Thomas Strothotte

Thomas Strothotte

Thomas Strothotte (* 23. Oktober 1959 in Regina, Saskatchewan) ist ein kanadischer Informatiker und Rektor der Universität Regensburg.

Leben und Werk

Zu seinen Forschungsfeldern gehören das Verhältnis von Bildern zu Sprache und Text, die Abstraktionsprozesse in Computergrafiken sowie Grafiken in der Mensch-Computer-Interaktion.

Er studierte an der Simon Fraser University in Vancouver Physik und Informatik. 1980 schloss er dort mit dem Bachelor of Science, 1981 mit dem Master of Science ab. Die folgenden drei Jahre, 1981 bis 1982, arbeitete er als Doktorand an der Universität Stuttgart, dann bis 1983 an der McGill University Montreal, Québec, und 1983 bis 1984 in Ontario an der University of Waterloo. Er promovierte darauf an der McGill University mit einer Dissertation zu dem Thema Temporal Constructs for an Algorithmic Programming Language.

Danach war er am INRIA (Institut National de Recherche en Informatique et en Automatique) Rocquencourt nahe Paris als Postdoctoral Fellow beschäftigt, 1985 bis 1989 dann wieder an der Universität Stuttgart, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Dialogsysteme der Fakultät für Informatik wirkte.

Strothotte habilitierte sich 1989 an der Fakultät für Informatik der Universität Stuttgart. Anschließend war er Gastwissenschaftler in Heidelberg am IBM Wissenschaftlichen Zentrum. Als Professor berufen wurde er ein Jahr später, 1990, an die Freie Universität Berlin als Universitätsprofessor für Interaktive Systeme. Später erwarb er an der Columbia University in New York City und der London Business School jeweils einen Master of Business Administration (MBA).

Auf eine Universitätsprofessur für Computergrafik und Interaktive Systeme an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wurde er 1993 berufen. Vom April 1994 bis zum März 1996 war er dort ebenfalls Dekan seiner Fakultät, vom April 1996 bis zum September 1998 Prorektor für Planung und Haushalt. Juli bis September 1998 hatte er dann kommissarisch den Posten als Rektor dieser Universität inne. Strothotte war darüber hinaus federführend bei der Initiierung des Diplom-Studiengangs Computervisualistik an der Universität Magdeburg, welcher beispielgebend für Studiengänge anderer Universitäten wurde.

Weiteren Rufen an die Universitäten Karlsruhe (1990), Umeå/Schweden (1993), Halle-Wittenberg (1993), Klagenfurt (1987) und Bremen (2001) folgte er nicht.

Vom März 2001 bis September 2002 an leitete er außerdem die IT-Geschäftsstelle der Landesregierung der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt.

Ehrenamtlich gründete Thomas Strothotte als Vorsitzender eines gemeinnutzigen Trägervereins die Internationale Grundschule Pierre Trudeau (2000) und das Internationale Gymnasium Pierre Trudeau (2004) in Magdeburg.

Am 17. Mai 2006 wurde Professor Thomas Strothotte vom Konzil der Universität Rostock für vier Jahre zum Rektor gewählt. Dieses Amt trat er am 1. Oktober 2006 an. Während seiner Amtszeit hatte er der Schließung der juristischen Fakultät der Universität Rostock zugestimmt und damit einen Beschluss der Landesregierung umgesetzt. In einem als "Profillinien" bezeichneten Konzept strebt er eine Fokussierung der Lehr- und Forschungsaktivitäten auf interdisziplinäre Schwerpunktbereiche an, um die Universität im nationalen Konkurrenzumfeld nach vorne zu bringen. Die damit verbundenen Kürzungsmaßnahmen waren insbesondere bei den davon betroffenen Bereichen jedoch stark umstritten.

Nachdem bekannt geworden war, dass sich Strothotte auf den Rektorposten der Universität Regensburg beworben hatte, trat er im September 2008 auf Drängen des Senats als Rektor der Universität Rostock zum 31. Dezember 2008 zurück[1]. Der Hochschulrat der Universität Regensburg wählte Thomas Strothotte am 9. Januar 2009 im zweiten Wahlgang zum Rektor. Seine Amtszeit in Regensburg begann am 1. April 2009.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/848684/

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