- Umwerfer
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Als Umwerfer bezeichnet man am Fahrrad die vordere Schaltvorrichtung bei Kettenschaltungen. Der Umwerfer steuert den Lauf der Kette auf den vorderen zwei oder drei Kettenblättern.
Bis in die 1960er Jahre war der Kettenwechsel mittels eines sogenannten Überwerfers üblich. Dieser schaltete axial (parallel zur Kurbelachse). Außerdem wurden keine Bowdenzüge verwendet, sondern man betätigte die Schaltung direkt mit der Hand oder dem Fuß.
Mittlerweile werden die Umwerfer genau wie die Schaltwerke mit Parallelogrammführung gebaut und mit einem Schaltzug und einer Feder betätigt: beim Spannen des Zuges wird die Kette auf das nächstgrößere Kettenblatt geschoben, wobei dieser Vorgang durch Steighilfen an den Kettenblättern erleichtert wird; beim Lösen des Zuges zieht eine Feder die Kette auf das nächstkleinere Kettenblatt.
Klassifiziert werden Umwerfer nach der Kapazität, gute Modelle können Differenzen von mehr als 15 Zähnen schalten.
Inhaltsverzeichnis
Einteilung
Top Pull - Down Pull
Es gibt Modelle mit Schaltzugführung von oben (Top Pull – meist am Mountainbike) und von unten (Down Pull – Rennrad).
Top Swing - Down Swing
Des Weiteren unterscheidet man je nach Position der Befestigungsschelle zwischen den (klassischen) Downswing-Modellen, bei denen der Parallelogramm-Käfig unterhalb der Schelle hängt, und den sogenannten Topswing-Modellen, deren Bewegungsachse für den Käfig sich oberhalb der Schelle befindet. Hauptgrund für die Einführung der Topswing-Umwerfer sind neuere Formen von Fahrradrahmen, bei denen die klassischen Downswing-Umwerfer zum Beispiel durch ein nicht durchgehendes Sitzrohr nicht mehr befestigt werden können.
Literatur
- Michael Gressmann, Franz Beck, Rüdiger Bellersheim: Fachkunde Fahrradtechnik. 1. Auflage, Verlag Europa Lehrmittel, Haan-Gruiten, 2006, ISBN 978-3-8085-2291-2
Weblinks
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