- Tokio Dekadenz
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Filmdaten Deutscher Titel Tokio Dekadenz Originaltitel トパーズ Topāzu Produktionsland Japan Erscheinungsjahr 1992 Länge orig. 135 Minuten Altersfreigabe FSK 18 Stab Regie Ryu Murakami Drehbuch Ryu Murakami (auch lit. Vorl.) Produktion Chosei Funahara
Tadanobu Hirao
Yousuke Nagata
Akiuh SuzukiMusik Ryuichi Sakamoto Kamera Tadash Aoki Schnitt Kazuki Katashima Besetzung - Miho Nikaido: Ai
- Sayoko Amano
- Tenmei Kano
- Kan Mikami
- Masahiko Shimada: Ishioka-san
- Yayoi Kusama
- Chie Sema
Tokio Dekadenz (jap. トパーズ, Topāzu, dt. Topas) ist der wohl bekannteste Film des japanischen Schriftstellers und Regisseurs Ryu Murakami. Er schildert zur Musik Ryuichi Sakamotos die Lebenswirklichkeit einer Prostituierten, die sich als Callgirl auf sadomasochistische Kunden spezialisiert hat.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Die schüchterne japanische Studentin Ai (愛, wörtlich „Liebe“), verdient sich als auf BDSM spezialisiertes Callgirl in der Glitzerwelt der Penthäuser Tokios ihren Lebensunterhalt.
Die Struktur des Films wird durch vier sexuelle Begegnungen getragen, wobei in der ersten und der vierten Dildos, Spiegel und die Umkehr der MaleDom-FemDom-Konstellation eine Rolle spielen. In der zweiten und dritten Szene kommt es ebenfalls zu einem entsprechenden Wechsel und zu Handlungen, die in einem Zusammenhang mit Asphyxie stehen.
Das vordergründige Grundmotiv der Geschichte ist die unerwiderte romantische Liebe, die Ai einem verheirateten ehemaligen Kunden und Galeristen entgegenbringt. Zu Beginn des Filmes erhält sie von einer mysteriösen Wahrsagerin den Rat, einen pinkfarbenen Topas zu kaufen, ihn als Schmuckstück zu tragen, ein Museum im Osten zu meiden und zwei Telefonbücher unter ihren Fernseher zu legen. Später verliert Ai den Stein bei einem Kunden, findet ihn wieder und geht schließlich zum Haus des Künstlers. Die herbeigerufene Polizei wird von einer Nachbarin zurückgehalten, die den Künstler ebenfalls liebt, jedoch auch zurückgewiesen wird.
Der Film schildert die Sterilität und Kälte des modernen Lebens und die verbreitete Unfähigkeit, in diesem tiefe zwischenmenschliche Beziehungen eingehen zu können.
Kritiken
- „Murakamis Film benutzt das sadomasochistische Szenario durchweg als Metapher für eine durch und durch materialisierte Gesellschaft, deren erstes Opfer die Würde und Individualität ihrer Bewohner ist. Topâzu nutzt demnach die sadomasochistische Thematik, um das Leben der zeitgenössischen japanischen Gesellschaft und der materialistischen Konsumgesellschaft schlechthin als schleichenden Zerstörungsmechanismus zu entlarven.“ ikonenmagazin[1]
Auszeichnungen
- 1992 erhielt Murakami für den Film auf dem Filmfestival in Taormina den Preis für die beste Regie.
Hintergrund
- Der Film wurde bereits wiederholt in geschnittener Fassung im deutschen Fernsehen gezeigt. Erstmals komplett ungeschnitten lief er am 27. Juni 2008 auf arte (OmU). Er ist in Australien und Südkorea verboten.
- 1992 wurde der Film auf der Berlinale unter dem Titel Tokyo Decadence Topaz gezeigt, nahm aber nicht am Wettbewerb teil.
Fortsetzung
Am 17. April 2008 erschien die Fortsetzung Tokyo Decadence 2 ungeschnitten in Deutschland auf DVD. Der Film toppte in Sachen Einspielergebnisse nicht den Vorgänger und kam in den Kritiken schlecht weg.
Einzelnachweise
- ↑ Marcus Stiglegger: Sexualität und Macht – Sadomasochismus im Film, unter ikonenmagazin.de
Weblinks
- Tokio Dekadenz in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Tokio Dekadenz bei Rotten Tomatoes (englisch)
Kategorien:- Filmtitel 1992
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