- Transalpine Pipeline
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Die Transalpine Ölleitung (TAL) (auch Transalpine Pipeline) ist eine Erdöl-Pipeline vom Hafen Triest in der Bucht von Muggia über Ingolstadt nach Karlsruhe.
Die Pipeline führt über insgesamt 465 Kilometer mit einem Durchmesser von 40 Zoll (ca. ein Meter) von Triest nach Lenting bei Ingolstadt und in weiterer Folge mit einem Durchmesser von 26 Zoll (66 Zentimeter) über 21 Kilometer nach Neustadt an der Donau und über 266 Kilometer nach Karlsruhe. Sie überquert auf diesem Wege die Alpen und kommt an der italienisch-österreichischen Grenze beim kärntnerischen Kötschach-Mauthen nach Österreich. Hier zweigt bei Würmlach die Adria-Wien Pipeline nach Schwechat ab. An der bayrisch-österreichischen Grenze bei Kufstein gelangt die Pipeline nach Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Der Bau
Im Jahre 1963 wurde von der US-amerikanischen Firma Bechtel innerhalb von vier Monaten die Realisierbarkeit einer Ölleitung über die Alpen festgestellt. Anderthalb Jahre wurden dann benötigt, um die Wegerechte von mehr als 6000 Eigentümern zu erlangen. Nach drei Jahren Bauzeit konnte die Leitung 1967 in Betrieb genommen werden. Die Gesamtkosten betrugen 192 Millionen US-Dollar, was 2006 etwa 1,5 Milliarden Euro entspricht. Die Leitung verläuft etwa einen Meter unter der Erde, erreicht eine Höhe von bis zu 1.500 Metern über NN und durchquert den Alpenhauptkamm unter dem Felber Tauern in einem 7,3 Kilometer langen Tunnel. Darüber hinaus führt sie weiter südlich durch den 6,9 Kilometer langen Plöcken-Tunnel und nördlich des Felber Tauern durch den Hahnenkamm-Tunnel (6,8 Kilometer) bei Kitzbühel.
Infrastruktur
Die Überwachung der Pipeline obliegt drei Kontrollzentren in Triest, Kienburg bei Matrei in Osttirol und in Lenting. Das italienische Kontrollzentrum wird betrieben durch die „Societá Italiana per l'Oleodotto Transalpino S.p.A.“, während die Niederlassung in Österreich die „Transalpine Ölleitung in Österreich Ges.m.b.H“ ist. In Deutschland ist die „Deutsche Transalpine Oelleitung GmbH“ für den Betrieb zuständig.
Zehn Pumpstationen zwischen Triest und Karlsruhe stellen sicher, dass in der Rohrleitung ein genügend großes Druckgefälle vorherrscht. In Lenting und Triest stehen darüber hinaus Tanklager zur Zwischenlagerung des Rohöls zur Verfügung.
Anbindung
Abzweigungen anderer Betreiber führen nach Schwechat (bei Arnoldstein zweigt die AWP der OMV AG ab), Burghausen, Vohburg und Litvínov.
Seit der Schließung der Central European Line (CEL) 1997 liefert die TAL das gesamte Rohöl für die Erdölraffinerien in Bayern und das bayerische Chemiedreieck an. Befördert wurden 2004 36 Millionen Tonnen, seit Betriebsbeginn 1967 insgesamt etwa 1 Milliarde Tonnen.
Literatur
- Alexander Deml: Entwicklung und Gestaltung der Baulogistik im Tiefbau. Dargestellt am Beispiel des Pipelinebaus. Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8300-3896-2.
Weblinks
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