- Liste der Wappen mit dem märkischen Schachbalken
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Diese Liste enthält aktuelle kommunale Wappen, sowie historische Wappen von Städten, Ländern und Geschlechtern die den märkischen Schachbalken führen. Der märkische drei reihige rot silberne Schachbalken auf goldenem Grund war das Wappen des Geschlechts der Grafen und Herzöge aus dem Haus von der Mark und des Herrschaftsterritoriums Grafschaft Mark im Heiligen Römischen Reich.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung und Verbreitung des märkischen Schachbalkens
Der Ursprung des märkischen Schachbalkens liegt um im Zeitraum zwischen 1198 und 1220, vermutlich entstand er in Anlehnung an die roten Zinnen des Stammhauses der Märker und Altenaer Grafen, dem alten Haus Berg, welches 1225 im Mannesstam erlosch.
In der Anfangszeit findet sich der Schachbalken bei Adolf I. Graf von der Mark und Altena und Otto Graf von Altena in Kombination mit einem aufsteigendem einschwänzigen Löwen, der wohl für die Grafschaft Altena stand. Seine genaue Farbgebung ist nicht überliefert, wurde aber in der Vergangenheit als schwarz mit roten Waffen und goldener Krone angenommen, so z.B. bei der Erstellung des Wappens für den Altkreis Altena.[1] Dr. Wingolf Lehnemann schreibt jedoch auch den im Siegel der Stadt Lünen seit 1320 auftretenden Löwen dem märkischen, bzw. altenaischem Ursprung zu, dessen Farben seit 1509 bekannt sind, als roter Löwe auf goldenem Feld.[2]
Bereits Engelbert I. Graf von der Mark führt zunächst parallel zu seinem Bruder Otto von Altena, mit dem er sich das Erbe Adolfs I. geteilt hat, allein den Schachbalken und behält dies auch nach dem Rückfall von Altena an ihn bei.
Der märkische Schachbalken fand durch die gezielte Heiratspoltik der Grafen von der Mark und späteren Herzöge aus diesem Haus in den Adelshäusern Europas eine weite Verbreitung, er findet sich neben dem westfälisch-niederlothringischem Raum in England, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Spanien, Italien und den Niederlanden in verschiedenen Familien- und Herrscherwappen wieder.
Neben den historischen Wappen der verschiedenen märkischen Stadtgründungen seit 1226 ist der Schachbalken auch bei den zahlreichen Seitenlinen den Hauses von der Mark, wie z.B. den Grafen und Herzögen von Marck-Aremberg, in Wappen angeheirateter Familien wie z.B. im Anspruchswappen von 1609 der Kurfürsten von Sachsen[3], dem Wappen im Torhaus des Stifts Quedlinburg oder bei Luigi Gonzaga Herzog von Nevers und Rethel zu finden.
Bei späteren Einteilungen der Verwaltungen im Bereich der Grafschaft Mark fand der Schachbalken immer wieder seinen Weg in zahlreiche neu erstellte Wappen wie dem des Kreises Unna oder dem sogar nach der Mark benannten Märkischen Kreis. So das an der Verteilung des Wappens bis heute das Herrschaftsgebiet der Grafen von der Mark erkennbar geblieben ist.
Auch im das Wappen der Preußischen Könige und deutschen Kaiser von 1873 findet sich der märkische Schachbalken im unteren rechten Bereich wieder. Die brandenburgischen Hohenzollern erbten die Grafschaft Mark und das Wappen 1609/66 nach dem Aussterben der männlichen Linie Hauses Mark.
