U-Boot Klasse 214

U-Boot Klasse 214
Südkoreanisches Boot Sohn Won-il (SSK 072)
Klassendetails Griechische Kriegsmarine Südkoreanische Marine Türkische Marine
U-Boot-Typ Konventionelles Jagd-U-Boot
Bauzeit Seit 2003
Anzahl Einheiten SK: 2/3 in Dienst
GR 2/4 Fertiggestellt
TR: 6 geplant
P: 2 geplant(Stand 11/2008)
Technische Daten
Länge 65 m
Breite 6,3 m
Tiefgang (aufgetaucht) 6 m
Höhe über Turm
Verdrängung 1700 t aufgetaucht
1930 t getaucht (GR)
1860 t getaucht (SK)
Antrieb
  • 2 x Piller Ntb56.40-10 970KW Ladegeneratoren
  • 2 MTU 16V 396 (6.24 MW)(GR) / 1 MTU 16V 396 (3.12 MW)(SK) Dieselgeneratoren
  • 2 HDW PEM (240 kW)(GR) / 9 HDW PEM (306 kW)(SK) Brennstoffzellen (306 kW)
  • Siemens Permasyn-E-Maschine
  • Fahrbatterie Hawker/Varta, Werk Hagen (Doppel-Etagenzellen)
Geschwindigkeit 12 kn aufgetaucht
20 kn getaucht
Tauchtiefe mind. 400 m, Zerstörungstauchtiefe ca. 700 m.
Besatzung 27 (5 Offiziere + 22 Unteroffiziere/Mannschaften)
Bewaffnung
  • 6 x 533-mm-Torpedorohre
  • Täuschkörpersystem TAU2000 zur Torpedoabwehr
Ausrüstung
  • minimierte akustische, thermische und magnetische Signaturen
  • integriertes Sonar und Waffenkontroll-System
Navigationsradar
  • Kombiniertes Puls und LPI Radar SPHINX-D (Thales Defence Deutschland GmbH Kiel)

Die U-Boote der Klasse 214 werden seit 2003 in Deutschland gebaut.

Die Klasse 214 gehen auf die U-Boote der U-Boot-Klasse 209 und U-Boot-Klasse 212 A zurück. Wie die Klasse 209 die seit 1960 gebaut werden, ist die Klasse 214 ausschließlich für den Export bestimmt. Bisher haben Griechenland 4, Südkorea 3, Portugal 2 und die Türkei 6 Einheiten bestellt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Griechenland

Der Vertrag zum Bau von drei Booten für die Griechische Marine wurde am 15. Februar 2000 unterzeichnet, ein viertes Boot wurde 2002 geordert.

Das erste Boot wurde am 22. April 2004 auf der HDW auf den Namen Papanikolis getauft. Die restlichen drei Boote sollen bei der Hellenic Shipyards in Skaramagas gebaut werden.

Im Dezember 2006 wurde bekannt, dass die Papanikolis mit technischen Problemen zu kämpfen hatte.[2] Nach dem Bericht hatte das Boot massive Probleme mit Kavitation, Überhitzung der Brennstoffzelle und starkem Rollen bei Überwasserfahrt. Es wurde weiterhin berichtet, dass die Griechische Marine das Boot nicht abnahm und auch weitere Probleme mit der Brennstoffzelle, Vibrieren des Periskops, Seewasserlecks im Hydrauliksystem sowie Probleme mit dem Sonar reklamierte.[3]

Im März 2008 wurde bekannt, dass Griechenland den deutschen Entwicklern von HDW beinahe 500 Millionen Euro aus dem Bau der vier Boote schuldet. HDW erklärte alle Probleme der Papanikolis behoben zu haben und beklagte, dass Griechenland sich nur deshalb weigere das Boot abzunehmen, um den Preis zu drücken.[4]

Im Oktober 2008 wurde die Papanikolis getestet und festgestellt, dass alle Probleme behoben wurden. Die Marine gab bekannt, das Boot nun zu akzeptieren und in Dienst stellen zu wollen.

Das zweite Boot, die Pipinos lief im Februar 2007 vom Stapel und befindet sich zu Testfahrten in Piraeus.(Stand 12/2007)

Südkorea

Südkorea, das drei U-Boote des Typs U-214 bestellt hat, ist mit der Son Won-il der erste aktive Nutzer des Typs U-214. Die Son Won-il wurde am 27. Dezember 2007 von Südkorea in den aktiven Dienst übernommen. Die Boote werden bei Hyundai Heavy Industries gebaut.[4] Am 8. Januar 2009 wurde bekannt, dass Verträge für sechs weitere U-Boote unterzeichnet wurden.

Türkei

Am 22. Juli 2008 wurden von der Türkei sechs U-Boote dieser Klasse erworben, die U-Boote sollen in der Türkei gebaut werden, das erste soll 2015 in Dienst gehen.[5]

Pakistan

Auch interessiert sich Pakistan für U-Boote der Klasse 214. Das Land beabsichtigt, drei Boote zu kaufen und im eigenen Land fertig zu stellen. Die Lieferung ist nicht unumstritten, so ist Pakistan Atommacht und ist nie dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten. Zudem stellt die innenpolitische Situation Vorbehalte dar, sowie der Umstand, dass eine Abschussplattform auf See gesucht wird. Für diese Zwecke wurden Marschflugkörper, wie Hatf VII Babur, entwickelt, die, durch Umbauten am Unterseeboot, ohne Probleme aus selbigem verschossen werden könnten.[6]

Technik

Die Klasse 214 wurde mit einem außenluftunabhängigem, auf Brennstoffzellen basierendem Antriebssystem ähnlich dem der U-Boot-Klasse 212 A versehen. Die U-Boote der Klasse 212 A und 214 sind damit die leisesten konventionellen U-Boote der Welt. Dank des Antriebs sind Einsätze von mehreren Wochen unter Wasser möglich.

Boote

Land Kennung Name Kiellegung Stapellauf Indienststellung
Griechenland Griechenland S 120 Papanikolis 27. Februar 2001 April 2004 Zurückgestellt
S 121 Pipinos Februar 2003 November 2006 Zurückgestellt
S 122 Matrozos Februar 2004 November 2007 Zurückgestellt
S 123 Katsonis 2005 2007 Zurückgestellt
 SudkoreaSüdkorea Südkorea SS 072 Son Won-il October 2002 9. Juni 2006 27. Dezember 2007
SS 073 Jung Ji 2004 13. Juni 2007 2. Dezember 2008
SS 075 An Jung-geun 4. Juni 2008

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Raimund Wallner: Deutsche U-Boote. Geschichte, Fähigkeiten, Potenziale. In: MarineForum. Nr. 4, 2006, S. 10-18, ISSN 0172-8547
  2. Type 214 Stumbles Into Greece “, StrategyPage.com, 11. Dezember 2006. Zugriff am 30. November 2007. 
  3. Greece Refuses Delivery Of First Type-214 Submarine “, Seapower, Navy League of the United States, December 2006. Zugriff am 30. November 2007. 
  4. a bBestellt und nicht abgeholt: HDW und die „Papanikolis““, Deutscher Marinebund e.V., 11. Januar 2008, Zugriff 18. November 2008
  5. Türkei kauft 6 U-Boote für 2,5 Mrd Euro von HDWThomson Reuters, 22. Juli 2008, Zugriff 18. November 2008
  6. Otfried Nassauer: „U-Boote für Pakistan?“ BITS, 24. April 2007, Zugriff 18. November 2008

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