- VfB Einheit zu Pankow
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VfB Einheit zu Pankow 1893 Voller Name Verein für Bewegungsspiele/
Einheit zu Pankow 1893 e. V.Ort Berlin Gegründet 14. Mai 1991 Vereinsfarben Blau-Weiß Stadion Paul-Zobel-Sportplatz Plätze 3.500 Homepage www.vfb-einheit-zu-pankow.com Liga Landesliga Berlin Staffel 2 2010/11 2. Platz (Aufstieg) Der VfB Einheit zu Pankow 1893 (offiziell: Verein für Bewegungsspiele/Einheit zu Pankow 1893 e. V.) ist ein Fußballverein aus dem Nordberliner Ortsteil Pankow im gleichnamigen Bezirk. Er entstand 1991 aus dem Zusammenschluss der beiden Vereine SG Einheit Pankow und VfB zu Pankow 1893, seine Wurzeln reichen aber bis auf den 1893 gegründeten VfB Pankow zurück.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des VfB Pankow
1893 bis 1945
Der VfB Pankow wurde am 10. August 1893 gegründet und gehörte zu den Gründungsvereinen des Deutschen Fußballbundes (DFB). Am 28. September 1899 schloss sich die Pankower Lawn-Tennis-Vereinigung 1896 dem VfB an. Im Fußball gehörte der VfB ab 1918 zur Oberliga Berlin. Mit einem vierten Platz in der vorerst letzten Saison der Eingleisigkeit der Liga 1919/20 schnitt Pankow sehr erfolgreich ab. 1925 verpasste der VfB in den Entscheidungsspielen gegen den BFC Preussen den Klassenerhalt und musste in die Zweitklassigkeit, aus der der VfB erst 1930 wieder zurückkehrte. Der zweite Platz in der Staffel B 1932/33 war die bis dahin beste Platzierung für den VfB, der daher auch für die neue Gauliga Berlin-Brandenburg qualifiziert war. Aus dieser stieg der VfB jedoch nach drei Jahren wieder 1936 ab. Bekanntestes Mitglied in den frühen Jahren des VfB Pankow war Franz John. Mit Willy Schwedler hatte der Verein einen Fußballnationalspieler hervorgebracht. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs musste der VfB aufgrund der Direktive Nr. 23 des Alliierten Kontrollrats der Besatzungsmächte wie alle anderen Berliner Vereine auch zum Ende des Jahres 1945 aufgelöst werden
1945 bis 1951
Anstelle des aufgelösten VfB wurde noch 1945 die Sportgemeinschaft Pankow-Nord gegründet. Diese spielte ab 1947 in der Berliner Stadtliga und durfte ab 1948 wieder den Namen VfB Pankow führen. Als der 1949 in West-Berlin wiedergegründete VBB im darauffolgenden Sommer das Vertragsspieler-System einführte, nahm dies die DDR-Sportführung zum Anlass, die beiden Ostberliner Mannschaften VfB Pankow und Union Oberschöneweide aus der Berliner Stadtliga zurückziehen und zur Saison 1950/51 in die höchste DDR-Fußball-Liga, die DDR-Oberliga einzugliedern. In der fand sich auch der eigentlich in die Berliner Stadtliga aufgestiegene SC Lichtenberg 47 als dritte Berliner Mannschaft wieder. Der VfB brach dort fast alle Minusrekorde: In 34 Spielen holte er zwei Siege und drei Unentschieden. Alle Auswärtsspiele wurden verloren. Er erzielte ein Torverhältnis von 29:131, für 588 Minuten blieb die Mannschaft ohne Torerfolg. Sie war allerdings auch durch den Weggang von sechs Stammspielern geschwächt, die in West-Berlin Vertragsspieler geworden waren. Einer von ihnen, Horst Spillecke, kehrte Anfang 1951 von Tennis Borussia Berlin zum VfB zurück, konnte aber als Spielertrainer nichts mehr retten.