Wappen
Wappen Status Ortsname / Verwaltungsgebiet Landkreis / Kreisfreie Stadt Bundesland Besonderheiten Grafschaft (HRR) Grafschaft Mark Grafschaft (HRR) Grafschaft Altena (bis 1262) Grafschaft (HRR) Grafschaft Marck-Aremberg um 1605 kreisfreie Stadt Hamm Hamm Nordrhein-Westfalen Stadtbezirk Pelkum Hamm Nordrhein-Westfalen Stadtbezirk Rhynern Hamm Nordrhein-Westfalen nur zwei Reihen Kreis Kreis Unna Nordrhein-Westfalen Stadt Unna Kreis Unna Nordrhein-Westfalen Stadt Bergkamen Kreis Unna Nordrhein-Westfalen Schachbalken als Form aufgelöst nur über Farbgebung gehalten, der Ring steht für die sechs Gemeinden die Bergkamen bilden und die Strukturformel von Benzol, als Sinnbild der heimischen Industrien: Petrochemie, Steinkohlenbergbau. Stadt Fröndenberg/Ruhr Kreis Unna Nordrhein-Westfalen Stadt Kamen Kreis Unna Nordrhein-Westfalen Gemeinde Holzwickede Kreis Unna Nordrhein-Westfalen kreisfreie Stadt Bochum Bochum Nordrhein-Westfalen Kreis Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen Jülicher Löwe Kreis Altena Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen Kreis Halver Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen Kreis Hemer Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen Kreis Iserlohn Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen Stadt Kierspe Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen ehem. Gemeinde Rönsahl zu Kierspe Nordrhein-Westfalen Kreis Lüdenscheid Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen nur zwei Reihen Stadt Meinerzhagen Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen Stadt Neuenrade Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen Stadt Plettenberg Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen Stadt Werdohl Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen Gemeinde Herscheid Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen Gemeinde Schalksmühle Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen ehem. Kreis Iserlohn Nordrhein-Westfalen bis 1975 Kreis Oberbergischer Kreis Nordrhein-Westfalen Stadt Bergneustadt Oberbergischer Kreis Nordrhein-Westfalen Stadt Gummersbach Oberbergischer Kreis Nordrhein-Westfalen Gemeinde Engelskirchen Oberbergischer Kreis Nordrhein-Westfalen Kreis Ennepe-Ruhr-Kreis Nordrhein-Westfalen Stadt Breckerfeld Ennepe-Ruhr-Kreis Nordrhein-Westfalen Stadt Ennepetal Ennepe-Ruhr-Kreis Nordrhein-Westfalen nur zwei Reihen Stadt Schwelm Ennepe-Ruhr-Kreis Nordrhein-Westfalen Stadt Wetter (Ruhr) Ennepe-Ruhr-Kreis Nordrhein-Westfalen Ortsteil Niederense/Ense Kreis Soest Nordrhein-Westfalen nur zwei Reihen und schräg gestellt Stadtteil Nächstebreck Wuppertal Nordrhein-Westfalen Stadtteil Langerfeld Wuppertal Nordrhein-Westfalen Siegel, Fahnen und Banner
Zahlreiche Städte z.B. die Stadt Hamm führen den märkischen Schachbalken bis heute in ihren Siegeln und Fahnen. Im Wappen und Siegel von Unna sind die märkischen Fahnen, der Schachbalken auf goldenem Grund/Tuch, zu sehen. Das Banner der Stadt Hamm hingegen zeigt den Schachbalken auf silbernem (weißem) Grund. Die älteste Fahne der Stadt Schwelm von 1749 zeigt im Mittelfeld auf dunkelgrünem Grund den schwarzen preußische Adler, darunter das Stadtwappen. Seit 1950 ist die Stadtfahne rot-weiß mit aufgelegtem Schild des Stadtwappens in der Mitte; in Bannerform; rot-weiß-rot mit oberem weißem Drittel, darin das Stadtwappen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ http://idjandos-heimlicheworld.beepworld.de/familienwappen.htm Bleiglasfenster der Burg Altena von 1909 und andere Wappendarstellungen
- ↑ Dr. Wingolf Lehnemann (1993): Geschichte der Stadt Lünen bis 1806
- ↑ http://www.coingallery.de/Varia/_varia_4b_D.htm Anspruchswappen verschiedener Häuser u.a Sachsen für die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg
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