- Vollbütteler Riede
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Vollbütteler Riede Lage Papenteich, Niedersachsen Flusssystem Weser Abfluss über Aller → Weser → Nordsee Quelle Rethen Quellhöhe ca. 83 m ü. NN Mündung Allerkanal 52.45522222222210.5102553Koordinaten: 52° 27′ 19″ N, 10° 30′ 37″ O
52° 27′ 19″ N, 10° 30′ 37″ O52.45522222222210.5102553Mündungshöhe 53 m Höhenunterschied ca. 30 m Einzugsgebiet 16,62 km² Gemeinden Samtgemeinde Papenteich Schiffbar Nein Die Vollbütteler Riede, auch Mühlenriede, Mönchsgraben oder Druffelbach, ist ein Bach auf der zentralen Papenteicher Hochfläche zwischen Braunschweig und Gifhorn. Der Bach mündet in den Allerkanal und gehört zum Flusssystem der Weser. Im Mittelalter stellte der Bach lange Zeit die Grenze zwischen dem Bistum Hildesheim und dem Bistum Halberstadt dar.
Inhaltsverzeichnis
Topographie
Der Bach entspringt nördlich von Rethen und östlich von Adenbüttel und wird umgehend als Ackerentwässerungsgraben genutzt. Der Bach fließt zunächst etwa einen Kilometer in östlicher Richtung und biegt sich dann langsam in nördliche Richtung, vorbei an Algesbüttel, Warmbüttel und Vollbüttel. Nachdem der Bach Vollbüttel passiert hat, mündet er in die „alte Hehlenriede“, das ehemalige Flussbett der Hehlenriede in das kurz vorher bereits die Rötgesbütteler Riede mündete. Durch den Bau des Allerkanals wurden die Bachunterläufe verändert, so dass Teile der früheren Hehlenriede jetzt nur noch als Unterlauf anderer Bäche vorhanden sind. Über die „alte Hehlenriede“ mündet die Vollbütteler Riede in den Allerkanal.
Geschichte
In der Frühzeit befand sich der Bach im Nordwald. Vermutlich ab dem 8. Jahrhundert wurden in diesem Gebiet die ersten Siedlungen angelegt. Ab dem 11. Jahrhundert war der Besitz des Gebietes zwischen dem Bistum Halberstadt und dem Bistum Hildesheim umstritten. Die Bischöfe von Halberstadt versuchten über lange Zeit erfolglos die Grenze weiter nach Osten zu verschieben und die Oker als Grenzfluss festzulegen. Letztendlich wurde sich aber auf die Vollbütteler Riede als natürliche Grenze zwischen den Bistümern geeinigt. Zur Sicherung seines Einflusses wurden, vermutlich auf Geheiß der Halberstädter, eine Kette von Dörfern an den Ufern der Riede gegründet. Die meisten dieser Orte fielen vermutlich zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert wüst und existieren heute nur noch als Wüstungen im Papenteich. Einzig Algesbüttel wurde später als Einzelgehöft wiederbesiedelt. Die Grenzstreitigkeiten endeten erst im 16. Jahrhundert mit der Reformationszeit.[1]
Flora und Fauna
Die Vollbütteler Riede war lange Zeit ein stark begradigtes und künstlich vertieftes Gewässer. Zusätzliche Belastungen traten durch die nördlich von Rethen gelegene und bis 1973 genutzte Müllabladestelle „Schweineweide“ am Oberlauf auf. Erst in den 1990ern wurde mit der renaturierung des Oberlaufes begonnen. Es wurden Ruhezonen und mittels Sohlabstürzen Zonen mit schnell fließendem Wasser geschaffen. Außerdem wurde versucht den Bachlauf mäanderförmig umzugestalten. Die Böschungen wurden dicht bepflanzt, meist mit Erlen. In der darauf folgenden Aue der Riede, bei Vollbüttel, wird am Rand der Riede Ackerbau betrieben. Es befinden sich aber auch größere Laubwälder im Einzugsgebiet der Riede.
Der Gewässergrund besteht, wie in der Lüneburger Heide üblich, aus Sand und feinem Kies. Der Gewässergütebericht des Landes Niedersachsen stuft den Oberlauf der Mühlenriede als nur mäßig belastet (Güteklasse II) ein. Nur der Unterlauf wird als kritisch belastet (Güteklasse II-III) eingestuft.
Trotz der verhältnismäßig guten Wasserqualität fehlen typische Fließwasserorganismen in der Vollbütteler Riede weitgehend. Trotzdem finden sich 10 Tierarten die auf der Roten Liste des Landes Niedersachsen geführt werden:
- drei verschiedene Arten Köcherfliegen
- fünf verschiedene Arten Langtasterwasserkäfer
- die Gebänderte Prachtlibelle
Einzelnachweise
- ↑ Geschichtliches aus dem Papenteich. Bearbeitet von Heinz Klose. Meine 1983. ISBN 3-87040-029-3 Zahlreiche Aufsätze und Kurzbeiträge vor allem zur Papenteicher Geschichte.
Weblinks
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