Toby Keith

Toby Keith
Toby Keith am 1. Juni 2004 in Neapel, Italien
Keith am 12. Mai 2005 während eines Auftritts an Bord des US-Kriegsschiffs USS Austin im Hafen von Guantanamo Bay, Kuba

Toby Keith (* 8. Juli 1961 in Clinton, Oklahoma, als Toby Keith Covel) ist ein US-amerikanischer Country-Sänger.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Anfänge

Toby Keith kam erstmals im Restaurant seiner Großmutter, wo gelegentlich Country-Bands auftraten, mit Musik in Berührung. Sein Hauptinteresse aber galt zunächst dem American Football und dem Rodeoreiten. Nach dem Schulabschluss nahm er einen Job in der Ölindustrie an. In seiner Freizeit spielte er American Football und befasste sich mit Country-Musik. Er gründete die Easy Money Band, die in der lokalen Clubszene auftrat.

Nach einigen Jahren verlor er seinen Job und versuchte zunächst, mit Football Geld zu verdienen. 1984 beschloss er, sich ganz auf die Musik zu konzentrieren. Bei einem kleineren Label veröffentlicht er einige Platten und spielte Demo-Bänder ein. Der Produzent Harold Shedd wurde aufmerksam und nahm ihn für Mercury Records unter Vertrag.

Country-Erfolge

Sein Debütalbum Toby Keith erschien 1993 und wurde zu einem bemerkenswerten Erfolg. Mehr als zwei Millionen CDs wurden verkauft. Die ausgekoppelte Single Should've Been a Cowboy erreichte Platz 1 der Countrycharts, weitere Songs schafften es in die Top 10. Gemeinsam mit seinem Produzenten wechselte er anschließend zum Mercury-Ableger Polydor. Hier wurde 1994 das Album Boomtown eingespielt, das ähnlich erfolgreich war wie sein Vorgänger. 1996 kehrte er zu Mercury zurück und hatte sofort mit Me Too einen weiteren Nummer-eins-Hit.

Ein Jahr später wechselte er den Produzenten. Betreut von James Stroud hielt seine Erfolgsserie an. Ende 1999 wurde das Album How Do You Like Me Now? veröffentlicht. Die gleichnamige Single war sein vierter Country-Nummer-eins-Hit und hielt fünf Wochen die Spitzenposition. Die Academy of Country Music wählte How Do You Like Me Now? zum Album des Jahres und zeichnete ihn als besten Sänger aus.

Mit dem Album Pull My Chain erreichte der Musiker 2001 erstmals auch die Spitze der Country-Albumcharts, drei Nummer-eins-Singles brachte das Album hervor, von 2000 bis 2002 kamen sieben Singles in Folge auf Platz 1 der Countrycharts.

Kontroversen

Toby Keith mit Fans - November 2003

2002 veröffentlichte er das Album Unleashed, das mit Courtesy of the Red, White and Blue (The Angry American) einen Song über die Terroranschläge vom 11. September 2001 enthielt. Es handelt sich dabei um ein leidenschaftliches und patriotisches Bekenntnis zu den USA, das auch durch den Tod von Keiths Vater im selben Jahr beeinflusst ist, der ein Kriegsveteran gewesen war.

Angefacht wurde die Kontroverse um das Lied durch eine Ausladung zur Fernsehshow am Unabhängigkeitstag durch den Sender ABC, wobei dieser unerfüllbare Forderungen von Keith als Grund angab. Von anderer Seite wurde Keith offen kritisiert. Die Sängerin der Dixie Chicks, Natalie Maines, trug beispielsweise anlässlich einer Fernsehshow ein Shirt mit der Aufschrift „F.U.T.K“, was „Fuck You, Toby Keith“ bedeutete. Allerdings wurde das Album auch sein bis dahin größter Erfolg und Keith führte damit erstmals sowohl die Countrycharts als auch die offiziellen Billboard-200-Verkaufscharts an. Es bedeutete seinen Durchbruch über die Countryszene hinaus.

Trotz seiner patriotischen Einstellung und der Unterstützung des Kriegskurses von Präsident George W. Bush bezeichnet sich Keith selbst als Demokrat[1]. So enthält dasselbe Album auch ein Duett mit dem als linksliberal geltenden Willie Nelson, Beer for My Horses, das mit sechs Wochen auf Platz 1 der Countrycharts und Platz 22 der Popcharts seine erfolgreichste Single wurde. Das Album verkaufte sich über 4 Millionen Mal und wurde mit 4-fach-Platin ausgezeichnet[2].

