- Ludwig-Georgs-Gymnasium
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Ludwig-Georgs-Gymnasium
Der A-Bau des Ludwig-Georgs-Gymnasiums (Westseite)Schulform Gymnasium Gründung 1629 Ort Darmstadt Land Hessen Staat Deutschland Koordinaten 49° 52′ 11″ N, 8° 39′ 28″ O49.8697222222228.6577777777778Koordinaten: 49° 52′ 11″ N, 8° 39′ 28″ O Träger Stadt Darmstadt Schüler 814 (Stand Februar 2008) Lehrer 59 (Stand: Mai 2007) Leitung OStD Hans Werner Wittmann Website www.lgg-darmstadt.de Das Ludwig-Georgs-Gymnasium (kurz: LGG) ist ein Gymnasium in Darmstadt. Es legt besonderen Wert auf altsprachliche Bildung. Das Ludwig-Georgs-Gymnasium wurde am 22. April 1629 von Landgraf Ludwig V. und dessen Sohn Landgraf Georg II. gegründet. Damit ist es das älteste Gymnasium Darmstadts und der Umgebung.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 22. April 1629 wurde das „Paedagogium Darmstadium“ als lutherische Oberschule im Beisein von Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt feierlich eröffnet. Anfang 1831 zog das Gymnasium aus dem Pädagog, in dem heute auf Grund der externen Lage nur noch wenige Kurse unterrichtet werden, in ein ehemaliges Waisenhaus ganz in der Nähe um, weil es an Platz fehlte. 1879 erhielt die Schule nach ihren beiden Gründern den Namen Ludwig-Georgs-Gymnasium. Im Zweiten Weltkrieg wurden Pädagog und Waisenhaus 1944 zusammen mit dem größten Teil Darmstadts zerstört und das Ludwig-Georgs-Gymnasium musste zunächst in verschiedenen anderen Schulen der Stadt untergebracht werden. Erst 1955 konnte die Schule ihr neues Gebäude beziehen, das Meisterarchitekt Max Taut im Bauhaus-Stil entworfen hatte.
Das Ludwig-Georgs-Gymnasium bietet eine Vielzahl von AGs an, die musische, sportliche sowie technische Arbeitsgruppen beinhalten. Das Ludwig-Georgs-Gymnasium besitzt auch eine Schülerzeitung, welche den Namen EULE trägt. Sie ist benannt nach dem Symbol der Schule, der Eule der griechischen Göttin Athene, gleichzeitig das Zeichen der Weisheit. Die sechzig Seiten starke Ausgabe erscheint vierteljährlich jeweils vor den Ferien.
Das Ludwig-Georgs-Gymnasium heute
Ab der 5. Jahrgangsstufe lernen die Schüler als erste Fremdsprache Latein und als zweite Fremdsprache Englisch. Nach der 7. Jahrgangsstufe können die Schüler zwischen Altgriechisch, Französisch und Informatik wählen. Die gymnasiale Oberstufe beginnt ab der 10. Jahrgangsstufe. Diese Abfolge gilt für Schüler die seit dem Schuljahr 2005/2006 auf das Ludwig-Georgs-Gymnasium gehen. Damit stellt das Ludwig-Georgs-Gymnasium die Schulform des achtjährigen Gymnasiums (G8) dar.
Für Schülerinnen und Schüler, die vor dem Schuljahr 2005/2006 eingeschult wurden, gilt dagegen die alte Reihenfolge: Ab der 5. Jahrgangsstufe wird als erste Fremdsprache Latein gelehrt, ab der 6. bzw. 7. Jahrgangsstufe als zweite Fremdsprache Englisch. Nach der 8. Jahrgangsstufe können die Schüler zwischen Altgriechisch-, Französisch- und Informatik-Unterricht wählen. Die gymnasiale Oberstufe beginnt mit der 11. Jahrgangsstufe.
Neben Latein und Griechisch als angebotenen Altsprachen gibt es, in Form einer AG, auch die Möglichkeit, Althebräisch zu lernen und nach 3 Jahren eine Prüfung abzulegen, um das Hebraicum zu erlangen.
Gebäude
Der Architekt Max Taut erstellte zunächst für jeden Klassenraum im B-Bau eine Loggia als Freiluft-Klassensaal, jedoch mussten diese Freiluft-Klassenräume 1963 wegen steigender Schülerzahlen in reguläre Klassenräume umgebaut werden. Seit Juni 2005 befindet sich auf dem Schulhof ein Schulteich. Die Sanierung des Pausenhallendachs dauerte über ein Jahr und war Ende Januar 2006 abgeschlossen, nachdem Anfang Dezember 2005 das Pausendach wieder seine Glasbausteine erhalten hatte und im Januar ein zweites Dach aus Glasplatten über den eigentlichen Bausteinen fertiggestellt wurde. Dieses Dach ist im Vergleich zum vorherigen lichtdurchlässiger. Seit dem 10. Februar 2006 befindet sich an einer der Säulen des neuen Dachs eine Aluminiumbüste von Major Karl Plagge, einem der wenigen Deutschen, die die Auszeichnung Gerechter unter den Völkern tragen, und der Schüler des LGGs war. Im Jahr 2009 wurde mit Sanierungsarbeiten begonnen, bis 2015 sollen diese komplett abgeschlossen sein.
