- Baumerlenbach
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Baumerlenbach Große Kreisstadt ÖhringenKoordinaten: 49° 14′ N, 9° 26′ O49.2387722222229.44035171Koordinaten: 49° 14′ 20″ N, 9° 26′ 25″ O Höhe: 171–288 m ü. NN Fläche: 6,2 km² Einwohner: 413 (1. Jan. 2006) Eingemeindung: 1. Jan. 1973 Postleitzahl: 74613 Vorwahl: 07948 Baumerlenbach ist ein Dorf in Hohenlohe, das seit dem 1. Januar 1973 nach Öhringen (Baden-Württemberg) eingemeindet ist. Der Ort hat heute 413 Einwohner.[1]
Baumerlenbach liegt auf der Hohenloher Ebene am Erlenbach, der in den Kocher mündet.
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde Baumerlenbach im Jahr 788 in den Quellen des Klosters Lorsch. Am 7.Juni 788 schenkt die Äbtissin Hiltisnot ihr Eigenklosster Baumerlenbach, das dem Erlöser, Maria und allen Heiligen geweiht war, samt Zubehör an das Kloster Lorsch. [2] Für eine „Sarcile“ pro Jahr (das sind etwa 12 Ellen) Grobleinwand wurde das Übereignungsobjekt zur weiteren Nutznießung zurückgepachtet. Die Leitung des Klosters blieb bei Hiltisnot sowie einer Nachfolgerin aus dem selben Adelsgeschlecht. In der Urkunde wird der Tod des Swabuled, Vater der Hiltisnot, beklagt. Zeuge der Protokollierung war ihr Bruder Graf Maorlach sowie ein weiterer Bruder, Anto genannt.
Graf Maorlach dürfte der Nachfolger seines Vaters Swabuled sein, der als Westheimer Gaugraf einzustufebn ist [3] Somit entstammt Anto ebenfalls diesem gräflichen Hause. Nach der Leitnamen-Theorie [4] war die Äbtissin Aba [5] des Klosters Rotaha im Rodgau, Tochter des karolingischenAdeligen Theodo, mit einem Ado verheiratet
Aba übereignet ihr Kloster 786 an das Kloster Lorsch, zwei Jahre später folgte Hiltisnot ihrem Beispiel. Der Grund für die Übereignung dürfte wie beim Kloster Rotaha in folgenden Vorteilen liegen: Das Reichskloster Lorsch wird durch die Übernahme neuer Eigenkirchenherr. Als solcher hat er für die Verwaltung und die rechtlichen Angelegenheiten im Kloster Baumerlenbach zu sorgen. Durch die Assoziation des Klosters Baumerlenbach mit dem Reichskloster Lorsch genießt es den unmittelbaren militärischen Schutz des Königs. Der Eigenkirchenherr hat nun für die ständige kirchliche Versorgung des Klosters Baumerlenbach zu sorgen. Graf Maorlach stimmte als vorheriger Eigenkirchenherr und Zeuge dem Übereignungsvertrag zu. Die Aufgaben des Eigenkirchenherren wurden auf der Synode zu Frankfurt am Main im Jahre 794 in Gesetzesform gefasst und den Eigenkirchenherren zwingend auferlegt. [6] Nach 786 gelangte Kloster Rotaha möglicherweise durch Erbschaft in den Besitz von Ländereien in Bereich von Westheim, die 903 ebenfalls dem Kloster Lorsch durch die damalige Äbtissin Kunigunde übereignet wurden. [7].
Einzelnachweise
- ↑ Website der Stadt Öhringen, Zugriffsdatum 29. Dezember 2009
- ↑ Codex Lorsch Urkunde 13 v. 7.6.788
- ↑ Gerhard Fritz, Hans Peter Müller,Rolf Schweizer, Andreas Zieger „1200 Jahre Oberrot“ Wegra verl. Stuttgart 1987. ISBN 3-921546-25-7, S.26
- ↑ S.149
- ↑ ]Codex Lorsch Urkunde 12 vom 25.2.786
- ↑ Das Frankfurter Kapitularvon 794 in: „794, Karl der Große in Frankfurtam Main“ ISBN 3-7995-1204-7
- ↑ Codex Lorsch Urkunde 58 vom 21.11.903. Der Ort gehörte zur Gründungsausstattung des Stifts Öhringen
Literatur
- Wilhelm Mattes: Öhringer Heimatbuch, Öhringen 1929 (Nachdruck 1987)
- Öhringen. Stadt und Stift. Herausgegeben von der Stadt Öhringen. Thorbecke, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-7631-2 (Forschungen aus Württembergisch-Franken, 31).
- Jürgen Hermann Rauser: Ohrntaler Heimatbuch. XI. Band: Öhringer Buch. Weinsberg 1982.
- Der Hohenlohekreis. Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Hohenlohekreis. Thorbecke, Ostfildern 2006 (Baden-Württemberg – Das Land in seinen Kreisen), ISBN 3-7995-1367-1
- Wolfgang Hartmann „Kloster Machesbach und frühmittelalterlichwer Adel im Bachgau“ in: Aschaffenburger Jahrbuch Bd. 16, 1993, ISBN 3-87965--065-0
- Karl Pohl „Die Äbtissinnen Aba und Hiltisnot und ihr karolingisches Rotaha“ Grin Verlag, 2011. ISBN 978-3-640-83469-3
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