Ein besonderes Anliegen von Keith ist die Unterstützung der US-Soldaten und er tritt auch jedes Jahr vor den Truppen im Ausland auf[3]. Das Nachfolgealbum Shock'n Y'All enthält mit American Soldier ein speziell den Soldaten im Kriegseinsatz gewidmetes Lied. Zusammen mit Courtesy of the Red, White and Blue (The Angry American) bildete es in der Folge den Abschluss bei seinen Konzerten[1].

Die Single wurde, wie auch die beiden anderen Albumauskopplungen I Love This Bar und Whiskey Girl mit Gold ausgezeichnet. Das Album konnte die Nummer-eins-Platzierungen des Vorgängers in Country- und Popcharts wiederholen; es erreichte wieder höchste Verkaufszahlen und wurde ebenfalls mit 4-fach-Platin ausgezeichnet[2]. Im selben Jahr erhielt Toby Keith eine der begehrtesten Auszeichnungen der Branche: Er wurde von der Academy of Country Music zum „Entertainer des Jahres“ gekürt.

Neue Wege

Nach dem 2005er Album Honkytonk University, einem weiteren Countrychart-Spitzenreiter, endete die seit 1999 andauernde Zusammenarbeit mit dem Label Dreamworks, das eingestellt wurde. Daraufhin gründete Keith sein eigenes Label Show Dog Nashville, bei dem das nächste Album White Trash with Money erschien.

Nachdem Toby Keith ab 2003 bereits dreimal in Fernsehserien aufgetreten war, drehte er 2006 einen eigenen Country-Spielfilm mit dem Titel Broken Bridges, in dem er die Hauptrolle des Countrymusikers Bo Price spielt.

Im Jahr darauf erschien dann Big Dog Daddy, das das erste Album war, das der Countrystar selbst produziert hatte. Zum dritten Mal führte er damit sowohl die Countrycharts als auch die Billboard 200 an.

Nach That Don't Make Me a Bad Guy 2008 erschien 2009 das Album American Ride. Es war das dritte Nummer-eins-Studioalbum in Folge und das achte Nummer-eins-Album insgesamt von Toby Keith in den Countrycharts und mit der gleichnamigen Single stand er zum 18. Mal auf Platz 1 bei den Country-Songs. Insgesamt hat der Musiker über 30 Millionen Alben verkauft[3].

Im Oktober 2009 wurde Toby Keith von der Nashville Songwriters Association International als Songwriter/Artist of the Decade ausgezeichnet[4]. Im Monat darauf ging er erstmals auch auf Europa-Tournee, wo er vor allem in Großbritannien und Nordeuropa auftrat.

Diskografie

Alben

Jahr Titel Chartplatzierungen[5] Label
US Country US 200
1993 Toby Keith 17 99 Mercury
1994 Boomtown 8 46 Polydor
1996 Blue Moon 6 51 A&M
1997 Christmas to Christmas Polydor
1997 Dream Walkin' 8 107 Mercury
1998 Greatest Hits Volume 1 5 61 Polygram
1999 How Do You Like Me Now? 9 56 Dreamworks
2001 Pull My Chain 1 9 Dreamworks
2002 Unleashed 1 1 Dreamworks
2003 20th Century Masters - The Best of Toby Keith 5 45 Mercury Nashville
2003 Shock'n Y'All 1 1 Dreamworks
2004 Greatest Hits Volume 2 2 3 Dreamworks
2005 Honkytonk University 1 2 Dreamworks
2006 White Trash with Money 2 2 Show Dog Nashville/Universal
2007 Big Dog Daddy 1 1 Show Dog Nashville/Universal
2007 A Classic Christmas 8 23 Show Dog Nashville/Universal
2007 35 Biggest Hits 1 2 Show Dog Nashville/Universal
2008 That Don't Make Me a Bad Guy 1 5 Show Dog Nashville/Universal
2009 American Ride 1 3 Show Dog Nashville/Universal
2010 Bullets in the Gun 1 1 Show Dog Nashville/Universal
2011 Clancy's Tavern 1 5 Show Dog Nashville/Universal

