- Trauerrede
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Die Trauerrede ist der zentrale Bestandteil der Trauerfeier im Rahmen einer Bestattung. Trauerreden können von den Hinterbliebenen selbst verfasst werden, aber auch von professionellen Trauerrednern oder bei religiösem Bezug des Verstorbenen von Geistlichen gehalten werden.
Inhaltsverzeichnis
Arten der Trauerrede
Eine Trauerrede wird in der Regel während der Trauerfeier gehalten. Die Rede kann sowohl weltlich ausgerichtet, aber auch religiös geprägt sein. Weltliche Reden beziehen sich überwiegend auf die besonderen Lebensstationen des Verstorbenen und auf dessen Persönlichkeit. Bei geistlichen Reden steht der religiöse Bezug häufig stark im Vordergrund, daher wird meist etwas weniger auf die verstorbene Person eingegangen, sondern anhand religiöser Texte und Geschichten Trost gespendet. Die Trauerrede kann während der Trauerfeier oder direkt am Grab gehalten werden.
Funktionen der Trauerrede
Die Trauerrede soll nicht nur an den Verstorbenen und sein Wirken zu Lebzeiten erinnern. Auch für die Angehörigen ist die Trauerrede eine Hilfestellung bei der Trauerarbeit. Die Trauerrede gibt den Hinterbliebenen die Möglichkeit, Abschied zu nehmen. Durch das Nachvollziehen des Lebens des Verstorbenen haben die Angehörigen die Gelegenheit, sich den Verlust bewusst zu machen und ihre Gefühle zu äußern. Auch die Gemeinschaft mit anderen Trauernden wird für die Trauerbewältigung häufig als hilfreich empfunden. Das Teilen von Gefühlen kann emotionale Belastungen abbauen.
Gestaltungsarten der Trauerrede
Unabhängig von der unterschiedlichen Funktion der weltlichen und der geistlichen Trauerfeier führt der Trauerredner oder der Geistliche in der Regel ein Vorgespräch mit den Angehörigen, bei dem die Inhalte des Lebens des Verstorbenen besprochen werden. Der Redner kann sich in diesem Gespräch ein Bild von der Persönlichkeit des Verstorbenen machen.
Es ist bei nichtreligiösen Feiern auch üblich, dass ein Familienmitglied - eventuell ergänzend zur Trauerrede des Trauerredners - eine Rede hält, wenn die emotionale Belastung für den Angehörigen vertretbar ist. Wird die Trauerrede von einem Angehörigen gehalten, der dem Verstorbenen nahe stand, wird die Rede häufig als persönlicher empfunden.
Durch die demoskopische Entwicklung sterben mittlerweile Menschen aus Jahrgängen, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich von den christlichen Kirchen gelöst haben. Daher wird vermehrt nach Alternativen zu christlichen Bestattungszeremonien gesucht.[1]
Verwandte Themen
Grabreden in gedruckter Form werden als Leichenpredigt bezeichnet, gedruckte Nachrufe als Nekrolog.
Literatur
- Johann Pock, Ulrich Feeser-Lichterfeld (Hrsg.): Trauerrede in postmoderner Trauerkultur. LIT-Verlag, Münster 2011, ISBN 978-3-643-50284-1.
Belege
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