Tore Gjelsvik

Tore Gjelsvik

Tore Gjelsvik (* 7. September 1916 in Bodø; † 23. Januar 2006 in Bærum) war ein norwegischer Geologe und Direktor des Norwegischen Polarinstituts. Während des Zweiten Weltkriegs spielte er eine zentrale Rolle im norwegischen Widerstand.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gjelsvik studierte an der Universität Oslo und wurde im Jahre 1953 promoviert. Während der deutschen Besetzung Norwegens im Jahre 1940 nahm er an verschiedenen Kampfhandlungen im Østfold teil. Gjelsvik war einer der ersten, die Widerstandsgruppen aufbauten. Im Oktober 1940 gelang ihm die Verbindung zur größten norwegischen Widerstandsgruppe, der R-Gruppe in Oslo. Er konnte deren Kontakte auf das ganze Land ausdehnen. Er war in der Sivorg ein zentrales Mitglied, und hatte mit der Milorg und der XU Verbindung. 1943 war er Mitglied des Koordinationskomitees (KK) und später Leiter des KK-Sekretariats. Nach der weitgehenden Vernichtung der Widerstandsorganisationen durch die Deutschen im Jahre 1944 arbeitete er an deren Wiederaufrichtung. Er kämpfte gegen den Arbeitsdienst. Im Herbst 1944 war er eines der letzten vier überlebenden Mitglieder des KK. Im Januar 1945 wurde Gjelsvik beinahe von der Gestapo verhaftet, konnte jedoch angeschossen nach Schweden flüchten. Kurze Zeit später kehrte er nach Norwegen zurück und nahm Kontakt mit Alf Sanengen und der Heimatfrontbewegung auf.

Nach dem Krieg begann er an der Harvard University mit seiner Dissertation, die er 1953 in Oslo abschloss. In der Folgezeit arbeitete er für den Geologischen Dienst Norwegens und nahm als geologischer Berater der Vereinten Nationen an Missionen in der Türkei und in Birma teil. 1960 wurde er zum Direktor des Norsk Polarinstitutts ernannt, diese Stelle hatte er bis zu seiner Pensionierung 1983 inne.

Er war hauptverantwortlich für den Aufbau des Heimatfrontmuseums, in dessen Rat er seit 1962 Mitglied war.

Forschungsarbeiten

Gjelsvik promovierte über metamorphe Dolerite in Südnorwegen. Er beschäftigte sich in der Folgezeit mit Lagerstätten in der Türkei[1] und der Geologie Spitzbergens[2]. In seiner Zeit als Leiter des Polarinstitutes war er verantwortlich für die Wiederaufnahme des norwegischen Antarktis-Forschungsprogramms im Jahre 1976 nach einer Unterbrechung von 16 Jahren.

Ehrungen

Literatur

Olav Orheim: Remembering Tore Gjelsvik (1916–2006). Polar Research, 25, S. 145−153.

Einzelnachweise

  1. Notes on the Geology of Balya Maden (engl.)
  2. Scientific Research in the Arctic von T. Gjelsvik (engl.)

Weblinks


Dieser Artikel ist ein Teilnehmer am Wartungsbausteinwettbewerb
Logo des Schreibwettbewerbs

Dieser Artikel wurde als Ergebnis des Wartungsbausteinwettbewerbs verbessert. Sei mutig und beteilige dich mit eigenen Artikelverbesserungen auch daran!


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gjelsvik — Tore Gjelsvik (* 7. September 1917 in Bodø; † 23. Januar 2006) war ein norwegischer Geologe und Direktor des Norwegischen Polarinstituts. Während des Zweiten Weltkriegs spielte er eine zentrale Rolle im norwegischen Widerstand. Leben Gjelsvik… …   Deutsch Wikipedia

  • Tore — ist ein skandinavischer männlicher Vorname, der aus dem altnordischen Þórr (Thor) mit der Bedeutung Donner entstanden ist.[1][2] Der Name kommt insbesondere in Norwegen und Schweden vor und ist oft auch eine verkürzte Schreibweise für Torbjörn.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gj — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • NSIU — Das Gebäude des Norwegischen Polarinstituts in Tromsø Das Norwegische Polarinstitut (norwegisch: Norsk Polarinstitutt) ist Norwegens nationale Institution für Polarforschung. Es wird unter der Aufsicht des norwegischen Umweltministeriums geführt… …   Deutsch Wikipedia

  • Norsk Polarinstitutt — Das Gebäude des Norwegischen Polarinstituts in Tromsø Das Norwegische Polarinstitut (norwegisch: Norsk Polarinstitutt) ist Norwegens nationale Institution für Polarforschung. Es wird unter der Aufsicht des norwegischen Umweltministeriums geführt… …   Deutsch Wikipedia

  • Norway's Resistance Museum — Norges Hjemmefrontmuseum Established 1966 Location Akershus Fortr …   Wikipedia

  • Norwegian Polar Institute — The Norwegian Polar Institute s office building in Tromsø The Norwegian Polar Institute (in Norwegian: Norsk Polarinstitutt) is Norway s national institution for polar research. It is run under the auspices of the Norwegian Ministry of… …   Wikipedia

  • 7. September — Der 7. September ist der 250. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 251. in Schaltjahren), somit bleiben 115 Tage bis zum Jahresende. Historische Jahrestage August · September · Oktober 1 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Nekrolog 1. Quartal 2006 — Nekrolog ◄◄ | ◄ | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | ► Nekrolog 2006: 1. Quartal | 2. Quartal | 3. Quartal | 4. Quartal Weitere Ereignisse |… …   Deutsch Wikipedia

  • Norwegisches Polarinstitut — Das Gebäude des Norwegischen Polarinstituts in Tromsø Das Norwegische Polarinstitut (norwegisch: Norsk Polarinstitutt) ist Norwegens nationale Institution für Polarforschung. Es wird unter der Aufsicht des norwegischen Umweltministeriums geführt… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”