VLC media player

VLC media player
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VLC media player
VLC 0.9.8a unter Fedora 10 KDE 4.2.1 mit Film Big Buck Bunny
Basisdaten
Entwickler VideoLAN-Team
Aktuelle Version 1.1.12 (Mac OS X), 1.1.11
(6. Oktober 2011, 15. Juli 2011)
Aktuelle Vorabversion 1.2.0
Betriebssystem Unix (GNU/Linux, BSD, Mac OS X), BeOS, Microsoft Windows seit 2000 u. a.
Programmier­sprache C, C++
Kategorie Mediaplayer
Lizenz GPL
Deutschsprachig ja, mehrsprachig
www.videolan.org

Der VLC media player (anfänglich „VideoLAN Client“ genannt) ist ein portabler, freier Medienabspieler sowohl für diverse Audio-, Videocodecs und Dateiformate als auch DVDs, Video-CDs und unterstützt unterschiedliche Streaming-Protokolle. Er kann auch als Server zum Streaming in Uni- oder Multicast, in IPv4 und IPv6-Netzen oder als Transcoder für die unterstützten Video- und Audio-Formate verwendet werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der VLC media player wird seit 1999 vom VideoLAN-Team entwickelt. Dieses besteht aus Studenten der französischen Ingenieurschule École Centrale Paris in Châtenay-Malabry bei Paris und Entwicklern aus über 20 Ländern, unter anderem den USA, den Niederlanden, Norwegen und Deutschland. Das Programm steht seit dem 1. Februar 2001 unter der GNU General Public License und kann somit kostenlos verbreitet und von jedermann verbessert werden.

Die grafische Benutzeroberfläche des VLC-Media-Players für die Windows- und Linux-Variante basierte bis Version 0.8.6 auf wxWidgets, seit Version 0.9.2 wird die Bibliothek Qt verwendet.

Am 7. Juli 2009 wurde die Version 1.0.0 veröffentlicht. Neu hinzugekommen ist unter anderem die Unterstützung für das Dekodieren der Formate AES3 (SMPTE 302M), Dolby Digital Plus (E-AC-3), True HD/MLP, Blu-ray Linear-PCM, QCELP (Qualcomm PureVoice) und Real Video (Version 3.0 und 4.0), sowie für das freie Format DIRAC der BBC. Zudem wurden die bereits vorhandenen Dekoder nochmals verbessert und Fehler beseitigt.[1]

Seit Ende 2009 wird unter dem Projektnamen Lunettes eine neue grafische Oberfläche für den VLC media player unter Mac OS X entwickelt. Grundlage dafür ist das VLCKit. Die alte Cocoa-Schnittstelle wird derzeit nicht gepflegt.[2]

Mit der Version 1.1.0 vom Juni 2010 ist eine Hardwarebeschleunigung vor allem für das Abspielen von HD-Videos sowie die Unterstützung für mobile Endgeräte (wie z. B. Handys) hinzugekommen. Zudem wurde an der Unterstützung für das VP8-Format sowie an der Übersetzung und der Beseitigung diverser Fehler gearbeitet.[3]

Der Entwickler Antoine Cellerier kennt die Geschichte des Logos selbst nur vom Hörensagen: Eines Tages kamen Studenten eines der Netzwerk-Clubs der École centrale Paris betrunken mit einem Verkehrssicherungskegel nach Hause. Später ging aus diesem Club das VideoLAN-Projekt hervor. Als man ein Logo für das Programm suchte, fiel die Wahl auf den Kegel, aus dem zu diesem Zeitpunkt bereits eine beträchtliche Kegel-Sammlung hervorgegangen war.[4]

Merkmale

Abhängigkeiten

Der VLC media player ist ein Teil der kompletten Streaming-Lösung des VideoLAN-Teams, womit beispielsweise die Versorgung eines Universitäts-Campus mit Fernsehen über einen einzigen Empfänger möglich ist, was auch der Anlass für die Entwicklung der Programme war. Ein weiterer Baustein dieser Lösung ist der VideoLAN Server, der aber durch spezielle Funktionen des VLC media player ersetzt wurde. Mehr zu dieser Streaming-Lösung findet sich im VideoLAN-Artikel.

Besonders hervorzuheben ist die Vielseitigkeit des Programms, das nahezu jedes Format und jede Datei abspielt, auch unvollständige oder bruchstückhafte AVI-Dateien, was z. B. bei nicht vollständig heruntergeladenen Dateien der Fall sein kann. Dabei sind alle Standardfunktionen kommerzieller Produkte verfügbar. Zusätzlich können über Filter verschiedene Effekte in Echtzeit angewandt werden. So kann z. B. ein Video, das im Hochformat aufgenommen wurde, um 90° gedreht, und Farbfilter usw. können angewandt werden. Aus urheberrechtlichen Gründen ist die Wiedergabe von DRM-geschützten Formaten nicht möglich.

Das VideoLAN-Team entwickelt selbst keine Decoder oder Encoder (Codecs). Der VLC media player ist vielmehr als ein Rahmenprogramm zu verstehen, das diverse – getrennt entwickelte – Codecs unter einer Benutzeroberfläche vereint. Die bekanntesten sind u. a. FFmpeg, libmpeg2 und x264. Diese werden mit speziell entwickelten oder über Bibliotheken eingebundene Demultiplexer kombiniert. Dadurch unterscheiden sich Leseverhalten und Fehlertoleranz deutlich von anderen Wiedergabeprogrammen, die auf den genannten Codecs basieren. Ferner können auch Ausgabe-Bibliotheken wie SDL in VLC integriert sein.

Der VLC media player läuft unter GNU/Linux, Microsoft Windows (auch Windows 7 x64), Mac OS X, BeOS, Syllable. Einige andere Betriebssysteme wie z. B. BSD werden auch unterstützt, für sie gibt es aber keine vorkompilierten Binär-Pakete. Außerdem gibt es für Microsoft Windows eine portable (vom USB-Stick ohne Installation lauffähige) Version. Mittels Skins ist eine weitreichende Anpassung der Bedienoberfläche möglich.

Sondereditionen

VLC mit Santa-Claus-Mütze

Jährlich zur Weihnachtszeit trägt der VLC media player für Microsoft Windows und für Linux eine Weihnachtsmannmütze im Startbildschirm und Icon.

Einsatz

Der VLC media player kommt bei Privatnutzern, in Schulen und Universitäten, aber auch bei professionellen Anwendern zum Einsatz. Geschätzt wird vor allem die hohe Kompatibilität mit einer Vielzahl von Formaten und Codecs, wodurch er beinahe alles wiedergeben kann.

Alternative Programme

Alternativen zum VLC media player sind z. B. KMPlayer, Winamp, Media Player Classic, MPlayer, Xine und Ogle, die jedoch vergleichsweise eingeschränkte Streaming-Möglichkeiten bieten. Viele andere quelloffene („open source“) Programme benutzen ebenfalls die FFmpeg-Bibliothek und unterstützen somit eine ähnliche Anzahl von Formaten.

Weblinks

 Commons: VLC – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. VLC 1.0 veröffentlicht – Artikel bei Golem.de, vom 7. Juli 2009
  2. VLC für Mac - alles nur halb so schlimm – Artikel bei Golem.de, vom 18. Dezember 2009
  3. VLC Media Player 1.1 als Release Candidate – Artikel bei Golem.de, vom 27. Mai 2010
  4. why the cone? (englisch) – Beitrag im VideoLAN-Forum, vom 9. Juni 2005; Antwort von Antoine Cellerier auf die Frage, warum der Kegel als Logo gewählt wurde

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