Trecking

Trecking
Trekking auf der Hochebene Hardangervidda in Norwegen.

Trekking bezeichnet das Zurücklegen einer längeren Strecke mit Gepäck, über einen längeren Zeitraum und unter weitestgehendem Verzicht auf eventuell vorhandene Infrastruktur. Trekking kann als Weitwanderung, als Reittour, aber auch mit dem Fahrrad (siehe Trekkingrad), dem Kanu, mit Langlaufschiern, Schneeschuhen, oder anderen Outdoor-Fortbewegungsmitteln durchgeführt werden. Synonyme sind die ebenfalls aus dem englischen stammenden Begriffe hiking, bush walking, wilderness backpacking; in Afrika auch Safari.

Meist zeichnen sich Gebiete für Trekking-Touren durch Zivilisationsferne (nicht vorhandene bis spärliche Besiedlung) aus, prinzipiell ist Trekking jedoch in jedem Gebiet der Erde möglich. Die äußerste, vorwiegend professionelle Form des Trekkings sind Expeditionen.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Von plattdeutsch und niederländisch trekken, etwas ziehen. Das Englische übernahm es als einen der wenigen Begriffe aus dem Afrikaans, von welchem der Anglizismus Trekking ins Deutsche Eingang fand.

Motivation und Voraussetzungen

Die Motivation liegt meist im intensiven Erlebnis unverfälschter Natur oder noch weitgehend ursprünglicher Kulturen abseits der Zivilisation.

Trekking verlangt neben mindestens durchschnittlicher Kondition auch mentale Stärke, sowie das Wissen um Survival-Basistechniken, insbesondere Verhalten im Notfall.

Regeln

Natürlich sind immer die örtlichen Ge- und Verbote in Bezug auf besonders ausgewiesene Gebiete (Naturschutzgebiet, militärisches Sperrgebiet, benötigtes Permit) zu beachten. In Mitteleuropa gibt es zum Betreten von Privatbesitz je nach Land sehr unterschiedlich Regelungen. Gilt in Schottland und Skandinavien das Jedermann-Recht, ist grundsätzlich in den USA, Kanada und Mitteleuropa das Betreten verboten, es sei denn es wäre erlaubt. Das Prinzip des „Hinterlasse nichts außer deinen Fußspuren und nimm nichts mit außer deinen Eindrücken“, das in vielen Staaten sogar in noch restriktiverer Form Gesetz ist, sollte immer beachtet werden.

Ausrüstung

Grundsätzlich[1] wird eine allwetter-taugliche Kleidung benötigt (z. B. Trekkingschuhe usw.) Die meist im Rucksack mitgeführte Ausrüstung besteht in der Regel aus Zelt bzw. Tarpaulin, Schlafsack, Isomatte, Kocher samt Brennstoff und Proviant, sowie der Jahreszeit und Umgebung angepasste Kleidung. Je nach Dauer der Tour, Körpergröße, Klimaverhältnissen und technischen Anforderungen sind so pro Person Gewichte von 15 bis 20 kg zu tragen, in Extremfällen auch deutlich mehr.

Je nach landesüblichen Gepflogenheiten und Größe (Teilnehmerzahl, Dauer) der Tour wird die Ausrüstung auch von menschlichen Trägern oder Tragtieren, manchmal auch von motorisierten (und dann geländegängigen) Begleitfahrzeugen mitgeführt.

Ultraleichtwandern

Das Ultraleichtwandern (auch Trekking ultraleicht oder Ultralight Trekking) ist eine Spielart des Trekkings, das auf radikale Gewichtsreduzierung setzt. Die Ausrüstung wird auf das Nötigste reduziert, die Gegenstände die unverzichtbar sind werden bis an die Grenzen des technisch möglichen auf Leichtgewicht gesetzt. Die Rucksäcke z.B. werden aus Ripstop-Nylon verwendet, das sonst als Spinnaker-Segeltuch zur Anwendung kommt. Gegenüber vergleichbar großen konventionellen Wanderrucksäcken ist so eine Gewichtsreduzierung um 80% oder mehr möglich. Weitere Gewichtsreduzierung wird bei Schlafsack und Zelt angestrebt, durch Verzicht auf Wechselkleidung oder durch stark dehydrierte Lebensmittel. Im Extremfall lässt sich das Gesamtgewicht des Rucksacks auf unter 5 kg reduzieren.

Die Philosophie des Ultraleichtwandern ist, die Wanderung selbst möglichst unbeschwert zu genießen. Man möchte aufrecht die Landschaft genießen, anstatt durch einen schweren Rucksack gebeugt vor allem den Weg vor Augen zu haben. Dafür werden auch Komforteinbußen am Lagerplatz und reduzierte Haltbarkeit bzw. Robustheit der Ausrüstung in Kauf genommen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rucksack packen - leicht gemacht. Checkliste für Weitwanderungen von A - Z. In: News. OeAV-Sektion Weitwanderer, 27. März 2007. Abgerufen am 17. Jänner 2009.

Literatur

  • Stefan Dapprich: Trekking ultraleicht. Outdoor Handbuch Band 184, Conrad Stein Verlag. ISBN 978-3-86686-184-8

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