Einheit Pankow 1951 - 1954
1950er Jahre
Die DDR-Sportführung war jedoch entschlossen, weiterhin eine Berliner Mannschaft in der höchsten Fußballklasse spielen zu lassen, nachdem neben dem VfB auch Union Oberschöneweide und Lichtenberg 47 zu den Absteigern gehörten. Am 13. August 1951 veröffentlichte die Sektion Fußball der DDR ein Kommuniqué, in dem mitgeteilt wurde, dass die BSG Einheit Nordost Berlin in die Oberliga aufgenommen wird. Als Begründung hieß es unter anderem: Das Präsidium der Sektion Fußball ließ sich davon leiten, dass Berlin als politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der DDR in der Oberliga vertreten sein muß. Überraschenderweise trat zu Beginn der Oberligasaison 1951/52 eine Mannschaft namens „BSG Einheit Pankow“ mit etlichen Spielern des abgestiegenen VfB Pankow an, daneben auch wieder Oberschöneweide als BSG Motor.
Auch im zweiten Jahr wurden die Pankower wieder Tabellenletzter der DDR-Oberliga und mussten nun unwiderruflich absteigen. Nur durchschnittlich 2.400 Zuschauer besuchten die Spiele auf dem Paul-Zobel-Sportplatz. Durch ein weiteres undurchsichtiges Manöver erhielt Einheit Pankow noch die Möglichkeit, das Endspiel des DDR-Pokalwettbewerbes am 14. September 1952 in Berlin zu bestreiten. Sportlich waren die Pankower im Halbfinale gegen Lok Stendal ausgeschieden, doch wurde am Tag vor dem Finale festgestellt, dass die Stendaler einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt hatten und wurden deshalb disqualifiziert. Gegen den Vizemeister Volkspolizei Dresden hatten die Pankower trotz des Heimvorteils keine Chance und unterlagen vor nur 18.000 Zuschauern klar mit 0:3. Trainer Kurt Vorkauf schickte folgende Mannschaft auf das Feld:
Karl-Heinz Spickenagel Walter Schmidt, Walter Radunski Walter Braun, Gerhard Landmann, Walter Schulz Martin Zöller*, Werner Hofmann, Willi Ginzel, Egon Jokel, Arndt Grille (*ab 70. Min. Horst Assmy)
In der abgelaufenen Saison hatte Vorkauf in den 36 Punktspielen 31 Spieler eingesetzt. Nach anfänglichen Experimenten auf verschiedenen Positionen stand erst etwa ab dem 17. Spieltag folgende Stammelf mit einem Durchschnittsalter von 27,9 Jahren fest:Gottfried Weber
(21 Spiele / 37 Jahre)Walter Schmidt (32/31), Walter Radunski (33/27) Walter Braun (28/26), Walter Schulz (36/26), Helmut Jacob (28/30) Martin Zöller (28/30), Gerhard Landmann (18/18), Willi Ginzel (23/28), Max König (30/23), Arndt Grille (19/31)
Nach dem Abstieg verließen zahlreiche Leistungsträger die Mannschaft, u. a. König (nach Bremerhaven), Ginzel und Zöller (1952), sowie Landmann und Hofmann (1953). Entsprechend schwach spielte Einheit Pankow deshalb in der zweitklassigen DDR-Liga. Nach einem 10. Platz 1953 stieg Einheit 1954 als 13. und Vorletzter in die Berliner Bezirksliga ab. Besonders massiv war der Rückgang der Zuschauerzahlen. Während durchschnittlich 1949/50 in der Berliner Stadtliga 7.182 und in der DDR-Oberliga 1950/51 noch 2.710 Zuschauer zum VfB gekommen waren, interessierten sich in den beiden Jahren in der DDR-Liga im Schnitt nur noch 645 und 984 Zuschauer.BSG Berliner Verkehrsbetriebe
Nach dem Abstieg wurde die BSG Einheit Pankow im September 1954 an die BSG Lok Lichtenberg angeschlossen. Die BSG Lok übernahm den Bezirksligaplatz der BSG Einheit und stieg nach der Saison 1957 in die II. DDR-Liga auf. Am 1. September 1958 wurde die BSG in Berliner Verkehrsbetriebe umbenannt und stieg nach der Spielzeit 1959 wieder in die zu dieser Zeit viertklassigen Bezirksliga Berlin ab. 1990 wurde die BSG in den Verein SV Berliner Verkehrsbetriebe 49 umgewandelt.
