- Vicente Martín y Soler
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Vicente Martín y Soler (* 2. Mai 1754 in Valencia; † 11. Februar 1806 in Sankt Petersburg) war ein spanischer Komponist.
Er schrieb eine Vielzahl ernster als auch komischer Opern sowie Ballettmusik. Obwohl heute kaum noch bekannt, wurde Vicente Martín y Soler zu seiner Zeit mit Mozart verglichen und der Mozart aus Valencia genannt.
Als Kind war Vicente Martín y Soler Chorsänger an der Kathedrale von Valencia. Nach dem Studium der Musik bei Giovanni Battista Martini in Bologna übersiedelte er 1775 nach Madrid. Dort führte er seine möglicherweise erste Oper, Il tutore burlato, auf. Später übersetzte er diese ins spanische, adaptierte sie in die Form einer Zarzuela und nannte sie La Madrileña. In Madrid gewann er die Gunst des späteren Königs Karl IV. Schließlich ging er nach Neapel um bei der dortigen königlichen Familie, ebenfalls Bourbonen, zu arbeiten.
Zwischen 1777 und 1785 arbeitete Martín y Soler in Neapel, wo er seine Stellung und seinen Ruhm als Komponist festigte. 1779 gelang ihm die Uraufführung seiner opera seria Ifigenia in Aulide im großartigen Teatro di San Carlo. In den folgenden Jahren wurden seine Opern auch in anderen Städten Italiens aufgeführt, u. a. Andromaca, L’amore geloso, In amor ci vuol destrezza und Le burle per amore. 1785 folgte er schließlich einem Angebot nach Wien.
In Wien, damals dem Zentrum der Italienischen Oper, freundete sich Martín y Soler rasch mit dem beliebten Librettisten Lorenzo da Ponte an, der gleichzeitig auch mit Komponisten wie Mozart und Salieri arbeitete. Aus dieser Zusammenarbeit entstanden danach zahlreiche Opern. 1786 fanden die Uraufführungen seiner Opern Il burbero di buon cuore und Una cosa rara auf Texte von Lorenzo da Ponte statt, seine größten Erfolge. Die letztgenannte Oper verdrängte sogar Mozarts Le nozze di Figaro aus dem Spielplan des Burgtheaters. Eine Melodie aus dem Finale des ersten Akts von Una cosa rara zitiert Mozart in der Tafelszene im Finale des zweiten Akts des Don Giovanni zusammen mit einer ebenfalls populär gewordenen Melodie aus seinem Figaro und einer dritten damals bekannten Opernmelodie von Giuseppe Sarti.
Im Sommer 1788 nahm er ein Angebot der Zarin Katharina der Großen an, Hofkomponist in Sankt Petersburg zu werden. Dort komponierte er neun Opern, darunter manche in russisch.
Von 1793 bis 1796 lebte er in London, wo er La capricciosa corretta uraufführte, ebenfalls auf einen Text von Da Ponte. Die Oper war jedoch ein Misserfolg und er kehrte als Hofkomponist nach Sankt Petersburg zurück. Während seiner letzten Jahre in Russland widmete er sich hauptsächlich dem Unterricht und komponierte vergleichsweise wenig.
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