Singles

Jahr Titel Chartplatzierungen[5] Album
US Country US 200
1993 Should've Been a Cowboy 1 93 Toby Keith
1993 He Ain't Worth Missing 5
1993 A Little Less Talk and a Lot More Action 2
1994 Wish I Didn't Know Now 2
1994 Who's That Man 1 Boomtown
1994 Upstairs Downtown 10
1995 You Ain't Much Fun 2
1995 Big Ol' Truck 15
1995 Santa I'm Right Here 50 Christmas to Christmas
1996 Does That Blue Moon Ever Shine on You 2 Blue Moon
1996 A Woman's Touch 6
1996 Me Too 1
1997 We Were in Love 2 Dream Walkin'
1997 I'm so Happy I Can't Stop Crying (mit Sting) 2 84
1998 She Ran Away with a Rodeo Clown 40
1998 Dream Walkin' 5
1998 Getcha Some 18 Greatest Hits Volume 1
1999 If a Man Answers 44
1999 When Love Fades 44 How Do You Like Me Now?
1999 How Do You Like Me Now? 1 31
2000 Country Comes to Town 4 54
2000 Old Toy Trains 57
2000 You Shouldn't Kiss Me Like This 1 32
2001 I'm Just Talkin' About Tonight 1 27 Pull My Chain
2001 I Wanna Talk About Me 1 28
2001 My List 1 26
2002 Courtesy of the Red, White and Blue (The Angry American) 1 25 Unleashed
2002 Beer for My Horses (mit Willie Nelson) 1 22
2002 Who's Your Daddy? 1 22
2003 Rock You Baby 13 66
2003 I Love This Bar 1 26 Shock'n Y'All
2003 American Soldier 1 28
2004 Whiskey Girl 1 31
2004 Stays in Mexico 3 51 Greatest Hits Volume 2
2004 Mockingbird (mit Krystal1)) 27
2005 Honkytonk U 8 61 Honkytonk University
2005 As Good as I Once Was 1 28
2005 Big Blue Note 5 55
2006 Get Drunk and Be Somebody 3 47 White Trash with Money
2006 A Little Too Late 2 53
2006 Crash Here Tonight 15 96
2007 High Maintenance Woman 3 67 Big Dog Daddy
2007 Love Me If You Can 1 48
2007 Get My Drink On 11 88
2007 Rockin' Around the Christmas Tree 44 A Classic Christmas
2007 Winter Wonderland 57
2007 Let It Snow, Let It Snow, Let It Snow 55
2008 Little Drummer Boy 41
2008 She's a Hottie 13 71 35 Biggest Hits
2008 She Never Cried in Front of Me 5 42 That Don't Make Me a Bad Guy
2008 God Love Her 1 36
2008 That Don't Make Me a Bad Guy 60
2009 Lost You Anyway 10 69
2009 American Ride 1 35 American Ride
2009 Cryin' for Me (Wayman's Song) 6 73
2009 Every Dog Has Its Day 15
2010 Trailerhood 19 97 Bullets in the Gun
2010 Bullets in the Gun 12 83
2011 Somewhere Else 12 80
2011 Made in America 1 40 Clancy's Tavern
2011 Red Solo Cup 34 37

1) Krystal ist die Tochter von Toby Keith

Die bedeutendsten Auszeichnungen

Jahr Org. Award Titel
2000 ACM Album of the Year "How Do You Like Me Now?!"
2000 ACM Top Male Vocalist
2001 CMA Male Vocalist of the Year
2002 ACM Entertainer of the Year
2002 Billboard Country Singles Artist of the Year
2003 ACM Album of the Year "Shock'n Y' All"
2003 ACM Entertainer of the Year
2003 ACM Top Male Vocalist
2003 ACM Video of the Year "Beer for My Horses"
2009 NSAI Songwriter/Artist of the Decade

Quellen

  1. a b Toby Keith: Voice Of The Patriotic, Caitlin A. Johnson, CBS news, 10. September 2006
  2. a b Gold-/Platin-Datenbank der RIAA (Suche "Artist=Toby Keith)
  3. a b Biografie von Toby Keith bei Great American Country
  4. LiveDaily Interview: Toby Keith, 14. Oktober 2009
  5. a b US-Charthistorie

Weblinks

 Commons: Toby Keith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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