- Valentin Landmann
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Valentin Nikolai Josef Landmann (* 7. Juni 1950 in St. Gallen) ist ein Schweizer Rechtsanwalt und Buchautor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Landmann ist am St. Galler Rosenberg als Sohn des in Berlin lehrenden Philosophen Michael Landmann und der Schriftstellerin Salcia Landmann aufgewachsen. Er war Bezirksanwalt und Ersatzrichter. Sein Studium der Rechtswissenschaft schloss er 1973 in nur sechs Semestern mit der höchsten Auszeichnung ab. Auch seine Dissertation 1975 erhielt das Prädikat «summa cum laude». 1977 bestand er die Anwaltsprüfung in Zürich. 1979 nahm er einen Lehrauftrag am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg an. Dort kam er in Kontakt mit dem Milieu, beschloss, sein Leben zu ändern, und zerriss seine Habilitation.[1] Seit 1984 arbeitet er als selbstständiger Anwalt in Zürich.[2] Er ist besonders als Anwalt der Hells Angels, Prostituierter, Neonazis und anderer Randgruppen bekannt geworden. In den 1990er Jahren konzipierte Landmann das erste legale Bordell in der Schweiz.[3] In mehreren Publikationen hat er sich insbesondere mit den ökonomischen Mechanismen der Halbwelt und den Hintergründen der Kriminalität befasst.
Im Dezember 1996 wurde Landmann wegen mehrfacher qualifizierter Geldwäscherei zu einem Jahr Gefängnis bedingt und einer Busse von 15'000 Franken verurteilt. Vom Vorwurf der Finanzierung des Drogenhandels und der Gehilfenschaft zu Begünstigung und Urkundenfälschung wurde er freigesprochen. Das Anwaltspatent wurde ihm nicht entzogen.[1][4]
Landmann ist in zweiter Ehe verheiratet und Vater einer erwachsenen Tochter.[2] Er lebt in Zürich.[5]
Werke
- Notwehr, Notstand und Selbsthilfe im Privatrecht (Dissertation Universität Zürich). Schulthess, Zürich 1975
- Haftpflichtrecht. Ein Grundriss in Tafeln (mit Professor Max Keller). Schulthess, Zürich 1979
- Das Böse. Geschichte eines Urphänomens. Universitas, München 1985
- korrigierte und erweiterte Fassung als: Das integrierte Verbrechen. Kriminalität und Gesellschaft. Ullstein, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-548-34552-2
- Verbrechen als Markt. Zur Ökonomie der Halbwelt und der Unterwelt. Orell Füssli, Zürich 2006, ISBN 3-280-05164-9
- Der Reiz des Verbrechens und der Halbwelt. Orell Füssli, Zürich 2007, ISBN 3-280-05226-2
- Dünnes Eis. Wege in die Illegalität – ein Milieuanwalt erzählt. Orell Füssli, Zürich 2009, ISBN 978-3-280-05333-1
- Nackte Tatsachen. Der Rotlicht-Report.[5] Orell Füssli, Zürich 2011, ISBN 978-3-280-05433-8
Weblinks
- Literatur von und über Valentin Landmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Porträt auf der Website seiner Anwaltskanzlei
- Valentin Landmann: Seiltänzer und Brückenbauer Porträt von Barbara Lukesch
- Unternehmen Unterwelt Kurzfassung von Verbrechen als Markt für die Weltwoche 10/2006
- Waren Sie der Mörder? Interview in der WoZ vom 9. Oktober 2008
Einzelnachweise
- ↑ a b «Der Angeklagte sollte Gefühle zeigen». In: Schaffhauser Nachrichten vom 7. Mai 2010
- ↑ a b Vom fleissigen Studenten zum Milieuanwalt. In: SonntagsZeitung vom 23. Oktober 2011, S. 25
- ↑ «Ich habe Menschen wehgetan, ich habe Menschen verletzt». Interview in: SonntagsZeitung vom 23. Oktober 2011
- ↑ Verbrechen als Markt – Valentin Landmann. Website von Valentin Landmann, abgerufen am 25. Oktober 2011
- ↑ a b Valentin Landmann. In: Orell Füssli Verlag, abgerufen am 2. November 2011
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