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Ella Barowsky (* 11. Januar 1912 in Charlottenburg; † 25. September 2007 in Berlin) war eine deutsche Politikerin der FDP.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Barowsky studierte in den 1930er Jahren Volkswirtschaftslehre an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin. Anschließend arbeitete sie bei einer Wohnungsbaufirma und promovierte 1943 mit der Arbeit Wohnungsbaufinanzierung im New Deal. 1950 lag sie mehrere Monate mit einer schweren Typhus-Erkrankung, einer Spätfolge der Arbeit als Trümmerfrau nach dem Zweiten Weltkrieg, im Krankenhaus.
Von 1964 bis 1975 war sie Direktorin des Lette-Vereins. Als langjährige Vorsitzende und Ehrenvorsitzende des Deutschen Akademikerinnenbundes Berlin e.V. hat Barowsky die Gleichstellung der Frau im Bildungsbereich vorangetrieben.
Außerdem engagierte sie sich in der Berliner Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, wo sie von 1974 bis 1992 eine der drei Vorsitzenden war, in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und im Verein der Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem, wo sie jeweils dem Vorstand angehörte. Zuletzt war sie Ehrenvorsitzende der Berliner Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.
Für ihr Engagement wurde Barowsky bereits 1968 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 1977 wurde sie zur Stadtältesten von Berlin ernannt. 2001 war sie nach dem Berliner Bankenskandal eine der Initiatorinnen des Volksbegehrens für eine Neuwahl des Abgeordnetenhauses. 2003 erhielt sie die Louise-Schroeder-Medaille für ihre Verdienste um die Gleichstellung der Frauen. 2004 wurde ihr die Goldene Ehrenmitgliedschaft der Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freien Universität Berlin verliehen.
Partei
Ella Barowsky beteiligte sich 1945 an der Gründung der LDP in Berlin, aus deren Westberliner Ortsverbänden nach der Spaltung der Stadt der Landesverband (West-)Berlin der FDP wurde. Innerhalb der Berliner FDP gehörte sie zum linksliberalen Flügel um Hans Reif. In den 1950er Jahren gehörte sie zeitweise dem erweiterten Bundesvorstand der FDP an und war stellvertretende Landesvorsitzende der Berliner FDP. Schwerpunkt ihrer Arbeit war die Sozial- und die Finanzpolitik.
Ella Barowsky war Ehrenvorsitzende der Berliner FDP.
Abgeordnete
Ella Barowsky war von 1946 bis 1948 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Berlin und gehörte anschließend dem Abgeordnetenhaus von Berlin an, wo sie zeitweise stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion war.
Öffentliche Ämter
Barowsky war von 1951 bis 1955 Bezirksbürgermeisterin von Schöneberg und später Finanzstadträtin in Wilmersdorf.
Weblinks
- Literatur von und über Ella Barowsky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nachruf der FDP-Berlin
Bezirksbürgermeister von Berlin-Schöneberg 1945–2000Erich Wendland (1945–1950) | Ella Barowsky (1951–1955) | Joachim Wolff (1955–1958) | Konrad Dickhardt (1958–1961) | Werner Chomse (1961–1964) | Josef Grunner (1964–1969) | Hans Kettner (1969–1971) | Alfred Gleitze (1971–1975) | Wilhelm Kabus (1975–1983) | Rüdiger Jakesch (1983–1989) | Michael Barthel (1989–1992) | Uwe Saager (1992–1995) | Elisabeth Ziemer (1996–2000)
Seit dem 1. Januar 2001 ist Schöneberg Teil des neuen Bezirkes Tempelhof-Schöneberg.
Personendaten NAME Barowsky, Ella KURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin der FDP GEBURTSDATUM 11. Januar 1912 GEBURTSORT Charlottenburg STERBEDATUM 25. September 2007 STERBEORT Berlin
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