- Thüringisches Staatsarchiv Meiningen
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Thüringisches Staatsarchiv Meiningen Schloss Elisabethenburg - Bibrasbau
Gründung 1660 und 1923 Bestand 12.640 lfm. Ort Meiningen Bibliothekssigel Me 1 Website Staatsarchiv Meiningen Das Thüringische Staatsarchiv Meiningen ist eines von sechs Staatsarchiven im Freistaat Thüringen. Es ist im Bibrasbau des Schlosses Elisabethenburg in der Kreisstadt Meiningen untergebracht. Die Archivbestände spiegeln die Geschichte von Südthüringen vom Mittelalter bis in das 21. Jahrhundert wider. Archivdirektor ist seit 1997 der Archivar und Historiker Johannes Mötsch.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Thüringische Staatsarchiv Meiningen wurde 1923 als Nachfolger des Geheimen Staatsarchivs (bis 1919 Herzogliches Geheimes Hauptarchiv), dem historischen Archiv für die Behörden des 1920 im Land Thüringen aufgegangenen Freistaates Sachsen-Meiningen, gegründet. 1925 wurde dem Staatsarchiv das 1660 in Meiningen gebildete Gemeinschaftliche Hennebergische Archiv (GHA) angegliedert.
Das Gemeinschaftliche Hennebergische Archiv vereinte die seit dem Aussterben der Grafen von Henneberg (1583) gesammelten unteilbaren Akten der Grafschaft Henneberg, die in der Burg Bibrasbau, heute Nordflügel des Schlosses Elisabethenburg, untergebracht waren. Es war gemeinschaftliches Eigentum der Teilhaber der vormaligen Grafschaft Henneberg. Das Herzogliche Geheime Hauptarchiv entstand mit der Gründung des Herzogtums Sachsen-Meiningen zunächst als „Geheimes Kanzlei-Archiv“ und führte ab 1850 auch Altakten der oberen Landesbehörden und private Archivalien der herzoglichen Familie zusammen. Es wurde 1919 in Geheimes Staatsarchiv umbenannt.
Die in verschiedenen Thüringer und preußischen Archiven vorhandenen hennebergischen Akten vereinte man bis 1929 im Gemeinschaftlichen Hennebergischen Archiv, das 1945 als bisheriges gemeinschaftliches Eigentum von Thüringen und Preußen komplett an Thüringen überging. Nach 1945 erhielt das Archiv große Zuwächse durch Bestände von zuständigen Kreisbehörden, Amtsgerichten sowie durch die Bodenreform enteignete Guts- und Schlossarchive. 1951 fand eine Umbenennung in „Landesarchiv Meiningen“ statt, dem 1965 eine erneute Namensänderung in „Staatsarchiv Meiningen“ folgte. In den 1970er und 1980er wurden verstärkt zahlreiche Akten aus der Wirtschaft und der Politik übernommen, die die Kapazität des Archivs erschöpften.
Nach der Wende und der Neugründung des Freistaates Thüringen erhielt das Archiv wieder den Namen „Thüringisches Staatsarchiv Meiningen“. Durch die Auflösung von ehemaligen DDR-Behörden und zahlreichen Betrieben gab es zwischen 1990 und 1994 einen Zuwachs von 4.000 Regalmetern.[1] Da das Thüringische Staatsarchiv Meiningen an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen ist, planen die zuständigen Behörden in naher Zukunft einen Umzug des Archivs in einen Gebäudekomplex in der Marienstraße in Meiningen.
Zuständigkeiten
- 1660–1680: sächsische Nachfolgestaaten im Henneberger Land mit Ausnahme des schleusingenschen Anteils
- 1680–1920: Herzogtum Sachsen-Meiningen
- 1920–1952: Land Thüringen – Landkreise Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg sowie Stadtkreis Zella-Mehlis (ab 1936 zum Landkreis Meiningen gehörig) und die Exklave Ostheim vor der Rhön (bis 1945).
- 1952–1990: Bezirk Suhl in der DDR
- 19901994: Freistaat Thüringen – Kreise Bad Salzungen, Ilmenau, Hildburghausen, Meiningen, Neuhaus, Schmalkalden, Sonneberg, Suhl-Stadt und Suhl-Land
- ab 1994: Freistaat Thüringen – Landkreise Schmalkalden-Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg, Wartburgkreis und die kreisfreien Städte Eisenach und Suhl
Bestände
Der Bestand des Staatsarchivs Meiningen hat eine Laufzeit von 933 bis 2009. Das Archiv verwahrt heute 12.640 Regalmeter Akten mit über 12.000 Urkunden, rund 15.000 Karten/Pläne/Risse, rund 6000 fotografische Reproduktionen sowie 35.000 Bände der Dienstbibliothek (Stand 2007).[2] Die Quellensammlungen ist in folgende Bestände unterteilt:[3]
- Bestände vor 1920
- Urkunden und Kopiare von Henneberg und Sachsen
- Gemeinschaftliches Hennebergisches Archiv
- Heiliges Reich Römischer Nation
- Ältere Sachsen-Meiningische Bestände
- Neuere Sachsen-Meiningische Bestände
- Bestände des Deutschen Reiches (1871–1945)
- Nachgeordnete Behörden und Einrichtungen des Deutschen Reiches
- Land Thüringen (1920–1952)
- Nachgeordnete Behörden und Einrichtungen des Landes
- Kreisverwaltungen
- Bestände des Königreichs und Land Preußen (1816–1945)
- Preußische Behörden
- Bestände der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR (1945–1990)
- Nachgeordnete Behörden und Einrichtungen der SBZ und DDR
- Bestände der Bundesrepublik Deutschland (ab 1990)
- Nachgeordnete Behörden und Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland
- Bestände des Freistaates Thüringen (ab 1990)
- Nachgeordnete Behörden und Einrichtungen des Freistaates Thüringen
- Nichtstaatliches Archivgut
- Herrschaften und Rittergüter
- Wirtschaft und Bankwesen
- Parteien und Organisationen
- Karten und Pläne
- Nachlässe und Familienarchive
- Zeitungen und Amtsblätter
- Bibliothek
- Literatur zum Territorium Sachsen-Meiningen, geschichtliche Landeskunde Südthüringens, Hennebergica[4]
Einzelnachweise
- ↑ Archivportal Thüringen - ThStA Meiningen
- ↑ Archivportal Thüringen - ThStA Meiningen
- ↑ Thüringisches Staatsarchiv Meiningen Bestand
- ↑ b2i - Bibliotheks- Buch- und Informationswissenschaften
Weblinks
Kategorien:- Staatsarchiv (Thüringen)
- Kultur (Meiningen)
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