weblinks


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