- Vorortbahn Wilhelmshaven
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Vorortbahn Wilhelmshaven Kursbuchstrecke (DB): 1957: 221m Voslapp–Sande–Whv Fr.-Wilh. Pl.
1950: 221k Whv Gökerstraße–Voslapp
221m Sande–Wilhelmshaven Fr.-Wilh. Pl.
221n Sande–VoslappStreckennummer: 1550 Sande–Wilhelmshaven Süd
1551 Wilhelmshaven West–Marine ArsenalSpurweite: 1435 mm (Normalspur) Weststrecke Legende11,9 Voslapp 11,3 Wilhelmshaven-Hörn 9,6 Rüstersiel Maade 8,7 Maadebrücke nach Neuengroden von Neuengroden 8,3 Altengroden Schaar Schaardeich 3,5 Middelsfähr / Olympiawerke Ems-Jade-Kanal Bahnstrecke Wilhelmshaven–Oldenburg von Wilhelmshaven Sande Nord von Wilhelmshaven 0,0 Sande nach Oldenburg Oststrecke Legendevon Voslapp 6,7 Maadebrücke nach Altengroden von Altengroden Neuengroden Mühlenweg Jachmannstraße 0,0 Bhf Whv. Gökerstraße Bauwerft Südstrecke Handelshafen von Hauptbahnhof Wilhelmshaven-West nach Sande Südstrecke Legende8,2 Whv. Friedrich-Wilhelm-Platz Whv. Ebertstraße von DB Oststrecke Ems-Jade-Kanal Banter Deich Südbahnhof Rüstringer Brücke 5,2 Westhafen / Industriegelände West Seedeichstrecke 3,2 Mariensiel von Voslapp 0,5 Sande Nord / Sande Vorortbahn von Wilhelmshaven 0,0 Sande nach Oldenburg Die Vorortbahn Wilhelmshaven war eine Kleinbahn in Wilhelmshaven, die von 1941 bis 1964 Personen- und Güterverkehr in Wilhelmshaven und Umgebung durchführte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Marinewerft in Wilhelmshaven hatte schon seit 1870 ihren eigenen Bahnbetrieb mit einem Gleisnetz von zuletzt ca. 200 km Länge. 1941 erhielt die Marinebahn dann die Genehmigung zum Personenverkehr nach Sande und die nördlichen Stadtteile Wilhelmshavens (Altengroden, Fedderwardergroden, Voslapp). Es wurden fünf Lokomotiven und insgesamt 37 Personenwaggons beschafft, mit denen täglich bis zu 30.000 Personen zu ihren Arbeitsplätzen auf dem Werftgelände und wieder nach Hause transportiert wurden.
Die Marinebahn wurde schon früh aus der restlichen Werftorganisation ausgegliedert und blieb somit von Demontagen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verschont. Zu diesem Zeitpunkt waren etwa 600 Mitarbeiter bei der Marinebahn beschäftigt. Zunächst wurde sie nach Kriegsende auf Befehl der alliierten Militärbehörden weiter betrieben und schließlich der Verwaltungsstelle für Reichs- und Staatsvermögen in Hannover treuhänderisch unterstellt.
Da durch die starken Kriegsschäden ein geregelter Betrieb der Wilhelmshaven-Rüstringer Straßenbahn unmöglich geworden war, blieb – abgesehen von einigen Buslinien – die Marinebahn das einzige öffentliche Verkehrsmittel. Im November 1949 wurde die bisherige Marinebahn, die mittlerweile von der Deutschen Reichsbahn betreut wurde, in Vorortbahn Wilhelmshaven umbenannt und erhielt den Status einer Kleinbahn.
Durch den Ausbau des Verkehrsnetzes durch die Stadt Wilhelmshaven hatte es die Vorortbahn immer schwieriger und 1961 wurde der Personenverkehr schließlich eingestellt, nachdem im Jahr 1960 noch 510.025 Personen befördert worden waren. Der Güterverkehr wurde noch einige Jahre weiter betrieben und zum 31. Dezember 1964 wurde die Vorortbahn Wilhelmshaven endgültig aufgelöst und der Fuhrpark verkauft. Die Gleisanlagen wurden teilweise stillgelegt bzw. von der Deutschen Bundesbahn weiter genutzt.
Streckennetz
Die Vorortbahn nutzte 35,83 km Strecken aus dem Netz der Marinebahn. Dabei fand der Personenverkehr im Wesentlichen auf den folgenden Linien statt:
- Gökerstraße (Flensburger Straße) – Jachmannstraße – Mühlenweg – Neuengroden – Maadebrücke – Hochschuldorf – Hörn (Fedderwardergroden) – Voslapp
- Sande – Sande-Nord – Ems-Jade-Kanal – Middelsfähr – Schaardeich – Schaar – Lager Altengroden – Maadebrücke – Hochschuldorf – Hörn – Voslapp
- Friedrich-Wilhelm-Platz (später gegenüber dem Hauptbahnhof) – Westwerft – Mariensiel – Sande-Nord – Sande
Es wurde außerdem Fracht transportiert, etwa zum Wiederaufbau der Vierten Hafeneinfahrt bis zu 1000 t Kies und anderes Baumaterial pro Tag.
Fuhrpark
Während des Krieges gehörten zunächst fünf Lokomotiven der Arnold Jung Lokomotivfabrik sowie 20 vierachsige Personenwagen und 17 Behelfspersonenwagen zum Fuhrpark für den Personentransport. Nach Kriegsende kamen noch 20 weitere Loks aus dem Besitz der Kriegsmarine (davon fünf Dieselloks) sowie 176 Güterwagen verschiedener Bauart und 2.100 Kesselwagen, die an die VTG zunächst verliehen und schließlich bei Auflösung der Vorortbahn endgültig an diese abgegeben wurden.
Im April 1952 wurde außerdem noch ein Schienenbus von der Waggonfabrik Uerdingen beschafft, der 1962 an die Hümmlinger Kreisbahn abgegeben wurde.
Literatur
- Werner Brune (Hrsg.): Wilhelmshavener Heimatlexikon. 3 Bände. Brune Druck- und Verlagsgesellschaft, Wilhelmshaven 1986, Bd. 3, S. 404ff.
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen: Band 9: Niedersachsen 1. Zwischen Weser und Ems. EK-Verlag, Freiburg 2005, ISBN 3-88255-668-4, S. 146–160
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
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