- Türmer Verlag
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Die Verlagsgesellschaft Berg, zu der der Druffel-Verlag, der Türmer-Verlag und der Kurt Vowinckel Verlag gehören, wurde 1991 in Inning am Ammersee gegründet und gilt als einer der größten rechtsextremen Verlage. Geschäftsführer ist der wegen Volksverhetzung vorbestrafte Gert Sudholt, ehemaliger Vorsitzender der laut Verfassungsschutz rechtsextremen Gesellschaft für Freie Publizistik. Das Verlagsprogramm umfasst überwiegend geschichtsrevisionistische und rechtsextreme Publikationen. Die Verlagsgesellschaft Berg gibt auch die Zweimonatszeitschrift Deutsche Geschichte. Europa und die Welt heraus.
Inhaltsverzeichnis
Druffel-Verlag
Der Druffel-Verlag wurde 1952 von Helmut Sündermann und seiner Frau Ursula, einer geborenen von Druffel-Freiin von und zu Egloffstein, verwitwete Sudholt, gegründet. Sündermann war bis 1945 stellvertretender Reichspressechef der NSDAP. Der neu gegründete Verlag verlegte die Memoiren zahlreicher prominenter Nationalsozialisten, wie Joachim von Ribbentrop, Ilse Heß, Hans-Ulrich Rudel, Friedrich Grimm.
Türmer-Verlag
Der Türmer-Verlag wurde 1949 von Herbert Böhme gegründet und verlegt vor allem apologetische Literatur zur NS-Zeit und zum Zweiten Weltkrieg. Unter der Leitung von Herbert Böhme war der Türmer-Verlag der Hausverlag des Deutschen Kulturwerks Europäischen Geistes (DKEG). Darüber hinaus ist er eng mit der Gesellschaft für freie Publizistik (GFP) verbunden, deren Mitbegründer Herbert Böhme sowie langjähriger Vorsitzender Gert Sudholt waren.
1977 erwarb Sudholt das Verlagshaus und verlegte den Sitz von Lochham bei München nach Berg am Starnberger See. 1991 wurde der Verlag Bestandteil der Verlagsgemeinschaft Berg und 1992 schließlich aufgelöst.
Autoren
In den Anfangsjahren gab Böhme neben Eigenproduktionen Werke von Autoren heraus, die wie er dem Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes (DKEG) angehörten oder nahestanden. Dazu gehörten Hans Wilhelm Hagen, Theodor Seidenfaden, Karl Günther Stempel und Hans Grimm. Hinzu kamen die Klüter Blätter, die Mitteilungen des DKEG. Später folgten Titel wie Die Reichsparteitage der NSDAP 1923–1939, Der Afrikafeldzug in Farbe oder In Pflicht und Freude – Das Erlebnis Hitler-Jugend.
1981 legte der Türmer-Verlag das Buch Die Auslandsdeutschen – 100 Jahre Volkstumsarbeit von Rudolf Aschenauer auf, einem langjährigen Vorsitzenden des Vereins für das Deutschtum im Ausland. Das Buch von Henriette von Schirach, Anekdoten um Hitler, wurde 1982 indiziert. In der Buchreihe Türmer-Taschenbücher veröffentlichen unter anderen Hendrik van Bergh, Gert Sudholt, Gustav Sichelschmidt und Rüdiger Gerhard vorzugsweise revisionistische Literatur. 1982 fusionierte Sudholt die Klüter Blätter und den Politischen Zeitspiegel, der dem Witikobund nahestand, zu den Deutschen Monatsheften für Politik, Geschichte, Kultur und Wirtschaft, die bis 1990 im Türmer-Verlag erschienen. 1990 fusionierten die Deutschen Monatshefte mit Nation und Europa. Seit 1980 erscheint ein jährlicher Deutscher Almanach, zunächst von Reinhard Pozorny, nach dessen Tod 1993 von Andreas Molau herausgegeben.
Vowinckel-Verlag
Der Vowinckel-Verlag wurde von Kurt Vowinckel 1952 in Heidelberg wiedergegründet.
Einstufung durch den Verfassungsschutz
Die Verlagsgesellschaft Berg wurde im Verfassungsschutzbericht 2002 „als einer der bundesweit größten und wichtigsten organisationsunabhängigen rechtsextremistisch geprägten Verlage“ bezeichnet.[1] Es ist dem Verleger gelungen, das nunmehr zum sechsten Mal durchgeführte „ErlebnisWochenende Geschichte“ des „Druffel Verlages“ als feste Größe im rechtsextremistischen Veranstaltungskalender zu etablieren (Verfassungsschutz 2006).[2]
Literatur
- Jens Mecklenburg (Hrsg.), Handbuch deutscher Rechtsextremismus, Elefanten Press, Berlin 1996, ISBN 3885205858
Weblinks
- Verlagsseite
- Das Bundesamt für politische Bildung über den als rechtsextremistisch eingestuften Verlag.
- Verlagsgesellschaft Berg im Apabiz
Anmerkungen
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