Familienfreundliche Schule
Bereits vor einigen Jahren entstand die Idee, Schülern die am Nachmittag noch Unterricht oder Arbeitsgemeinschaften haben ein Mittagessen anzubieten. Ein Versuch, dies in der Cafeteria zu realisieren, scheiterte an der zu geringen Nachfrage seitens der Schüler und deren Eltern. Jedoch wäre die Schaffung von geeigneten Räumen im LGG, bedingt durch die zentrale Lage und dem Denkmalschutz des Gebäudes, nicht ohne teure bauliche Veränderungen zu realisieren gewesen. Deshalb wurde eine Kooperation mit dem Verein „Die Villa – Verein für innovative Jugendhilfe e.V.“ eingegangen. Zum einen liegt das Jugendhaus „huette“ des Vereins in der Nähe, und zum anderen hat der Verein bereits Erfahrungen auf diesem Gebiet mit der benachbarten Viktoriaschule gesammelt.
Da der Raum in der „huette“, bedingt durch das achtjährige Gymnasium, jedoch in absehbarer Zeit erschöpft sein würde, wurde nach einer weiterführenden Lösung gesucht. Diese wurde mit Räumen der bauverein AG in der Kirchstraße 8 gefunden. Das „aquarium“ ist ein Projekt der Stadt Darmstadt, des Vereins „Die Villa“ und der bauverein AG (siehe Public Private Partnership). Der Name leitet sich ab aus dem einer zur Unterführung Kirchstraße hin gelegenen großen Glasfront. Die Räume wurden seit Anfang des Jahres 2007 von der bauverein AG aufwändig saniert und am 22. Oktober 2007 offiziell eingeweiht.[1]
Bisher bundesweit einmalig ist an diesem Projekt die Einbeziehung der Schülerschaft. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Lehrern, dem Trägerverein und Schülern, vor allem Mitgliedern der Schülervertretung, begleiteten das Projekt von Beginn an. Diese Arbeitsgruppe fungierte hier an vielen Stellen als entschiedene Instanz und erarbeitete das inhaltliche Konzept. Des Weiteren wurden die Räume nach den Wünschen und Anregungen dieser Gruppe gestaltet. Die Gruppe wird auch nach der Inbetriebnahme des aquariums weiter bestehen, um Anfragen anderer Gruppen der Schule zu beantworten und das inhaltliche Konzept weiter zu entwickeln.
Das Konzept sieht Nutzung des aquariums von Schülern ab der 7. Jahrgangsstufe vor. Schüler der 5. und 6. Jahrgangsstufe werden weiterhin in der „huette“ ihre Mittagspausen verbringen. Des Weiteren ist neben der Nutzung als Raum für die Mittagspausen eine Nutzung in Freistunden durch die Oberstufe vorgesehen.
Berühmte Schüler und Lehrer
- Johann Konrad Dippel (1673–1734), Alchemist
- Johann Martin Wenck (1704-1761), Pädagoge
- Helfrich Peter Sturz (1736–1779), Schriftsteller
- Johann Gottlieb Portmann (1739–1798), Komponist
- Helfrich Bernhard Wenck (1739-1803), Historiker und Pädagoge
- Johann Heinrich Merck (1741–1791), Naturforscher, Schriftsteller
- Georg Christoph Lichtenberg (1742–1799), Physiker, Schriftsteller
- Christian Heinrich Rinck (1770–1846), Komponist
- Friedrich Wilhelm Schulz (1797–1860), Publizist
- Friedrich Münch (1799–1881), Politiker
- Friedrich Maximilian Hessemer (1800-1860), Architekt und Schriftsteller
- August Nodnagel (1803–1853), Dichter
- August Lucas (1803–1863), Maler
- Johann Jakob Kaup (1803–1872), Paläontologe und Zoologe
- Justus von Liebig (1803–1873), Chemiker
- Ludwig Karl Wittich (1805–1870), Dichter
- Georg Gottfried Gervinus (1805–1871), Politiker
- Georg Büchner (1813–1837), Schriftsteller
- Karl Minnigerode (1814-1894), Revolutionär
- Ernst Elias Niebergall (1815–1843), Schriftsteller
- Gustav Baur (1816-1889), Theologe
- Hermann von Rosenberg (1817–1888), Naturforscher
