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Ulk. Illustriertes Wochenblatt für Humor und Satire. Beschreibung deutsche Satirezeitschrift Verlag Mosse, Berlin Erstausgabe 8. Mai 1872 Einstellung 11. März 1934 Erscheinungsweise wöchentlich Chefredakteur Kurt Tucholsky (1918-1920) Ulk ist der Titel einer Satire-Zeitschrift, die von 1872 bis 1933 bei dem Berliner Verleger Rudolf Mosse erschien.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
„ULK“ steht für die drei Abteilungen „Unsinn, Leichtsinn und Kneipsinn“ der 1857 in Haspe gegründeten Gesellschaft ULK, einer damals weithin bekannten satirischen Vereinigung,[1] unter deren Mitwirkung ausweislich des Titelblattes am 3. April 1872 Rudolf Mosse und Siegmund Haber das illustrierte Wochenblatt für Humor und Satire „Der ULK“ in Berlin gründeten. [2]. Er sollte ein norddeutsches Gegenstück zu den süddeutschen Fliegenden Blättern sein.
Siegmund Haber bestimmte bis 1895 den Stil des Blattes. Er "erfand" die Figuren des Eckenstehers Nunne, der Confektionsmamsell Paula Erbswurst vom Hausvogteiplatz links und die Frau Rentier Schladeberg aus der Manteuffelstraße, die sich, oftmals mit Rechtschreibung und Grammatik ringend, regelmäßig zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen äußerten. Nach Habers Tode wurde der langjährige Mitarbeiter des Blattes, Richard Schmidt-Cabanis, Chefredakteur.
Ab 1913 erschien der Ulk als regelmäßige Wochenbeilage zum Berliner Tageblatt und gleichzeitig zur Berliner Volks-Zeitung, zwei anderen Blättern des Mosse-Konzerns.
Am 22. November 1907 erschien im Ulk unter dem Titel Märchen anonym, die erste journalistische Arbeit des Satirikers und politischen Kritikers Kurt Tucholsky, in der sich der 17-Jährige über den Kunstgeschmack Kaiser Wilhelms II. lustig gemacht hatte. Von Dezember 1918 bis April 1920 arbeitete Tucholsky als Chefredakteur des Ulk und schrieb dort oft unter dem Pseudonym Theobald Tiger. Ihm bot sich dadurch ein großes Publikum, da die beiden Zeitungen, in denen der Ulk als Beilage erschien, eine Viertelmillion starke Leserschaft hatten. Tucholsky wollte mit den Kriegswitzen und dem Durchhaltehumor Schluss machen und den Ruf des jüdisch-demokratischen Ulk wiederherstellen.
Nach Tucholskys Ausscheiden kehrte der Ulk, unter Joseph Wiener-Braunsberg, wieder zu seiner früheren Linie zurück.
Zu den Autoren des Ulk gehören unter anderem Victor Auburtin, Hans Brennert, Fritz Engel, Sigmar Mehring, Erich Mühsam, Hans Reimann, Richard Rieß, E.G.Seeliger, Kurt Tucholsky, H.H.v.Twardowski und Josef Wiener-Braunsberg.
Als Illustratoren waren für den Ulk tätig: Hermann Abeking, A.M.Cay, Lyonel Feininger, Josef Fenneker, August Hajduk, Willy Helwig, Walter Herzberg, Karl Holtz, Harry Jaeger, Jesekiel David Kirszenbaum, Willibald Krain, Edmund Kuntze, Hans Leu, Ernst Lübbert, Jeanne Mammen, Rolf Niczky, Käthe Olshausen-Schönberger, Carl O. Petersen, Max Richter (Zeichner), Erwin W. Silber, Paul Simmel, Ernst Stern, Oskar Theuer, Walter Trier, Theo Weidenschlager, Jupp Wiertz, Hermann Wilke, Fritz Wolff, Heinrich Zille u.a.
Literatur
- Peter de Mendelssohn: Zeitungsstadt Berlin: Menschen und Mächte in der Geschichte der deutschen Presse Berlin, Ullstein, 1959, 2., überarb. u. erw. Aufl. Frankfurt am Main, Berlin, Wien: Ullstein: 1982.
- Ursula E. Koch: "Der Teufel in Berlin. Von der Märzrevolution bis zu Bismarcks Entlassung. Illustrierte politische Witzblätter einer Metropole 1848-1890" [mit Ausblick]. Köln: informationspresse-c.w.leske Verlag: 1991.
- Klaus Haese / Wolfgang U. Schütte: Frau Republik geht pleite: deutsche Karikaturen der zwanziger Jahre. Leipzig: Edition Leipzig, 1989.
Einzelnachweise
- ↑ Bereits 1868 berichtete "Die Gartenlaube" auf den Seiten 613-615 in einer dreiseitigen „Reportage“ (gezeichnet F.B.) über die Gesellschaft ULK in Haspe.
- ↑ Paul Schulte: "Die Geschichte der weltberühmten Gesellschaft ULK in Haspe", erschienen in "Hasper Heimatblätter", 1928
Weblinks
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