- Volker Klotz
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Volker Klotz (* 20. Dezember 1930 in Darmstadt) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler, Theaterkritiker und Dramaturg.
Nachdem Volker Klotz das Ludwig-Georgs-Gymnasium in seiner Heimatstadt absolviert hatte, studierte er Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte an der Universität Frankfurt am Main. Er promovierte 1959, habilitierte sich 1968 in Berlin und war von 1971 bis 1995 Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart. Inzwischen ist Klotz emeritiert. Daneben war er als Opern- und Schauspielkritiker sowie dramaturgischer Berater tätig.
Seine Monographie Geschlossene und offene Form im Drama (1960) hatte großen Einfluss auf die Dramenforschung. Darin stellt Klotz zwei gegensätzliche Formen von Dramen einander gegenüber, die auf der Unterscheidung zwischen offener und geschlossener Form in der Bildenden Kunst durch den Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin beruhen.
Als Standardwerk gilt sein Operettenbuch von 1991, das er ganz bewußt nicht als "Operettenführer" verstanden wissen will, und in dem die Operette als eine verkannte, „unerhörte“ Gattung charakterisiert wird, als ein im besten Fall dramaturgisch wie musikalisch „aufsässiges Bühnenstück, das wider erstarrte und verhockte Lebenshaltungen“ anrennt.
Volker Klotz lebt in Stuttgart und Wien. Zu seinem Geburtstag 2010 fasste die FAZ sein Leben und Wirken zusammen.[1]
Inhaltsverzeichnis
Auszeichnungen
- Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (1994)
- Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay (2002)
Werke
- Bertolt Brecht - Versuch über das Werk (1957)
- Geschlossene und offene Form im Drama (1960, 14. Aufl. 1996)
- Die erzählte Stadt. Ein Sujet als Herausforderung des Romans (1969, 2. Aufl. 1987)
- Dramaturgie des Publikums. Wie Bühne und Publikum aufeinander eingehen, insbesondere bei Raimund, Büchner, Wedekind, Horváth, Gatti und im politischen Agitationstheater (1976)
- Abenteuer-Romane (Sue, Dumas, Ferry, Retcliffe, May, Verne) (1979, 2. Aufl. 1987)
- Bürgerliches Lachtheater. Komödie - Posse - Schwank - Operette (1980, 2. Aufl. 1987)
- Das europäische Kunstmärchen. Fünfundzwanzig Kapitel seiner Geschichte von der Renaissance bis zur Moderne (1985, 3. Aufl. 2002)
- Radikaldramatik. Szenische Vor-Avantgarde: Von Holberg zu Nestroy, von Kleist zu Grabbe (2., erw. Aufl. 2010)
- Venus Maria. Auflebende Frauenstatuen in der Novellistik (2. Aufl. 2010)
- Mephistos Himmelfahrt. Parodistische Operette nach „Là-haut!“ von Maurice Yvain (1999)
- Gegenstand als Gegenspieler - Widersacher auf der Bühne: Dinge, Briefe, aber auch Barbiere Sonderzahl Wien 2000
- Operette. Porträt und Handbuch einer unerhörten Kunst (1991, erw. Neuaufl. 2004)
- Literaturbeamter auf Lebenszeit. Spielräume der akademischen Verwaltung von Dichtkunst. Essays und Notizen (1991)
- Erzählen. Von Homer zu Boccaccio, von Cervantes zu Faulkner (2006)
- Verskunst. Was ist, was kann ein lyrisches Gedicht? Aisthesis Verlag, Bielefeld 2011. ISBN 978-3-89528-800-5.
Literatur
- Volker Klotz, in: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2003. 19. Ausgabe. Band II: K – Scho. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. K. G. Saur, München 2003, ISBN 3-598-23607-7, S. 1662
Weblinks
- Literatur von und über Volker Klotz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweis
- ↑ FAZ vom 20. Dezember 2010,m Seite 30: der Professor, der lachte.
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