- Trypaflavin
-
Strukturformel Stoffgemisch Allgemeines Freiname Acriflaviniumchlorid Andere Namen - Trypaflavin
- Neutroflavin
- Euflavin
Summenformel Gemisch aus - C13H12ClN3 und
- C14H14ClN3[1]
CAS-Nummer - 69235-50-3
- 8063-24-9 (alte, gelöschte CAS Nummer)
PubChem 91561 ATC-Code R02AA13
Kurzbeschreibung rötlich braunes, kristallines Pulver[1] Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Fertigpräparate Panflavin®
Eigenschaften Molare Masse Stoffgemisch Schmelzpunkt Löslichkeit sehr gut in Wasser (300 g/l bei 20 °C) [3]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Xn
Gesundheits-
schädlich
N
Umwelt-
gefährlichR- und S-Sätze R: 22-41-51/53 S: 26-39-61 Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 1.048 mg/kg (Ratte, oral) [3]
WGK 2 (wassergefährdend) [2] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Acriflaviniumchlorid ist ein Stoffgemisch, das als Arzneistoff (Antiseptikum im Mund- und Rachenbereich) Anwendung findet.[4] Es wurde 1929 von der I. G. Farben patentiert.
Chemisch gesehen handelt es sich dabei um ein Gemisch aus ca. 2/3 3,6-Diamino-10-methylacridiniumchlorid (C14H14ClN3) und ca. 1/3 3,6-Diaminoacridinhydrochlorid (C13H12ClN3),[1] von denen das Erstere eine quartäre Ammoniumverbindung darstellt. Beide Verbindungen sind Derivate des Acridins (siehe auch Ethacridinlactat).
Wirkung
Acridin-Derivate sind gegenüber grampositiven Bakterien wirksam. Acriflaviniumchlorid interkaliert in Nukleinsäuren und hemmt dadurch die Vermehrung von Bakterien und Viren. Nach einer Studie der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) ist es jedoch möglicherweise carcinogen.[5]
Weitere Verwendungen
Acriflaviniumchlorid wird auch zur Vitalfärbung verwendet. Früher wurde 3,6-Diamino-10-methylacridiniumchlorid auch unter dem Namen Trypaflavin als Mittel gegen die Afrikanische Trypanosomiasis („Schlafkrankheit“), deren Erreger zu den Trypanosomen gehört, angewendet.[6]
Einzelnachweise
- ↑ a b c H. P. T. Ammon (Hrsg.): Hunnius. Pharmazeutisches Wörterbuch. 9. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin u. New York 2004.
- ↑ a b c Datenblatt von Sigma-Aldrich für Acriflavine hydrochloride, gefunden am 18.09.2008
- ↑ a b Sicherheitsdatenblatt beim Hersteller Merck für Acriflavin-hydrochlorid
- ↑ C. J. Estler (Hrsg.): Pharmakologie und Toxikologie. 4. Auflage. Schattauer, Stuttgart u. New York 1995, S. 601.
- ↑ J. Falbe, M. Regitz (Hrsg.): Römpp Lexikon Chemie. 10. Auflage. Thieme, Stuttgart u. New York 1996–1999, S. 46.
- ↑ H. Beyer, W. Walter: Lehrbuch der Organischen Chemie. 20. Auflage. Hirzel, Stuttgart 1984, S. 741.
Bitte beachte den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
Wikimedia Foundation.