U-Bahnhof Weberwiese

U-Bahnhof Weberwiese
Bahnhof nach der Sanierung
U-Bahnhof Weberwiese vor der Sanierung 2003
Eingang auf der Karl-Marx-Allee

Der U-Bahnhof Weberwiese ist eine Station der Linie U5 der Berliner U-Bahn. Er befindet sich auf der Karl-Marx-Allee und ging am 21. Dezember 1930 unter dem Namen Memeler Straße – nach der Stadt Memel (heute: Klaipėda) – in Betrieb. Obwohl der nächste Bahnhof auf der Linie Frankfurter Tor heißt, befand sich das historische Stadttor an der Stelle, wo sich heute der Bahnhof Weberwiese befindet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Architekt des Bahnhofs war Alfred Grenander, der zum Zeitpunkt des Baus auch die anderen Bahnhöfe der damaligen Linie E von Alexanderplatz nach Friedrichsfelde gestaltete. Der Bahnhof Memeler Straße bildet dabei den Standardtyp der Bahnhöfe. Er befindet sich in eineinhalbfacher Tieflage und weist an beiden Enden einen Aufgang zur Karl-Marx-Allee auf. Der Bahnsteig selbst erhielt eine einfache mittlere Stützenreihe. Abgesehen von der Länge der Aufgänge entstand so eine fast symmetrische Form, an die sich die anderen Bahnhöfe orientieren. Die Kennfarbe der Station ist Gelb.

Bei eine Fliegerbombenangriff am 26. Februar 1945 schlugen mehrere Bomben in den Bahnhof ein. Dabei starben ungefähr 200 Menschen. Der Bahnhof wurde zerstört.[1]

Mit Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als Ostgrenze der im Jahr 1949 neu gegründeten DDR erfolgte 1950 die Umbenennung in Marchlewskistraße, nach dem Politiker Julian Balthasar Marchlewski (1866–1925), des Mitbegründers der Polnischen Sozialistischen Partei. Nach der deutschen Wiedervereinigung erfolgte 1992 eine weitere Umbenennung, diesmal in den heutigen Namen Weberwiese, nach dem gleichnamigen Platz südlich der Karl-Marx-Allee. Mitte der 1990er Jahre fielen die früher angebrachten Wandfliesen allmählich von den Wänden und der ursprüngliche Name Memeler Straße wurde wieder sichtbar. Bei der Sanierung wurden diese letzten Spuren der Erinnerung getilgt.

2003 erfolgte die umfassende Sanierung des Streckenabschnittes Alexanderplatz – Frankfurter Allee. Neben dem Oberbau der Strecke wurden auch die Bahnhöfe umfassend saniert und die alten Fliesen durch neue emaillierte Stahlplatten ausgetauscht. Ebenso wurde der alte Asphaltbelag des Bahnsteigs durch Granitplatten ersetzt. Die Sanierung der Aufgänge wurde zwei Jahre später durchgeführt. Der Bahnhof Weberwiese galt bei der Eröffnung der Linie als Standardtyp für die Bahnhöfe an der knapp sieben Kilometer langen Strecke. Mittlerweile ist der Bahnhof durch die Sanierungsmaßnahmen von diesem Ideal abgerückt, so dass der U-Bahnhof Samariterstraße nun als einziger entlang der Strecke den Originalaufbau von 1930 aufweist und somit auch – im Gegensatz zur Station Weberwiese – unter Denkmalschutz steht.

Aufgrund von damals nicht vorhandenen oberirdischen Buslinien, die eine behindertengerechte Versorgung der Umgebung möglich machen könnten, werden die U-Bahnhöfe an der Karl-Marx-Allee und Frankfurter Allee derzeit bei der Planung von Aufzugsanlagen bevorzugt.[2] Daher wurde laut Nahverkehrsplan 2006–2009 der Einbau eines Aufzuges bis zum Jahr 2010 realisiert.[3]

Anbindung

Der U-Bahnhof wird neben der Linie U5 auch von der Omnibuslinie 347 der Berliner Verkehrsbetriebe bedient. Die Haltestelle nicht unmittelbar am U-Bahnhof sondern in einer Parallelstraße der Karl-Marx-Allee.

Linie Verlauf
Berlin U5.svg Alexanderplatz – Schillingstraße – Strausberger Platz – Weberwiese – Frankfurter Tor – Samariterstraße – Frankfurter Allee – Magdalenenstraße – Lichtenberg – Friedrichsfelde – Tierpark – Biesdorf-Süd – Elsterwerdaer Platz – Wuhletal – Kaulsdorf-Nord – Neue Grottkauer Straße – Cottbusser Platz – Hellersdorf – Louis-Lewin-Straße – Hönow

Weblinks

 Commons: U-Bahnhof Weberwiese – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.berliner-untergrundbahn.de/krieg.htm
  2. Schriftliche Anfrage des Unions-Abgeordneten Matthias Brauner bzgl. der Prioritätenliste zum Einbau von Aufzügen, 2. Juli 2007, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
  3. Einzelmaßnahmen bis 2009, Seite 197, aus: Nahverkehrsplan 2006–2009, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, 21. August 2007
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