- U-Bahnhof Friedrichsfelde
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Der U-Bahnhof Friedrichsfelde ist eine Station der Berliner U-Bahn-Linie U5 im gleichnamigen Ortsteil. Er war der erste Endbahnhof der 1930 eröffneten Linie E. Bei der BVG wird er unter dem Kürzel Fi geführt. Südöstlich des Bahnhofs schließt die Betriebswerkstatt Friedrichsfelde an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ende der 1920er Jahre wurde die Planung einer U-Bahnlinie zur Anbindung der östlichen Stadtteile Berlins wieder aufgegriffen. Diese sah die Führung der Linie ab Alexanderplatz unterhalb der Frankfurter Allee bis zum Bahnhof Lichtenberg vor. Danach sollte die Bahn auf die Prinzenallee (heute Einbecker Straße) schwenken und ihr bis zum Friedrichsfelder Dorfkern folgen. Der U-Bahnhof befindet sich unmittelbar vor der Kreuzung der Einbecker mit der Rummelsburger, Zachert- und Alfred-Kowalke-Straße. Die Gleise verlaufen von dort aus noch weiter in südwestlicher Richtung. Zwei Gleise führten als Kehrgleise im Tunnel weiter und zwei weitere tauchten danach auf. Auf einer damals noch unbebauten Fläche entstand anschließend eine eigene Betriebswerkstatt für die Linie. Die Eröffnung der Station fand am 21. Dezember 1930 statt.
Der Bahnhof entspricht mit einer Ausnahme dem Normaltypus des U-Bahnhofs Memeler Straße (heute: Weberwiese). Dieser und die anderen Stationen der Linie wurden zusammen von dem schwedischen Architekten Alfred Grenander entworfen und zeichnen sich durch eine einheitliche Bauweise im Stil der Moderne aus. Besonderes Merkmal war eine Kennfarbe, bei der jedem U-Bahnhof eine andere Farbe zugeteilt wurde, um sehschwachen Menschen die Orientierung während der Fahrt zu erleichtern. Für Friedrichsfelde wurde hellblau vorgesehen.
Da sich der Bahnhof in einer damals noch sehr ländlich geprägten Gegend befand, genügte hier die einfache Tieflage des Bahnsteigs, die Ausgänge schließen sich also gleich am Bahnsteigende an und verfügen nicht über eine Zwischenebene. Der asphaltierte Bahnsteig ist 120 Meter lang und 8 Meter breit. Daneben verfügte der Bahnhof über die damals übliche Ausstattung in Form von Bänken, Fahrtzielanzeigern oder Infovitrinen.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges kam es am 26. Februar 1945 zu einem Bombentreffer, bei dem der Bahnhof beschädigt wurde.[1] Nur wenige Personen kamen dabei zu Schaden, da der Betrieb in diesem Abschnitt des Netzes zu dem Zeitpunkt bereits ruhte. Erst am 13. Juni konnte ein notdürftig hergerichteter Pendelverkehr zwischen Friedrichsfelde und Frankfurter Allee aufgenommen werden. Dieser wurde bis zum 26. Juni schrittweise bis zum Alexanderplatz verlängert und ab dem 1. Februar 1946 durch den regulären Umlaufbetrieb ersetzt.[2]
1955 öffnet der Berliner Tierpark im Schlosspark Friedrichsfelde seine Pforten. Der U-Bahnhof war trotz seiner Entfernung von mehr als einem Kilometer der nächste Schnellbahnanschluss. Daher erhielt er, unter anderem auf Betreiben des damaligen Tierparkdirektors Heinrich Dathe, 1958 den Zusatz Tierpark. Dathe bemühte sich in den Folgejahren um einen besseren Anschluss des Geländes an die U-Bahn, was eine Fortführung der Linie notwendig machte. Da der Weiterbau noch auf seinen offiziellen Beschluss wartete, fand am 19. September 1969 ein erster „heimlicher“ Rammschlag unter Beteiligung der Berliner Verkehrsbetriebe und den Direktoren des Tiefbaurates statt. Für die Fortführung wurden die Kehrgleise aufgegeben und der Tunnel verlängert. Noch während der Bauarbeiten wurde 1970 der Namenszusatz entfernt. Am 25. Juni fand die Eröffnung der Verlängerung statt.
2004 erfolgte eine umfangreiche Sanierung des Bahnhofs, bei der als auffälligstes Merkmal die hellblauen Fliesen durch dunkelblaue Emailleplatten ersetzt wurden, die in Höhe des Bahnhofsnamens durch ein hellblaues Band unterbrochen sind. Der Asphaltboden wurde abgetragen und durch Granitplatten ersetzt. Zum 9. Juni 2010 erhielt der Bahnhof einen Aufzug am südlichen Ausgang,[3] die Kosten dafür beliefen sich auf 350.000 Euro.[4]
Linie Verlauf Alexanderplatz – Schillingstraße – Strausberger Platz – Weberwiese – Frankfurter Tor – Samariterstraße – Frankfurter Allee – Magdalenenstraße – Lichtenberg – Friedrichsfelde – Tierpark – Biesdorf-Süd – Elsterwerdaer Platz – Wuhletal – Kaulsdorf-Nord – Neue Grottkauer Straße – Cottbusser Platz – Hellersdorf – Louis-Lewin-Straße – Hönow Literatur
- Peter Bock (Hrsg.): U5 Zwischen Alex und Hönow. Geschichte(n) aus dem Untergrund. GVE e. V., Berlin 2003, ISBN 3-89218-079-2.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ berliner-untergrundbahn.de: Die U-Bahn im Krieg
- ↑ berliner-untergrundbahn.de: U-Bahnchronik – Die 1940er Jahre
- ↑ BVG Pressearchiv
- ↑ Berliner Verkehrsblätter (07/2011), S. 136
52.50611111111113.512777777778Koordinaten: 52° 30′ 22″ N, 13° 30′ 46″ O
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