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HK VP70 Allgemeine Information Zivile Bezeichnung: VP70 Entwickler:/Hersteller: Heckler & Koch Entwicklungsjahr: 1970 Herstellerland: Deutschland Produktionszeit: 1970 bis 1984 Modellversionen: VP70-Z ohne 3-fach Schuss Waffenkategorie: Pistole Maße Gesamtlänge: 204 mm Gesamthöhe: 144 mm Gesamtbreite: 32 mm Gewicht:
(mit leerem Magazin):0,82 kg Gewicht:
(mit maximaler Ausrüstung):1,135 kg Lauflänge: 116 mm
Technische Daten Kaliber: Mögliche Magazinfüllungen: 18 Patronen Effektive Reichweite: 50, 150 (mit Schulterstütze) m Kadenz: 3-fach Schuss: 2100 Schuss/min Feuerarten: Halbautomatik, 3-fach Schuss Mündungsgeschwindigkeit
Projektil (V0):360 m/s Mündungsenergie (E0): 520 Joule Liste der Handfeuerwaffen Die HK VP70 ist eine Selbstladepistole des Kalibers 9 mm Parabellum des deutschen Waffenherstellers Heckler & Koch. Die Bezeichnung VP70 steht für Volkspistole sowie das Einführungsjahr 1970.
Aufgrund ihres Aufbaus und ihrer Funktion nimmt die VP70 eine Sonderstellung ein. Sie verfügte als eine der ersten Pistolen über ein Polymergriffstück - heute Standard bei den meisten Herstellern. Sie funktioniert - trotz der leistungsstarken Munition - als unverriegelter Rückstoßlader mit Feder-Masse-Verschluss. Dies ermöglicht einen simplen Aufbau, kostengünstige Fertigung und hohe Eigenpräzision (durch den starr eingebauten Lauf), macht aber andererseits die Verwendung eines schweren und massigen Verschlussstücks und einer recht strammen Schließfeder erforderlich. Diese Nachteile sind in der Praxis vernachlässigbar, da die VP70 von Anfang an als militärische Handwaffe für Fahrzeugbesatzungen, Artilleristen etc. gedacht war, ein verdecktes Tragen also ohnehin nicht in Betracht kam.
Die „Volkspistole“ 70 greift von ihrer Einfachheit in Fertigung und Handhabung her die Idee der „Volkssturmwaffen“ aus der Endphase des Zweiten Weltkrieges auf. Die Waffe verfügt außer einem Zerlegehebel, der Magazinhalterung und einer Druckknopfsicherung (auf den Abzug wirkend) über keine weiteren Bedienelemente.
Als eine der ersten Selbstladepistolen wies die VP70 einen reinen Spannabzug (Double-Action-Only, DAO) auf, was heute als wegweisend für den Bau von Dienstpistolen gilt.
Zur VP70 gehörte ein Anschlagschaft, der zugleich als Tragebehälter dient (dies ist historisch von der Mauser-Pistole C96 und der langen Pistole 08 geläufig). Der Anschlagschaft enthält zugleich eine Mechanik mit Feuerwahlhebel, über die sich bei Verwendung des Anschlagschaftes die VP70 als vollautomatische Reihenfeuerpistole mit Drei-Schuss-Feuerstößen sehr hoher Kadenz von etwa 2100 Schuss/Minute schießen lässt - heute als 'Three-Round-Burst' ein verbreitetes Merkmal militärischer Maschinenpistolen und Sturmgewehre. Durch ihre Einsatzmöglichkeit nahm die VP70 das heute aktuelle Konzept der subkompakten MP als „Personal-Defence-Weapon“ (PDW, siehe auch: HK MP7) vorweg.
Die VP 70 ist als Vollautomat ein "Verbotener Gegenstand" nach dem Waffengesetz, ihr Besitz ist für Privatpersonen verboten. Für den Zivilmarkt wurde daher zeitweise das Modell VP70-Z produziert, das so abgeändert ist, dass sich der Anschlagschaft mit der Feuerwahleinrichtung nicht anbringen bzw. verwenden lässt. Ein kommerzieller Erfolg blieb der Pistole vor allem wegen ihrer Abmessungen und des hohen Abzugsgewichts allerdings verwehrt. Die VP70-Z gilt heute als von Sammlern gesuchter Exot der Waffengeschichte.
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