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Trollblume Trollblume (Trollius europaeus)
Systematik Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales) Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) Unterfamilie: Ranunculoideae Tribus: Adonideae Gattung: Trollblumen (Trollius) Art: Trollblume Wissenschaftlicher Name Trollius europaeus L. Die Trollblume (Trollius europaeus) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Andere Trivialnamen sind Goldköpfchen, Butterblume, Butterkugel (Ankenbollen), Budabinkerl, Butterrosn, Kugelranunkel oder Natter(n)knöpfe.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Trollblume ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60 cm erreicht. Sie besitzt ein Rhizom als Speicherorgan, die Erneuerungsknospen liegen dicht an der Erdoberfläche. Ihr Habitus ist von mehreren kahlen und meist unverzweigten Stängeln geprägt. Die Grundblätter sind gestielt und tief handförmig geteilt. Sie haben fünf gesägte bis fiederschnittige Abschnitte und erinnern an Geranium-Blätter. An ihrer Oberseite sind die Grundblätter dunkelgrün. Die Blattunterseite ist etwas heller. Zur Blütezeit sterben die rosettenartigen Grundblätter ab. Die Stängelblätter sind dreizählig und sitzen direkt an den Stängeln.
Die durch Karotinoide gelb gefärbte Blüte sitzt endständig am unverzweigten Stängel. Die Trollblume besitzt eine zwittrige, sich charakteristisch kugelig zusammenneigende Blüte. Ihr Durchmesser beträgt etwa 2 bis 3 Zentimeter. Die Blütenhülle besteht aus 10 bis 15 Perigon- und vier bis zehn Nektarblättern. Auffallend sind die zahlreichen freien Fruchtblätter (Bälge) im Zentrum der Blüte. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli.
Die Früchte sind bis zu 15 Millimeter lang und geschnäbelt.
Chromosomenzahl 2n=16 [1].
Ökologie
Die Blütenblätter der Trollblume bilden eine Kuppel, die einen so kleinen Durchlass aufweist, dass ihn nur kleine Insekten, Fliegen und Käfer passieren können. Eine wichtige Bestäuberrolle haben drei Fliegenarten der Gattung Chiastochaeta. Sie legen ihre Eier in die Fruchtknoten, ihre Larven ernähren sich von den heranwachsenden Samen. Forscher fanden heraus, dass eine Trollblumenblüte bis zu sechs schlüpfende Fliegenlarven verkraften kann. Wird diese Zahl überschritten, verschiebt sich die Bilanz zwischen "Nutzen durch Bestäubung" und "Fressschaden" ins Negative [2]. Nur kräftige größere Insekten können sich zwischen den Perigonblättern zum Grund der Nektarblätter hindurchdrängen. Bei der Trollblume führt auch spontane Selbstbestäubung zum Fruchtansatz.
Die Trollblume bildet pro Blüte zahlreiche wenigsamige Balgfrüchte aus. Die Samen werden über Wind, Klett- und Selbstausbreitung verbreitet. Erfolgreiches Keimen ist an Kälteeinwirkung und Dunkelheit gebunden.
Vorkommen
Die Trollblume stammt aus Europa, hat eine Vorliebe für Feuchtwiesen, Teich- und Bachränder und ist vor allem im Gebirge bis auf Höhenlagen von 3000 m in Hochstaudenfluren anzutreffen. Sie bevorzugt nährstoffreichen, dauerfeuchten Boden.
Sie ist vor allem in Mittel- und Nordeuropa, einschließlich des Baltikums, Spaniens, des Apennins und des früheren Jugoslawien verbreitet. In der Tallage wird diese Pflanzenart immer seltener.
Gefährdung
Die Trollblume ist bundesweit im Bestand gefährdet und in Nordwestdeutschland bereits verschwunden; sie gilt als gefährdet und steht daher unter Naturschutz. In Österreich ist sie teilweise geschützt. Gründe für den Rückgang sind im Brachfallen extensiv genutzter Frisch- und Feuchtwiesen und auch in deren Trockenlegung zu sehen.
Sonstiges
Der Name leitet sich über das althochdeutsche Wort „troll“ für „kugelrund“ vom lateinischen „trulleus“ für „rundes Gefäß“ ab. Die Trollblume wächst besonders auf Bergwiesen. Sie ist das Symbol der Grafschaft Glatz und wird daher auch Glatzer Rose genannt.
Sie ist mit einigen Verwandten eine beliebte Gartenpflanze.
Die Trollblume wurde früher gegen Skorbut angewendet. Sie ist schwach giftig und wird vom Vieh gemieden.
Diese Art wurde zur Blume des Jahres 1995 gewählt.
Quellen
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen. ISBN 3-576-11482-3
- Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Düll/ Kutzelnigg:Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands, Quelle & Meyer. ISBN 3-494-01397-7
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Gaskell Tutin u.a. (Hrsg.): Flora Europaea: Psilotaceae to Platanaceae, Vol. 1, Cambridge University Press, Cambridge (UK) 1980. ISBN 052141007X, Seite 210.
- ↑ Blume des Jahres 95
Weblinks
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