BSG Einheit Pankow ab 1957
Seit 1957 spielte eine BSG Lok Pankow in der Bezirksliga Berlin. Am 1. Januar 1958 fusionierte Lok Pankow mit der BSG Lok Bau Union Buchholz zur neuen BSG Einheit Pankow. Die Wurzeln der Buchholzer BSG liegen in der 1946 gegründeten Sportgruppe Buchholz, aus der 1949 die BSG VEB Buchholz und 1950 die Sportgemeinschaft Buchholz geworden war. Die neue BSG Einheit Pankow übernahm den Platz in der Bezirksliga von Lok Pankow, stieg aber am Ende der Saison 1958 in die Kreisklasse Berlin ab. 1965 kehrte Einheit Pankow in die Bezirksliga zurück und pendelte ab 1971 mehrmals zwischen Bezirksliga und DDR-Liga. In der DDR-Liga spielte Einheit 1971/72, 1973/74 und 1975/76.
VfB Pankow (West-Berlin)
Während der VfB Pankow in der DDR die oben beschriebene wechselvolle Geschichte durchlebte, war bereits am 19. Juli 1951 in West-Berlin der VfB Pankow (West-Berlin), später: VfB zu Pankow neu gegründet worden. Dieser wurde zunächst auf einem städtischen Sportplatz in Tegel heimisch und erlebte in den 1960er Jahren ein kurzes Hoch, als er 1964 in die drittklassige Amateurliga Berlin aufstieg und sich dort zwei Jahre bis 1966 halten konnte.
Ab 1991
Nach Wegfall des Betriebssportgemeinschafts-Systems, bedingt durch die wirtschaftlichen Veränderungen nach der politischen Wende von 1989, bildete sich 1990 die BSG Einheit in den Sportverein Einheit Pankow um. Am 14. Mai 1991 schlossen sich der Ost-Berliner SV Einheit und der West-Berliner VfB Pankow zum neuen Verein VfB Einheit zu Pankow zusammen. Bis 2003 spielte der Verein in der Landesliga Berlin, stieg dann in die siebtklassige Bezirksliga Berlin ab. 2011 gelang wieder der Aufstieg in die Landesliga.
Der Verein hat insgesamt 510 Mitglieder in 14 Nachwuchs- und neun Herrenmannschaften (Stand: November 2012). Erster Vorsitzender ist Jörg Milack. 2010 wurde die Jugendabteilung unter der Leitung von Mario Honegger mit dem Eberhard-Bernatzki-Preis für herausragende Jugendarbeit ausgezeichnet. In dieser spielen von der G- bis zur C-Jugend etwa 250 Kinder (Stand: Juli 2011).
Fußballnationalspieler aus Pankow
Neben Willy Schwedler, der als VfB-Spieler 1921 ein Länderspiel für Deutschland bestritt, gab es mehrere Nationalspieler, vor oder nach ihrer Länderspielkarriere in Pankow spielten.
- Für Deutschland:
- Willi Knesebeck, 2 Spiele 1911/12 für Viktoria 89 Berlin, kam später zum VfB
- Willi Worpitzky, 9 Spiele 1909 - 1912 für Viktoria 89 Berlin, kam später zum VfB
- als Trainer Josef Pöttinger, 14 Spiele 1926 - 1930 für Bayern München
- Für die DDR:
- Horst Assmy, 12 Spiele 1954 - 1958 für Oberschöneweide und ASK Berlin, begann bei Einheit Pankow
- Karl-Heinz Spickenagel, 1954 - 1964 für ASK Berlin, begann bei Einheit Pankow
Erfolge
- Spielzeiten in der DDR-Oberliga: 1950/1951 und 1951/1952
- Spielzeiten in der DDR-Liga: 1952/1953, 1953/1954, 1971/1972, 1973/1974 und 1975/1976
- Aufstieg in die DDR-Liga: 1971, 1973 und 1975
- Ost-Berliner Meister: 1973
- FDGB-Bezirkspokalsieger (Ost-Berlin): 1967
- Aufstieg in die Landesliga 2011
Weblinks
Quellen
- Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7 - VfB Pankow (alt), VfB Pankow (neu), Kassel: AGON Sportverlag, ISBN 3-89784-147-9, S. 366, 63
- Hardy Grüne (1996): Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. 1890 bis 1963. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1.Kassel: AGON Sportverlag, ISBN 3-928562-85-1, S. 288.
- Hanns Leske (2007): Enzyklopädie des DDR-Fußballs, Verlag Die Werkstatt, ISBN 978-3-89533-556-3
- Deutsches Sportecho, Jahrgänge 1951 - 1952
Kategorie:- Fußballverein aus Berlin
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