- Karl Müller (1825-1905), Theologe und Naturforscher
- Wilhelm von Ploennies (1828–1871), Schriftsteller
- August Kekulé (1829–1896), Chemiker
- Gustav Krug von Nidda (1836–1918), hessischer Staatsrat
- Alexander von Brill (1842-1935), Mathematiker
- Georg von Hertling (1843–1919), Politiker
- Wilhelm Küchler (1846–1900), Finanzminister
- Emil Knodt (1852–1924), evangelischer Theologe
- Ludwig Hoffmann (1852–1932), Architekt
- Alfred Messel (1853–1909), Architekt
- Georg Best (1855–1946), Politiker
- Peter Dettweiler (1856-1907), Altphilologe, Direktor des Gymnasiums
- Alexander I. (Bulgarien) (1857–1893), Fürst
- Eduard Anthes (1859–1922), Prähistoriker
- Wilhelm Hallwachs (1859–1922), Physiker
- Friedrich Dingeldey (1859–1939), Mathematiker
- Ludwig Heck (1860–1951), Zoologe
- Arthur Osann (1862–1924), Politiker und Jurist
- Friedrich Schwally (1863–1919), Orientalist
- August Köhler (Optiker) (1866–1948), Optiker
- Erwin Preuschen (1867–1920), evangelischer Theologe
- Stefan George (1868–1933), Dichter
- Karl Wolfskehl (1869–1948), Schriftsteller
- Oskar Kohnstamm (1871–1917), Neurologe
- Wilhelm Diehl (1871–1944), ev. Theologe und Kirchenhistoriker
- Friedrich Gundolf (1880–1931), Literaturwissenschaftler
- Waldemar Petersen (1880–1946), Elektrotechniker
- Karl Thylmann (1888–1916), Schriftsteller
- Willy Moog (1888–1935), Philosoph
- Hermann Kaiser (1889–1978), Theaterwissenschaftler
- Hans Staudinger (1889–1980), Politiker und Wirtschaftswissenschaftler
- Wilhelm Petersen (1890–1957), Komponist
- Kasimir Edschmid (1890-1966), Schriftsteller
- Friedrich Glum (1891-1974), Jurist
- Hans Schiebelhuth (1895–1944), Schriftsteller
- Theodor Haubach (1896–1945), Widerstandskämpfer
- Carlo Mierendorff (1897–1943), Widerstandskämpfer
- Karl Plagge (1897–1957), Wehrmachtsoffizier und Judenretter
- Karl Wolff (1900–1984), SS-Obergruppenführer
- Joseph Würth (1900-1948), Verleger
- Heinrich von Brentano (1904–1964), Politiker
- Ludwig Petry (1908–1991), Historiker
- Georg Lehn (1915–1996), Schauspieler
- Robert Goldmann (* 1921), Journalist
- Heinz Friedrich (1922–2004), Verleger
- Eckart Walger (1924–2003), Geologe
- Arnulf Zitelmann (* 1929), Schriftsteller
- Volker Klotz (* 1930), Literaturwissenschaftler
- Guenther Roth (* 1931), Soziologe
- Helmut Markwort (* 1936), Journalist
- Paul Bernd Spahn (* 1939), Ökonom
- Uwe Wesp (* 1942), Meteorologe
- Gert Heidenreich (* 1944), Schriftsteller
- Claus Dörr (* 1947), Richter am BGH
- Friedrich Kröhnke (* 1956), Schriftsteller
- Sigrun Jakubaschke (* 1957) Künstlerin und Professorin
- Andreas Graf von Arnim (1958–2005), Manager
- Jan Koneffke (* 1960), Schriftsteller
- Tilman Hoppstock (* 1961), Konzertgitarrist
- Patricia Lips (* 1963), Politikerin, MdB
- Heinrich Amadeus Wolff (* 1965), Jurist
Einzelnachweise
- ↑ Übergabe des Schülercafés „Aquarium“ an die Wissenschaftsstadt Darmstadt. bauverein AG Darmstadt, 22. Oktober 2007, abgerufen am 12. Juli 2009 (deutsch).
Literatur
- Festschrift zur 375-Jahr-Feier (2004)
- Jüdische Schüler am Darmstädter Ludwig-Georgs-Gymnasium in den zwanziger und dreißiger Jahren. Hrsg. und bearb. von Beate Kosmala u. a., Vorwort Thomas Lange. 1992. 54 S., 23 Abb., ISBN 3-922316-18-2
- Unter der Diltheykastanie. Schulerinnerungen ehemaliger Darmstädter Gymnasiasten. Hrsg. v. Karl Esselborn, Darmstadt 1929.
Weblinks
Commons: Ludwig-Georgs-Gymnasium – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienKategorien:- Gymnasium in Darmstadt
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