- Videoladen Zürich
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Der Videoladen Zürich ist eine 1976 als Genossenschaft gegründete Film- und Videoproduktionsgesellschaft in Zürich (Schweiz).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Mitglieder des Videoladens dokumentierten ab 1980 die Zürcher Openhauskrawalle aus der Perspektive der Jugendbewegung und die daraus entstandene Alternativkultur in der Wirtschaftsmetropole Zürich. Die Kompilation Züri brännt ist ein Schlüsselwerk im Bereich des politischen Videos. Einen Querschnitt durch die Werke der historisch bedeutsamen Gründungsphase des Videoladens wird in Freeze. Dokumentation einer Geschichte: Videoladen 1976-85 gezeigt.
Heute ist der Videoladen ein Dienstleistungsunternehmen im Bereich Produktion und Postproduction, das Film- und Videoausrüstungen vermietet.
Die Aufnahmen, die der Videoladen in der Periode der Jugendunruhen gedreht hatte, wurden ab 1997 - zusammen mit Aufnahmen der Videogenossenschaft Basel und dem Container TV Bern - im Auftrag der Stiftung Memoriav gesammelt und digitalisiert, um sie vor dem Zerfall zu retten. Die Aufnahmen sind im Schweizerischen Bundesarchiv und im Schweizerischen Sozialarchiv einsehbar.
Der Videoladen ist Teil der sozial und politisch motivierten Medienarbeit in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Diese wurde einerseits durch das gesellschaftliche Klima (68er-Bewegung), andererseits durch das Aufkommen von leicht zu transportierenden, bezahlbaren Videokameras begünstigt. In Deutschland gab es mit der Medienoperative Berlin, dem Medienladen Hamburg oder der Medienwerkstatt Freiburg vergleichbare Institutionen (vgl. Videogruppe).
Produktionen
- 1979: Video uf de Gass
- 1980: Züri brännt (Thomas Krempke, Ronnie Wahli, Markus Sieber, Marcel Müller)
- 1981: Keine Zeit sich auszuruhen – AJZ im Herbst 81
- 1981: 3 Actions
- 1984: Schnittwunden (Josy Meier, Pierre Mennel, Peters Krempke)
- 1984: 1 Lovesong: Häuserkampf in Zürich
- 1986: Freeze. Dokumentation einer Geschichte: Videoladen 1976-85
- 1989: Ich lebe gern, ich sterbe gern (Claudia Acklin)
- 1994: Hunger nach Leben (Claudia Acklin)
Mitglieder
Viele namhafte Schweizer Filmschaffende waren im Verlaufe Ihrer Karriere Mitglied des Videoladen Zürich:
- Christoph Schaub (1981 - 1992)
- Samir
- Werner Schweizer
- Martin Witz (1976 - 1982)
Literatur
- Sieber, Markus. Medienarbeit als eine Form sozialen Handelns. Zur Arbeit des Videoladens in der Jugendbewegung. In: Arbeitsgemeinschaft CINEMA. Ruhestörung. Arbeit mit Video. Zürich, Sommer 1980. CINEMA Nummer 3. Bern 1980. S. 10-22.
- Sieber, Markus / Loggia, Patrizia / Krempke, Thomas. Züri brännt. das buch zum film mit vielen schönen bildli und/oder sandsturm in der eiswüste. Videoladen, Zürich 1981. (Broschüre)
Weblinks
- Web-Präsenz des Videoladen Zürich
- Videoladen Zürich in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Heinz Nigg. «Express yourself»: Über die Rolle vom Videoschaffen in der Jugendbewegung der 80er Jahre.
- Interview mit Werner 'Swiss' Schweizer, Mitbegründer des Videoladens Zürich (von Carsten Does, 1999; PDF-Datei; 15 kB)
- Filme des Videoladen Zürich im Zweitausendundeins Lexikon des Internationalen Films
- Stadt in Bewegung: Eine Sammlung von Videodokumenten über die Jugendunruhen der 80er Jahre und ihr kulturelles Umfeld (Memoriav)
- Jochen Becker. Metro-Schock. In: TAZ 21. September 2005 (über Züri brännt, die Gründungsphase des Videoladens und die Zürcher Jugendunruhen)
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