- Volkspark Prenzlauer Berg
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Volkspark Prenzlauer Berg „Hohes Plateau“ im Volkspark
Höhe 91 m ü. NHN Lage Berlin (Deutschland) Geographische Lage 52° 32′ 12″ N, 13° 27′ 44″ O52.53666666666713.46222222222291Koordinaten: 52° 32′ 12″ N, 13° 27′ 44″ O Typ Trümmerberg Besonderheiten Dreikuppiger Berg 79 bis 91 m Der Volkspark Prenzlauer Berg – entstanden aus der früheren Oderbruchkippe – ist eine circa 29 Hektar große Parkanlage am östlichen Rand des Bezirks Pankow, Ortsteil Prenzlauer Berg. Der Volkspark wird begrenzt durch die Straßenzüge Süderbrokweg, Sigridstraße, Schneeglöckchenstraße, Maiglöckchenstraße, Oderbruchstraße/ Hohenschönhauser Straße und im Norden von der Kleingartenanlage Am Prenzlauer Berg e.V.. Den wesentlichen Bestandteil des Parks bildet ein Trümmerberg-Dreifachgipfel, der an seiner höchsten Stelle (genannt „Hohes Plateau“) 91 m ü. NHN hoch und damit die neunthöchste Erhebung Berlins ist.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungsgeschichte
Auf dem Gelände des heutigen Parks befanden sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Ackerflächen und Brachland, sowie ein Abfallplatz der Berliner Markthallen. Um 1920 entstand eine kleine Villenkolonie und eine Kleingartenanlage.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden weitere Ablagerungsmöglichkeiten für die Trümmer der zerstörten und abgeräumten Gebäude des Bereiches um den Alexanderplatz gesucht, da die Bunkerüberschüttungen in Friedrichshain, Gesundbrunnen und am Teufelsberg gefüllt waren. So wurde vom Magistrat entschieden, dass auf den bisher mit Kleingärten genutzten Flächen zwischen der Oderbruchstraße und der Schneeglöckchenstraße eine Trümmerkippe angelegt wird. Diese bekam dann zu Verwaltungszwecken den Namen nach der Straße, an der sie entstehen sollte: Oderbruchkippe. Ab 1963, nachdem die Kleingärten geräumt waren, kamen mit Lastautos und der Trümmer-Straßenbahn rund 15 Millionen Kubikmeter Schutt auf diese Fläche. Auf zwei Lagerflächen verteilt entstand ein Dreifachberg von 79 bis 89 m Höhe mit einem verbindenden Grat. Eine Bebauung der Fläche wurde nicht in Betracht gezogen, da Absenkungen zu erwarten waren.[1] Mitte des Jahres 1967 begann die Begrünung des Areals mit verschiedenen Baumarten aus dem europäischen Raum. Vor allem sogenannte Pioniergehölze sollten schnell und gut anwachsen, anspruchslos und winterhart sein. Der jetzige Baumbestand sind Pappeln, Eschen, Ahorn, Robinien, Weiden). Etwa 60 Prozent der Parkanlage besteht aus Bäumen und Sträuchern, der Rest sind Wege und Wiesen mit großem Artenreichtum an Wildpflanzen. Nach Abschluss der Bepflanzung und der Anlage der Wege einschließlich des Naturlehrpfades (1971) wurde die Oderbruchkippe im Jahre 1969 in Volkspark Prenzlauer Berg umbenannt und so in die Stadtpläne eingetragen.[2]
Nutzung
Durch die Bepflanzung und die Anlage eines Kinderspielplatzes auf halber Höhe (als Abenteuerspielplatz 1997) dient der Park hauptsächlich der Erholung und der Freizeit. In den warmen Monaten wird gejoggt, gewalkt oder einfach spazieren gegangen, im Herbst können Besucher von den flachen unbepflanzten Hängen gut Drachen steigen lassen und im Winter bei Schnee herrscht Andrang beim Rodeln. Die südliche Umgebung des Volksparks im Ortsteil Berlin-Fennpfuhl des Bezirks Lichtenberg bilden Neubauten der 1960er bis 1980er Jahre. Im Westen schließt sich das Neubaugebiet der Michelangelostraße an. Der Volkspark ist Erholungsfläche der benachbarten Wohnkomplexe.
Neu- und Ersatzpflanzungen sichern den Artenreichtum an Gehölzen; Nadelbäume sind inzwischen auch hinzugekommen. Schließlich ist noch die Funktion als grüne Lunge für das Wohngebiet und als Biotop für zahlreiche Vogelarten (57 Arten wurden bisher beobachtet) und kleine Wildtiere hervorzuheben. Diese Parkfläche ist Grünzug für die klimatische Verbindung der Innenstadt mit den nordöstlichen Randgebieten.
Das zur Hohenschönhauser Straße immer flacher auslaufende Gebiet wurde in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre umgestaltet. Ein Denkmal für die Kampfgruppen der DDR wurde errichtet und mit einer abendlichen Zeremonie eingeweiht. Bis zu seiner Beseitigung nach der Wende wurde es unter anderem zu Ehrenappellen an Staatsfeiertagen genutzt. Vermutlich aus Sandsteinresten der Treppenanlage wurde das Eingangstor des Volksparks aufgestellt. An der Umgestaltung des Parks bis 1999 waren die Gartenamtsleiter Dr. W. Zipperling, R. Zagrodnik und W. Krause beteiligt.[2]
Kunst im Park
Mit der Anlage als Erholungspark wurden an Bildhauer Aufträge vergeben. Die entstandenen Auftragswerke sind als Kulturwege an verschiedenen Stellen, vor allem an den Zugängen zum Park, zu sehen.
- Vater und Sohn – Bronzestatue von Stefan Horota, 1970/71,
- Rodelnde Kinder – Bronzefiguren von Erwin Damerow, 1972,
- Junger Fuchs – Bronzefigur von Stefan Horota, 1972,
- Bär – Kunststein von Erwin Damerow, 1973,
- Sitzender Junge – Bronzefigur von Werner Stötzer, 1956 entstanden, nach 1991 hierher umgesetzt,
- Aus der Entstehungsgeschichte des Parks – Bronzetafeln als etwa 10 m langer Fries von Birgit Horota, 1971–73.
Der Fries zur Geschichte des ehemaligen Bezirkes Prenzlauer Berg, Teil 1: 1871 bis 1945Teil 2 des Frieses: 1945 bis 1973Weblinks
- http://www.in-prenzlauer-berg.de/
- http://www.berlin.de/ba-pankow/verwaltung/vpprenzlauerberg.html Geschichte des „Volksparks Prenzlauer Berg“
Einzelnachweise
- ↑ Angela M. Arnold, Gabriele von Griesheim: Trümmer, Bahnen und Bezirke. Eigenverlag, Berlin 2002. ISBN 3-00-009839-9; Seiten 168-180
- ↑ a b Informationstafeln am Parkzugang Schneeglöckchenstraße; Stand von 2008
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