Theodor von Sponeck

Theodor von Sponeck (* 24. Januar 1896 in Offenburg; † 13. Juni 1982 in Bächingen an der Brenz) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg sowie Kommandeur der 90. Afrika-Division, mit der er an der Zweiten Schlacht von El Alamein teilnahm.

Leben

Karl Anton Theodor Graf von Sponeck wurde als Sohn von Anton von Sponeck, Major und Bezirksoffizier zu Mosbach, und dessen Frau Therese, geb. Freiin von Cornberg als Spross einer alten badischen Adelsfamilie geboren.

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Mosbach schlug er die Militärlaufbahn ein und begab sich 1912 in die Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde. Im Alter von 18 Jahren zum Leutnant ernannt, kämpfte er während des Ersten Weltkriegs an der West- und Ostfront. Nach Kriegsende wurde er 1920 als Oberleutnant in die Reichswehr übernommen und als Nachrichtenoffizier im 14. Infanterieregiment in Konstanz eingesetzt. Dort blieb Sponeck fast zehn Jahre und wurde den Umständen des kleinen Heeres entsprechend 1925 Kompaniechef und am 1. April 1929 zum Hauptmann befördert. Seine guten Leistungen hatten seine erfolgreiche Ausbildung zum Generalstabsoffizier zur Folge, die ihm die Tür ins Reichswehrministerium aufstieß.

Den Polenfeldzug erlebte Theodor von Sponeck als Erster Generalstabsoffizier (Ia) des XV. (motorisierten) Armeekorps unter Hermann Hoth. Im März 1940 wurde er zum Oberst befördert und zum Kommandeur des Schützenregiments 11, das der 9. Panzer-Division angehörte, ernannt. Mit diesem nahm er am West- und am Balkanfeldzug teil. Aufgrund seines erfolgreichen Einsatzes im Feldzug gegen die Sowjetunion wurde er am 12. September 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. November 1941 erlitt er beim Angriff auf Kursk einen Kniedurchschuss, was einen mehrmonatigen Genesungsurlaub zur Folge hatte. Nach seiner Beförderung zum Generalmajor im Juni wurde er Ende September 1942 nach Nordafrika versetzt, wo er anstelle des verwundeten Ulrich Kleemann die Führung der 90. Afrikadivision übernahm.

Während der Zweiten Schlacht bei El Alamein im Oktober/November 1942 wurde Sponeck mit seiner Division immer wieder an den Brennpunkten erfolgreich eingesetzt, leitete aber auch den Rückzug in die Fukastellung bedacht und um das Wohl seiner Soldaten bemüht. Selbst die gegnerischen Heerführer, darunter Montgomery, würdigten Sponecks auffallend sorgevollen Umgang mit seinen Männern immer wieder. Am 12. Mai 1943 musste Sponeck mit den Resten seiner Division in Tunesien kapitulieren und geriet in britische Kriegsgefangenschaft. Kurz zuvor war er noch zum Generalleutnant befördert worden.

Nach seiner Rückkehr im Jahre 1947 war er noch einige Zeit als Verkaufsleiter einer württembergischen Maschinenfabrik tätig, bis er im Alter von 86 Jahren im Krankenhaus Heidenheim starb.

Familie

Theodor Graf von Sponeck war in erster Ehe (1927–1947) mit Agnes, der Tochter des kgl. preuß. Generals Richard Freiherr von Süßkind-Schwendi verheiratet, mit der er zwei Töchter und einen Sohn hatte. Nach der Scheidung heiratete er 1962 Barbara von Payr zu Enn und Caldiff.

Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft lebte er bis zu seinem Lebensende auf Schloss Bächingen an der Brenz.

Auszeichnungen

• Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse ^[1]
• Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern ^[1]
• Ritterkreuz II. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen mit Schwertern ^[1]
• Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz ^[1]
• Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
• Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 12. September 1941 ^[2]

Werke

• Sponeck, Theodor Graf von: Mit schnellen Truppen an 6 Fronten, Leipzig 1943

Literatur

• Kehrig, Manfred: s. v. Karl Anton Theodor Graf von Sponeck, in: Baden-Württembergische Biographien I (1994), S.354-355

Weblinks

• Sponneck, Godfrey Harry Rigsgreve: The Sponneck Saga. A family history, o. O. (Dänemark) 2002; darin: Kapitel 11: "Lieutenant General Theodor von Sponeck"

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b c d} Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.151
2. ↑ Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.714