- Universität von Gent
-
Universität Gent Motto inter utrumque Gründung 1817 Trägerschaft staatlich Ort Gent, Belgien Rektor Paul Van Cauwenberghe Studenten rund 30.000 Website www.ugent.be Die Universität Gent (niederl: Universiteit Gent; kurz: UGent), früher Rijksuniversiteit Gent (oder RUG) ist eine staatliche Universität in Flandern, Belgien, in der Stadt Gent.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Universität wurde 1817 von König Willem I gegründet, um den intellektuellen Rückstand im Süden des Vereinigten Königreichs der Niederlande, dem späteren Belgien, zu beheben. Diese Politik führte auch zur Gründung der Universität Lüttich. Die UGent wurde feierlich am 9. Oktober 1817 eröffnet; der erste Rektor war J. C. Van Rotterdam.
Nach der belgischen Revolution wurde die Genter Universität zu einem französischsprachigen Institut (bis dahin war die Verkehrssprache Latein), damals die Sprache der intellektuellen Elite. Trotzdem unternahm die Flämische Bewegung Versuche, sie zu "verniederländischen". Einen dieser Versuche gab es während des Ersten Weltkriegs 1917, aber nach dem Krieg wurde er rückgängig gemacht. Die Flämisierung der Universität Gent wurde im Ersten Weltkrieg unter anderem von den deutschen Besatzern unterstützt.1930 wurde die Universität endgültig niederländischsprachig. Der erste Rektor war August Vermeylen (bis 1932).
Die Universität hat u.a. Jacques Rogge (2001), Jan Hoet (2000), Kofi Annan (2004), Linda Hutcheon (2005) und Desmond Tutu (2005) die Ehrendoktorwürde verliehen.
Organisation
An der Universität Gent studieren über 30.000 Studenten, davon ca. 1100 aus EU-Ländern und ca. 1.000 aus Nicht-EU-Ländern. An der Universität (ohne Universitätsklinik) sind an 11 Fakultäten etwa 6800 Mitarbeiter beschäftigt, davon ca. 920 Professoren und über 1700 Assistenten und sonstige Forscher, dazu gut 1900 drittmittelfinanzierte Wissenschaftler. Rektor ist Paul Van Cauwenberge. Die Universität verfügt über einen Etat von über 400 Millionen Euro.
Eines der bekanntesten Gebäude der Universität ist der sogenannte "Bücherturm" des Architekten Henry van de Velde, der die Universitätsbibliothek beherbergt. Der Turm ist eines der Wahrzeichen der Stadt.
Fakultäten
- Geisteswissenschaften und Philosophie
- Rechtswissenschaften
- Naturwissenschaften
- Medizin und Gesundheitswesen
- Ingenieurwissenschaften
- Ökonomie und Management
- Veterinärmedizin
- Psychologie und Erziehungswissenschaften
- Bio-Ingenieurwissenschaften
- Pharmazie
- Politik- und Sozialwissenschaften
Bedeutende Professoren
- Joseph Bidez, Philologe
- Paul Fredericq, Historiker
- Joseph Guislain, Physiologe und Psychiater
- Jacques-Joseph Haus, Jurist
- Corneille Heymans, Physiologe (Nobelpreisträger)
- François Laurent, Jurist
- Julius Mac Leod, Botaniker
- Paul Mansion, Mathematiker
- Henri Pirenne, Historiker
- Joseph Plateau, Physiker
- Henry van de Velde, Architekt
- Désiré Van Monckhoven, Physiker
- Charles de Visscher, Jurist
Literatur
- Jos Vinks: Der Nationalismus in Flandern, Geschichte und Idee. Vaterstetten, 1978.
Weblinks
Französischsprachig: Facultés Universitaires Saint-Louis (Brüssel) | Université Libre de Bruxelles | Faculté universitaire des Sciences agronomiques de Gembloux | Universität Lüttich | Université catholique de Louvain | Faculté polytechnique de Mons | Facultés universitaires catholiques de Mons | Universität Mons-Hainaut | Facultés universitaires Notre-Dame de la Paix Namur
Niederländischsprachig: Universität Antwerpen | Katholische Universität Brüssel | Vrije Universiteit Brussel | Universität Gent | Universität Hasselt | Katholieke Universiteit Leuven (inkl. Katholieke Universiteit Leuven Campus Kortrijk)
Mit Universitäten gleichgestellte Einzelfakultäten: Fakultät für protestantische Religionswissenschaft (Brüssel) | Faculteit Voor Vergelijkende Godsdienstwetenschappen | Evangelische Theologische Faculteit
Postuniversitär: Europakolleg Brügge | Instituut voor Tropische Geneeskunde | Vlerick Leuven Gent Management School
Militär: Königliche Militärakademie
Grenzübergreifende Universitäten: Transnationale Universität Limburg
Wikimedia Foundation.