Tiefwaten

Tiefwaten
Toyota Land Cruiser beim Durchwaten eines Gewässers in Island
Nissan Patrol mit an der A-Säule montiertem Schnorchel zur Erhöhung der Wattiefe, aber auch für sehr staubige Straßen
Prototyp einer gepanzerten Pioniermaschine nach dem Tiefwaten

Wattiefe bezeichnet die maximale Gewässertiefe, durch die ein Landfahrzeug fahren (waten) kann.

Sie hängt von vielen Faktoren ab, darunter:

  • Höhe der Luftansaugung des Motors
  • Höhe der Lichtmaschine und der Zündung am Motor sowie Dichtheit der Elektrik
  • Höhe der Aggregat-Entlüftungen des Fahrzeugs (Achsen, Getriebe etc.)
  • Abdichtung des Fahrzeugs (Innenraum), usw.

PKW können in Abhängigkeit von diesen Punkten meist Gewässer von etwa 400 mm Tiefe durchfahren. Geländewagen können häufig für größere Tiefen ausgerüstet werden, insbesondere wenn sie mit einem Schnorchel ausgestattet sind, der die Luftansaugung auf die Höhe des Fahrzeugdachs anhebt.

Hauptproblem bei der Durchquerung von Gewässern ist neben einer zu erkundenden Maximaltiefe meist der unbekannte Untergrund. Er kann zum Einsinken des Fahrzeuges führen, unerkannte Hindernisse oder Unebenheiten enthalten und so zum Steckenbleiben führen. Auch die Strömung kann schon bei geringen Geschwindigkeiten und geringen Wassertiefen Fahrzeuge wegspülen oder in Bereiche versetzen, die die Wattiefe überschreiten. Der Auftrieb verringert darüber hinaus die Bodenhaftung und somit die Traktion. Treibgut stellt eine weitere Gefahrenquelle dar.

Militärische Fahrzeuge besitzen häufig eine Wattiefe von 0,5 bis 1,5 Metern. Einige nicht schwimmfähige Panzermodelle, die mit Schnorcheln ausgerüstet werden können, sind in der Lage, auch noch tiefere Gewässer zu durchfahren, bei denen das Fahrzeug teilweise unter der Wasseroberfläche verschwindet. Dies wird dann als Tiefwaten bezeichnet. Das Durchfahren von Gewässern mit einer Tiefe von mehr als 2 bis 4 m wird dann als Unterwasserfahren bezeichnet. Kampfpanzer wie der Leopard 2 oder auch der Schützenpanzer Marder besitzen des weiteren dafür eine Tauchhydraulik. Sie schließt alle Be- und Entlüftungen am Motor und öffnet eine Brennluftklappe am Motorschott im Panzerinneren (Kampfraum). Über diese saugt der Motor beim Waten, Tiefwaten und Unterwasserfahren die Verbrennungsluft über die Kommandantenluke mit aufgesetzten Tiefwat- oder Unterwasserfahrschacht (Leopard 2) an.

Siehe auch:

  • Furt (Stelle, an der Gewässer mit Fahrzeugen durchquert werden können)

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