U-Bahnhof Frankfurter Tor

U-Bahnhof Frankfurter Tor
Eingang des U-Bahnhofs Frankfurter Tor

Der U-Bahnhof Frankfurter Tor ist eine Station der Berliner U-Bahn-Linie U5. Er befindet sich unterhalb der Straßenkreuzung Frankfurter Allee /Karl-Marx-Allee /Warschauer Straße /Petersburger Straße und ging am 21. Dezember 1930 in Betrieb. Den Namen erhielt der Bahnhof aufgrund der Türme an der Kreuzung, die das ehemalige Tor nachbilden sollen. Das eigentliche Frankfurter Tor befand sich in Höhe des Bahnhofes Weberwiese.

Geschichte

Seit dem Bau der Berliner U-Bahn gab es auch Pläne für eine Linie unter der Großen Frankfurter Straße, der heutigen Karl-Marx-Allee, und der Frankfurter Allee. So plante die Hochbahngesellschaft, Betreiberin der ersten U-Bahn-Strecken, eine Linie vom U-Bahnhof Klosterstraße aus zur Großen Frankfurter Straße auszufädeln. Dazu kam es jedoch unter anderem wegen des Ersten Weltkrieges nicht. Nach 1918 ließ auch die Stadt Berlin selbst U-Bahnstrecken bauen – zuvor waren sie privat finanziert. Nach der Fertigstellung der Linien C (heute U6) und D (heute U8) begannen im Mai 1927 die Bauarbeiten für eine neue Linie E (heute U5), die nun unter der Großen Frankfurter Straße und der Frankfurter Allee bis nach Friedrichsfelde gebaut wurde.

Im Zuge dieser Strecke ließ die Stadt Berlin zehn neue Bahnhöfe bauen, darunter unter anderem auch die Station Petersburger Straße, die heute den Namen Frankfurter Tor trägt. Architekt des Bahnhofs war Alfred Grenander, der die gesamte Linie bis Friedrichsfelde gestaltete. Die Bahnhöfe gleichen einander in der Struktur, nur die Farbwahl war unterschiedlich. Grenander wählte als Farbe der Fliesen ein helles Blau für die Station Petersburger Straße, die sonst allerdings aus dem Rahmen fiel, da hier die Bahnsteige wesentlich breiter waren und eine doppelte Stützenreihe den Bahnhof vervollständigte. Der Grund hierfür war, dass die Stadt Berlin seinerzeit plante, die Hochbahnstrecke von der Warschauer Brücke unterirdisch bis zu diesem Bahnhof zu verlängern. Die gesamte Linie ging am 21. Dezember 1930 als letzte neue Strecke vor dem Zweiten Weltkrieg in Betrieb.

Während des Krieges traf bereits am 21. Dezember 1940 eine Fliegerbombe die Station Petersburger Straße, sodass der Bahnhof vorerst stillgelegt werden musste. Ein weiterer Bombentreffer erfolgte am 3. Februar 1945. Spätestens Mitte April 1945 wurde der Verkehr auf der Linie E eingestellt. Doch bereits am 16. Juni 1945 konnte trotz einiger Wasserschäden durch die Sprengung des Landwehrkanals ein provisorischer Pendelverkehr zum Bahnhof Lichtenberg aufgenommen werden, am 23. Juni war bereits die ganze Linie E wieder komplett.

Am 16. Juni 1945 verunglückte der erste sowjetische Stadtkommandant Nikolai Erastowitsch Bersarin in Berlin-Lichtenberg bei einem Motorradunfall; zu seiner Ehrung wurde 1946 die Petersburger Straße in Bersarinstraße umbenannt, was auch den U-Bahnhof betraf. In den folgenden Jahren kam dem Bahnhof eine großformatige blaue Fliesung zu, die allerdings nicht nach denkmalschutzgestalterischen Gesichtspunkten erfolgte. 1957 erhielt die oberirdische Kreuzung den Namen Frankfurter Tor, nach den beiden Türmen, die das ehemalige Tor nachbilden sollen. Das eigentliche Frankfurter Tor der Berliner Zoll- und Akzisemauer hatte jedoch etwa 800 Meter weiter westlich gestanden. Der Umbenennung der Kreuzung schlossen sich die Ost-Berliner Verkehrsbetriebe an, so hieß die Station vorerst Bersarinstraße (Frankfurter Tor), doch noch im selben Jahr blieb nur noch Frankfurter Tor übrig.

