Banner der Preußen

Banner der Preußen
Hochmeister (die Darstellung unterscheidet sich in einigen Details von jener in den Banderia Prutenorum)

Die Banderia Prutenorum („Banner der Preußen“) von Jan Długosz (Johannes Longinus) aus dem Jahre 1448 ist eine der wichtigsten zeitnahen Quellen zur Schlacht bei Tannenberg (1410).

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Das Manuskript auf 48 Pergament-Blättern, 18.6 x 29.3 cm groß, wurde illustriert von Stanisław Durink. Es stellt 56 vexillae bzw. Banner des Deutschen Ordens dar, wie sie in der Schlacht bei Tannenberg erbeutet wurden. Insgesamt ist die Darstellung unvollständig, da die Deutschordensritter in der Schlacht nicht vollständig aufgerieben wurden und somit nicht alle Banner in polnische Hände fielen.

Bedeutsam ist die Banderia Prutenorum auch, weil darin ein polnischer Gelehrter die Deutschordensritter, die in den 180 Jahren zuvor das Gebiet der Pruzzen erobert hatten, nun selber als „Preußen“ bezeichnet[1]. In diesem Manuskript wurden die deutschen Ortsnamen wiedergegeben, darunter folgende Komtureien:

Culm, Pomesanien, Graudenz, Balga, Schönsee, Stargard, Sambia, Tuchel, Stuhm, Nessau, Westphalia, Rogasen, Elbing, Engelsburg, Strasburg, Chelm, Brettchen and Neumark, Braunsberg.

Die 1410 erbeuteten Deutschordensbanner wurden bis 1603 in der Wawelkathedrale in Krakau aufbewahrt, danach werden sie nicht mehr erwähnt und um 1800 verliert sich ihre Spur. Das Banderia Prutenorum Manuskript überlebte die Weltkriege in der Marienburg und ist derzeit im Besitz der Jagiellonen-Universität. Der Inhalt wurde erst 1850 veröffentlicht.

Edition

  • Sven Ekdahl: Die «Banderia Prutenorum» des Jan Długosz, eine Quelle zur Schlacht bei Tannenberg 1410. Untersuchungen zu Aufbau, Entstehung und Quellenwert der Handschrift. (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-historische Klasse, Dritte Folge, Nr. 104), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1976, ISBN 3-525-82382-7.

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Auch der 1440 gegründete Preußische Bund, der in Opposition zum Deutschen Orden stand, führte diese Bezeichnung weiter.

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