- Berlin-Friedrichsfelde
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Friedrichsfelde
Ortsteil von BerlinKoordinaten 52° 30′ 21″ N, 13° 31′ 9″ O52.50583333333313.519166666667Koordinaten: 52° 30′ 21″ N, 13° 31′ 9″ O Fläche 5,55 km² Einwohner 48.952 (30. Juni 2011) Bevölkerungsdichte 8820 Einwohner/km² Eingemeindung 1. Okt. 1920 Postleitzahlen 10315, 10319 Ortsteilnummer 1101 Verwaltungsbezirk Lichtenberg Friedrichsfelde ist ein Ortsteil im Bezirk Lichtenberg von Berlin. Bei der Verwaltungsreform im Jahr 2001 wurde er neu zugeschnitten, der bis dahin nördlich der S-Bahnlinie S5 und S7 in der Rhinstraße befindliche Abschnitt gehört seitdem zum Ortsteil (Alt-)Lichtenberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die urkundliche Erwähnung des Pfarrers Ludwig zu Rosenfelde ist 1265 der erste Nachweis des Dorfes Rosenfelde. Erst 1699 wird es nach dem Kurfürsten Friedrich III. in Friedrichsfelde umbenannt.
Historischer Dorfkern ist der Bereich um den ehemaligen Anger, das sogenannte Alt-Friedrichsfelde.
Die Colonie Friedrichsfelde an der Frankfurter Chaussee (heute: Straße Alt-Friedrichsfelde) wurde bevorzugter Wohnort für Handwerker.
Im Schloss, an der Straße nach Köpenick errichtet, wohnte zunächst Benjamin Raule. Im Jahr 1717 wurde der Besitz an den Markgrafen Albrecht Friedrich von Brandenburg-Schwedt, einem Stiefonkel des Soldatenkönigs übereignet, der das ursprüngliche Schloss erweitern ließ. Nach seinem Tod 1731 erbte sein Sohn Carl das Schloss. Schließlich ging das Anwesen auf seinen Vetter Prinz Ferdinand von Preußen, den jüngsten Bruder des Alten Fritz über. Vier seiner Kinder, unter anderem sein Sohn Louis Ferdinand Prinz von Preußen im Jahr 1772, wurden dort geboren. 1896 vereinigte sich der Gemeindebezirk mit dem Gutsbezirk des Sigismund von Treskow und entwickelte sich danach zu einer Landhauskolonie. Im Jahr 1920 wurde die Gemeinde Friedrichsfelde (aus dem Kreis Niederbarnim) in Groß-Berlin eingegliedert. Im Jahr 2001 wurde der 1881 eingerichtete Zentralfriedhof Friedrichsfelde dem Ortsteil Lichtenberg zugeordnet. Auf ihm befindet sich die Gedenkstätte der Sozialisten.
Bebauung
Der Stadtteil ist geprägt von vielgeschossigen Neubauten. Die nördliche Begrenzung wird von einem breiten Bahndamm mit dem S-Bahnhof Berlin-Friedrichsfelde-Ost gebildet, im Osten (in Richtung Biesdorf) und Süden (in Richtung Karlshorst) begrenzen ebenfalls Bahndämme den Stadtteil. Im Westen schließt sich der Ortsteil Rummelsburg an.
Historische Bauten
Entlang der Straße Alt-Friedrichsfelde, aber vor allem im historischen Dorfkern Alt-Friedrichsfelde sind einige historische Wohngebäude aus dem 19. Jahrhundert erhalten, die inzwischen alle unter Denkmalschutz stehen. Hierzu zählt auch die Dorfkirche Friedrichsfelde. Im südöstlichen Teil liegt der aus dem früheren Schlosspark in den 1950er Jahren eingerichtete Tierpark Berlin mit dem Schloss Friedrichsfelde.
Wohnhochhäuser und Geschäftsbauten
Die überwiegende Anzahl der Wohngebäude bilden die sechs- bis etwa zwanziggeschossigen Plattenbauten, für die zwischen den 1960er und den 1990er Jahren neue Flächen erschlossen und gänzlich neue Straßennetze angelegt wurden. Unmittelbar nördlich des Tierparks befindet sich das Gelände des Bildungs- und Verwaltungszentrums, ein großer Verwaltungskomplex, auf dem neben dem Statistischen Landesamt weitere Ämter wie das Finanzamt und die Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin untergebracht sind. Es entstand aus einem in der DDR-Zeit errichteten und abgeschotteten Stasi-Gelände.
Splanemann-Siedlung
Am südöstlichen Ende der Sewanstraße, fast schon am Tierpark, befindet sich die Splanemann-Siedlung. Sie wurde zwischen 1926 und 1930 als erste deutsche Plattenbausiedlung nach Plänen des damaligen Berliner Stadtbaurats Martin Wagner nach einer Idee von Wilhelm Primke errichtet. In den zwei- und dreigeschossigen Häusern entstanden ursprünglich 138 Wohnungen, von denen im Zweiten Weltkrieg ein Teil zerstört wurde.
Ihren heutigen Namen trägt die Siedlung erst seit 1951, nachdem die frühere Kriegerheimstraße in Splanemannstraße umbenannt wurde. Namensgeber ist der Widerstandskämpfer Herbert Splanemann (1912–1945)
Verkehr
Individualverkehr
Friedrichsfelde befindet sich an einer der meistbefahrenen Kreuzungen Berlins. Zum einen führt im nördlichen Teile die Straße Alt-Friedrichsfelde als Teil der Bundesstraßen 1 und 5 direkt ins Stadtzentrum. In Nord-Süd-Richtung verläuft die breite Trasse der Rhinstraße und als Fortsetzung die Straße Am Tierpark. Dieser Straßenzug ist ein Teilabschnitt der Tangentialverbindung, die die östlichen Berliner Ortsteile untereinander verbindet. Daneben existieren mehrere mittelgroße und kleine Verkehrswege, die zum Teil noch auf den ehemaligen Verbindungen der damals selbstständigen Landgemeinden beruhen. Die Hauptverkehrsachse des Neubaugebietes in Friedrichsfelde ist die Sewanstraße (ehemals Hans-Loch-Straße). Sie ist gleichzeitig die Verbindung zum benachbarten Ortsteil Rummelsburg.
Öffentlicher Verkehr
Der Ortsteil ist über zwei Bahnhöfe der S-Bahn (Friedrichsfelde Ost, Betriebsbahnhof Rummelsburg) sowie zwei Bahnhöfe der U-Bahn (Friedrichsfelde, Tierpark) an das Berliner Schnellbahnnetz angeschlossen. Die Bahnhöfe dienen gleichzeitig als Knotenpunkte mehrerer Buslinien, die den Ortsteil erschließen. Entlang der Rhinstraße und der Straße Am Tierpark führt außerdem eine Straßenbahnstrecke zwischen Neu-Hohenschönhausen und Niederschöneweide.
Mit Friedrichsfelde verbundene Persönlichkeiten
- Heinrich Dathe, erster Direktor vom Tierpark Berlin
- Agnes Kraus, Schauspielerin
Literatur
- Jan Feustel: Spaziergänge in Lichtenberg. Haude und Spener, 1996, ISBN 3-7759-0409-3.
- Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin-II. Henschelverlag, Berlin 1984, S. 209–218.
- Herbert Schwenk: Die Splanemann-Siedlung. In: Berlinische Monatsschrift 4/1997 beim Luisenstädtischen Bildungsverein, zur Entstehungsgeschichte
Weblinks
- Geschichte von Friedrichsfelde auf den Seiten des Bezirksamtes
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