Der Bahnhof Frankfurter Tor seit der Sanierung im Dezember 2003

Nach der deutschen Wiedervereinigung setzte der Berliner Senat die Umbenennung mehrerer Bahnhöfe im ehemaligen Ost-Berliner U-Bahn-Netz durch, bei der vor allem Namen von politisch belasteten Personen, insbesondere Kommunisten, getilgt werden sollten. In diesem Zug jedoch wurde trotz kontroverser Diskussionen auch der Bahnhof Frankfurter Tor 1991 nach dem in der Nähe gelegenen Friedrichshainer Rathaus in Rathaus Friedrichshain benannt. Begründet wurde dies mit der Verwechselungsgefahr mit dem Bahnhof Frankfurter Allee und damit, dass es üblich sei, Bahnhöfe nach in der Nähe liegenden Bezirksrathäusern zu benennen. Nachdem das Friedrichshainer Rathaus in einen Neubau am U-Bahnhof Samariterstraße umgezogen war, ließ die Senatsverwaltung den Bahnhof 1996 in Frankfurter Tor zurückbenennen, noch im selben Jahr folgte wiederum eine Umbenennung in den ursprünglichen Namen Petersburger Straße. Seit 1998 trägt der Bahnhof wieder seinen heutigen Namen.

Da sowohl der Bahnhof als auch die Strecke der U5 in der DDR-Zeit nicht modernisiert wurden und gar noch die Schienen der Eröffnungsjahre im Gleisbett lagen, war eine Komplettsanierung der Bahnhöfe dringend nötig. Während einer Vollsperrung zwischen September und Dezember 2003 erhielt die Station wie auch der restliche Abschnitt AlexanderplatzFrankfurter Allee ein neues Gewand. Die BVG ließ alle Fliesen abschlagen, dafür kamen neue, vandalismusresistente, dunkelblaue Emaillebleche. Den Asphaltbelag ließ die BVG gegen Granitplatten austauschen und mit Blindenleitsystemen ausstatten. Allgemein orientierte sich die Sanierung am ursprünglichen Farbschema des Architekten Alfred Grenander.

Laut Prioritätenliste des Senats sollte im Jahr 2006 ein Aufzug eingebaut werden, aufgrund finanzieller Probleme hatte sich dies jedoch stark hinausgezögert. Gleichzeitig ließ die BVG dort auch einen neuen Ausgang bauen, der so einen bequemen Umstieg zur neuen Haltestelleninsel der Straßenbahn bietet. Die Straßenbahnen der Linien M10 und 21 halten seitdem an einem jeweils eigenen Haltepunkt.[1][2][3] Seit Anfang des Jahres 2009 besitzt der Bahnhof einen Aufzug sowie einen neuen Zugang zum Mittelstreifen der Warschauer Straße.

Linie Verlauf
Berlin U5.svg Alexanderplatz – Schillingstraße – Strausberger Platz – Weberwiese – Frankfurter Tor – Samariterstraße – Frankfurter Allee – Magdalenenstraße – Lichtenberg – Friedrichsfelde – Tierpark – Biesdorf-Süd – Elsterwerdaer Platz – Wuhletal – Kaulsdorf-Nord – Neue Grottkauer Straße – Cottbusser Platz – Hellersdorf – Louis-Lewin-Straße – Hönow

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Michael Cramer bzgl. des Aufzugseinbaus, Prioritätenliste im Anhang, 1. Dezember 2003, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
  2. Pressemeldung der Berliner Verkehrsbetriebe, 19. Februar 2007
  3. Pressemeldung zur Haltestelleneröffnung der Berliner Verkehrsbetriebe, 25. November 2008
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